Jahresrückblick des Deutschen Alpenvereins im Hochwald So lief 2020 für die Berg- und Skifreunde

Wadern · Mit einer Rekordzahl an Mitgliedern ist der Verein aus dem Hochwald ins Jahr 2020 gestartet. Doch Corona hat vieles durcheinander gebracht.

 Glückliche und strahlende Gesichter gibt es immer dann, wenn die Berg- und Skifreunde der Sektion Hochwald das Gipfelkreuz erreicht haben, hier auf 3004 Metern auf dem Kesselkogel in Südtirol.

Glückliche und strahlende Gesichter gibt es immer dann, wenn die Berg- und Skifreunde der Sektion Hochwald das Gipfelkreuz erreicht haben, hier auf 3004 Metern auf dem Kesselkogel in Südtirol.

Foto: eb

„Die Erfolge durch die Eröffnung unseres neuen Kletterzentrums im Herbst 2019 hatten unsere Erwartungen weit übertroffen und sollten weitere Herausforderungen für das alte Jahr 2020 bringen.“ Dies hat Manfred Dillschneider, der Vorsitzende der Sektion Berg- und Skifreunde Hochwald im Deutschen Alpenverein (DAV), in seinem Grußwort und Rückblick in der neusten Ausgabe des Jahreshefts Bergauf-Bergab für 2021 festgestellt. Die Mitgliederzahl war nach der Inbetriebnahme des Kletterzentrums und der Feier des 20-jährigen Bestehens schnell auf über 2000 geschossen, ein ordentlicher Veranstaltungskalender 2020 war festgeklopft worden. Viele Ziele sollten unter die Schnee- und Wanderschuhe sowie -stöcke genommen werden. Zwei Monate lang ging noch was. Die Schneewoche im Ötztal zum Jahreswechsel sowie eine Schneeschuhtour im Tannheimer Tal Anfang März fanden statt, dazu noch eine Wildparkalm-Wandertour zum Schimmelkopf. „Die Perspektive für unseren Verein sah absolut positiv aus“, schreibt Dillschneider weiter. „Aber der im März durch die Corona-Krise und ihre Verordnungen beginnende wochenlange Lockdown hat uns eiskalt erwischt.“

Die Folge des Ganzen: Die Türen des Kletterzentrums mussten geschlossen bleiben und das Vereinsleben kam zum völligen Erliegen. Aber nicht nur das Klettern und Bouldern musste Einschnitte erfahren, auch das Touren- und Kursprogramm sowie die Aus- und Fortbildung der Fachübungsleiter und Ausbilder der Sektion musste erheblich eingeschränkt werden. Auf der Ausfallliste standen explizit eine Radtour im und um das Donaumoos, eine Bergsteiger- und Wandertour zum Olymp nach Griechenland sowie geführte Wanderungen in nachbarlichen Regionen.

Dafür boomte das Wandern innerhalb der Familien rund um die eigenen Wohnorte. „Es haben sich zahlreiche Mitglieder von der Wanderlust infizieren lassen, das Wandern im privaten Bereich stark aktiviert und genossen, die Natur vor der eigenen Haustür schätzen gelernt“, hat Dillschneider festgestellt. Wandern habe als perfekter Corona-Sport dazu beigetragen, dass sich noch mehr Menschen für die Natur begeisterten.

Erst mit der Lockerung des Lockdowns Ende Mai hat die Sektion versucht, mit den Freizeitangeboten einen Spagat zwischen sinnvollen Touren und den jeweils aktuellen gesetzlichen Abstands- und Hygieneregeln zu finden. Diese Regeln wurden in Zusammenarbeit mit dem DAV-Bundesverband zusammengestellt und von der Ortspolizei Wadern genehmigt.

Die Kletterzeiten wurden in Zeit­slots aufgeteilt, außerdem die Anzahl der gleichzeitigen Kletterer reduziert. Eine Reservierung erfolgte nur nach vorheriger Buchung. Ab Juli ging es auch wieder zu größeren Touren, zum Beispiel ins Appenzellerland, eine Familientour hatte das Zillertal zum Ziel, aber auch der Naturpark Fanes-Sennes-Prags in Südtirol sowie der Nationalpark Triglav in Slowenien wurden erwandert. Alles wurde mit Mehraufwand und entsprechenden Auflagen organisiert. Eine Ausbildungswoche für Bergsteiger fand im Zillertal statt. Bis zum nächsten Lockdown ab November standen zudem noch herbstliche Tagestouren und Wochenendausflüge auf dem Programm.

Dillschneider ist sich sicher, dass seine Sektion auch den jetzigen Stillstand bis zu den nächsten Lockerungen meistern werde. Abschließend dankte der Vorsitzende allen für eine wertvolle Vereinsarbeit, den hervorragenden Einsatz vieler Mitglieder und den Zusammenhalt in der schwierigen Zeit. Für das laufende Jahr wünschte er allen unvergessliche und unfallfreie Erlebnisse in der Natur und dass man wieder das zurückgewinnen sollte, was sicherlich vielfach vermisst wird: unbeschwerte Begegnungen und das gesellige Beisammensein in größerer Runde.

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