Serie Kapellen im Kreis Merzig-Wadern Zum Gedenken an die Kriegstoten
Löstertal/Oberlöstern · Männergesangsverein Frohsinn hatte im Jahr 1950 die Idee zum Bau der Kapelle.
Zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges – 15 Gefallene und acht Vermisste wurden in Oberlöstern im Waderner Stadtteil Löstertal beklagt – hatten einige Männer des damaligen Männergesangvereins Frohsinn die Idee für den Bau einer Kriegergedächtniskapelle. Diese wurde dann im Jahre 1950, nachdem ein Grundstück von Karl Schneider mittels Erbbaurechtsvertrag über 99 Jahre zur Verfügung gestellt wurde, im Bereich „Auf dem Forstberg“ errichtet. Diese Kapelle, die unter dem Schutz Herz Jesu steht, wurde von den Sängern in ehrenamtlicher Arbeit vom Frühjahr bis in den Herbst mit 50 Zentimeter dicken Bruchsteinwänden erbaut.
Der offene, pfeilergestützte Vorbau über dem Eingangsbereich bietet den Besuchern viel Platz bei schlechter Witterung. Vorbau und Kapelle werden von einem Satteldach abgedeckt. Auf der Spitze des Vorbaus ist ein geschmiedetes Kreuz angebracht. Der offene Eingangsbereich zur Kapelle ist mit einem Rundbogen überspannt, vorne mit einer zweiflügeligen Gittertür geschützt. Der Kapellenraum ist hellblau angestrichen, hebt damit die weiße und 160 Zentimeter hohe Herz Jesu Gipsstatue besonders hervor. Diese steht auf einem doppelstufigen Sockel, der die gesamte Raumbreite ausfüllt. Jeweils neben der Statue stehen zwei weitere Figuren, links die des Heiligen Josef mit dem Jesuskind auf dem Arm, rechts der Heilige Judas Taddäus.
Einige Votivtafeln erinnern dankend an überstandenes Unheil oder Krankheiten. Hinter der Kapelle steht ein zehn Meter hohes Holzbalkenkreuz, rechts und links neben der Kapelle zwei größere Findlinge, auf denen je eine Gusstafel mit den Namen der einheimischen Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs angebracht ist.
Den Gesangverein Frohsinn Oberlöstern gibt es schon lange nicht mehr. Seit der Auflösung war die Kapelle im Eigentum der Eheleute Edmund Gläser und Adelheid, geborene Schneider, der Tochter von Karl Schneider. Im Rahmen der Flurbereinigung ist die Kapelle, die für religiöse Zwecke nicht mehr benutzt wird, an die Stadt Wadern übertragen worden. Schon seit über 30 Jahren sorgen die Eheleute Mechthild und Alois Hoffmann in ehrenamtlicher Arbeit für ein sauberes Erscheinungsbild ringsum die Kapelle sowie für den Blumenschmuck.