Runder Geburtstag in Wadrilltal Blick auf 60 Jahre Geschichte der Schule

Wadrilltal · Den runden Geburtstag des Schulgebäudes der Grundschule St. Martin Wadrill/Steinberg haben ehemalige und aktuelle Schüler gefeiert.

 Toni Luisa (links) und Milana präsentieren die Geburtstagstorte.

Toni Luisa (links) und Milana präsentieren die Geburtstagstorte.

Foto: eb

Mit den Liedern „Hipp hopp, Schule ist top“ sowie „Unsere Schule hat Geburtstag“ hat der Schulchor der Grundschule St. Martin Wadrill/Steinberg unter der Leitung von Lehrerin Gertrud Mark die Gäste zum Schulfest begrüßt. Anlass war das 60-jährige Bestehen des Schulgebäudes, das 1959 eingeweiht wurde. Schulleiterin Vanessa Mühlhausen war es vorbehalten die Begrüßungsrede zu halten. Viele ehemalige Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge ab 1946 – sie hatten damals nur das Ende ihrer Schulzeit dort verbracht – waren erschienen, dazu mit Agnes Marx auch eine frühere Lehrerin.

Neben weiteren Liedern haben die Schüler ihren Eltern und Geschwistern sowie den Omas und Opas die Ergebnisse ihrer Projektwoche zum Thema „Schule früher – Schule heute“ sehr lebendig präsentiert. Es gab nicht nur die Buchstaben wie heute, sondern auch die Sütterlinschrift. Geschrieben wurde auf Schiefertafel mit Griffel, das Schwämmchen war zum wegwischen von Fehlern an der Tafel befestigt. Auch Federhalter und Tinte waren früher, heute gibt es Hefte, Füller und Kugelschreiber und darüber hinaus noch Computer und Tablet. Dies alles führten die Erst- bis Viertklässler zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrer eindrucksvoll vor.

Weitere Unterschiede hatten die Kinder bei Lauf- und Hüpfspielen und Liedern ausgemacht, und sind dabei auf ganz ulkige wie Faden- und Klatschspiele oder Abzählen gestoßen. Weitere Pausenspiele waren unter andern Gummitwist mit Sprüchen und Reimen, Steckenpferd rennen, Kehlkopf rennen, Bäumchen wechsle dich oder Murmelbahn. Viele der früheren Spiele können heute auf Ipads gespielt werden. Gesungen wurde früher „Taler, Taler, du musst wandern“ oder auch „Zeigt her eure Füße“. Die Drittklässler hatten Lavendelsäckchen genäht, während sich andere Jungen und Mädchen mit dem Kochen früherer Jahre beschäftigten. Kartoffelpuffer oder -suppe, Apfelmus mit Wasserspatzen oder Pfannkuchen, viele der Gerichte werden überhaupt nicht mehr oder nur ganz selten gekocht. Wenn, dann wohl nur von der Oma.

Die Kinder zeigten aber auch, dass zum Beispiel die Kartoffelernte früher eine ganz andere als heute ist. Mussten damals alle Familienangehörige von klein bis groß mit auf das Kartoffelfeld, um die Erdäpfel mit den Händen aufzusammeln, nachdem sie vom Pferde- oder Kuhgespann frei gepflügt worden waren, so können die Kartoffeln heute maschinell mit einem Vollernter eingesammelt werden. Alle Sachen von früher und heute aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Albert Räsch, ein ehemaliger Schüler, der 1959, dem Baujahr der Schule, eingeschult wurde, reicherte den Geburtstag mit einer umfassenden Bildersammlung aller Jahrgänge an, die die Schule bislang besucht haben. Dazu ließ er kindgerecht anschaulich und humorvoll die Jahre Revue passieren, die zum Schulhausneubau damals vorrangig waren.

Auch die Einweihung der Schule war interessant, hatten doch alle Kinder einen Weck mit einer Wurst damals erhalten. Von den ersten Jahren im neuen Schulhaus erzählte er, hatten doch vornehmlich die Lehrer ihren anvertrauten Kindern nicht nur unter der Androhung von Schlägen mit Stock und Hand das lesen, rechnen und schreiben beigebracht. Die Glückwünsche der Stadt Wadern überbrachte Beigeordneter Manfred Paulus, auch ein Kind der neuen Schule. Er wünschte allen Lehrerinnen und Lehrer viel Spaß und Erfolg bei der Erziehung der Schüler.

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