Schüler aus Wadern greifen nach den europäischen Sternen

Wadern. Die Teilnehmer, alles Schüler der Jahrgangsstufe zehn am Hochwaldgymnasium (HWG), schlüpfen für einige Tage in die Rolle von Europaabgeordneten. Gemeinsam sollen sie sich den Kopf darüber zerbrechen, wie ausgesuchte Probleme des Kontinents gelöst werden können. Zunächst werden in verschiedenen Ausschüssen aktuelle Fragen Europas beraten und Resolutionen erarbeitet

 Schüler des Hochwaldgymnasiums debattieren in Berlin über Europa. Foto: SZ

Schüler des Hochwaldgymnasiums debattieren in Berlin über Europa. Foto: SZ

Wadern. Die Teilnehmer, alles Schüler der Jahrgangsstufe zehn am Hochwaldgymnasium (HWG), schlüpfen für einige Tage in die Rolle von Europaabgeordneten. Gemeinsam sollen sie sich den Kopf darüber zerbrechen, wie ausgesuchte Probleme des Kontinents gelöst werden können. Zunächst werden in verschiedenen Ausschüssen aktuelle Fragen Europas beraten und Resolutionen erarbeitet. In einer Plenarsitzung im Sitzungssaal des Bundesrates werden die von den Schülern erarbeiteten Resolutionen debattiert und zur Abstimmung gebracht.Litauen vertretenJede Schule übernimmt bei dem Simulationsspiel die Rolle eines anderen Mitgliedlandes. So vertritt die HWG-Delegation Litauen. In der simulierten Parlamentsdebatte geht es darum, andere Sichtweisen kennenzulernen und die Interessen des jeweiligen Landes in Europa zu vertreten. Bei der Schlussabstimmung ist dann die eigene Meinung der Schüler ausschlaggebend. Wochenlang bereiten sich die Schüler intensiv vor. Sie müssen nicht nur ihr zu vertretendes Land kennenlernen, sondern sich auch mit politischen Themen auseinandersetzen.Im Zuge der Vorbereitung war die Europaabgeordnete Doris Pack am HWG zu Gast, um den Teilnehmern über ihre Arbeit im Parlament zu berichten und ihre Fragen zur Europapolitik zu beantworten.Dieser Besuch hat die Vorfreude auf die Woche in Berlin noch verstärkt, denn Doris Pack ist eine begeisterte Europäerin und verstand es meisterhaft, diese Europabegeisterung den Schülern zu vermitteln: "Man liebt nicht die Politik, aber in was man verliebt sein sollte, ist die Idee der EU", so Pack. Und sie machte an anschaulichen Beispielen die Leistungen der EU deutlich. Für Politiklehrer Edwin Didas ist das Entscheidende in der Simulation, die Arbeit im Europäischen Parlament möglichst genau und realistisch nachzustellen. "Der Sinn des Projektes ist, das Interesse der Schüler an Politik und an der Europäischen Union zu fördern". Die Schüler sollen so eine Vorstellung davon bekommen, "welche Ideen und Mechanismen hinter der EU stecken". Aktuelle politische Themen stehen im Mittelpunkt der Beratungen.Neben der Klima- und Energiepolitik werden Fragen der EU-Russlandpolitik, der Bekämpfung der Piraterie, Themen wie sozialen Gerechtigkeit und europäische Bildungspolitik ins Visier genommen; und auch vor dem Thema "Finanzkrise" schrecken die Jungpolitiker nicht zurück. Alles Fragen, mit denen sich auch die Berufspolitiker täglich auseinandersetzen.Die Schüler wollen sich mit visionären und mutigen Forderungen für eine politische Veränderung und Erneuerung Europas einsetzen.Besondere Atmosphäre Die Schüler freuen sich vor allem auf die Atmosphäre im Bundesrat: Es ist etwas Besonderes, an dem Rednerpult zu stehen, an dem sich sonst Ministerpräsident Peter Müller und seine Kollegen aus den anderen Bundesländern Wortgefechte liefern. Als zusätzliche Motivation winkt das internationale Politikparkett: Nach der Plenarsitzung werden aus der Mitte der Teilnehmer die 20 redegewandtesten Delegierten nominiert, die an einer internationalen EU-Parlamentssimulation in einer europäischen Hauptstadt teilnehmen dürfen. Die zehnte Sitzung des Modells "Europa - Parlament - Deutschland" steht unter der Schirmherrschaft von Bundesratspräsident Peter Müller und wird vom Europäischen Parlament mitfinanziert. red

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