ProHochwald: Moralisches Armutszeugnis

Wadern · ProHochwald lehnt die Ankündigung der Marienhaus GmbH, den Krankenhausstandort Wadern zum Jahresende zu schließen, ab. "Wir sind fassungslos, wie sich der Träger hier verhält", sagt der Vorsitzende der Wählerliste, Andreas Münster. "Wer vor einem Jahr noch vollmundig ankündigt, dass er mit einem Verbund der Häuser in Hermeskeil, Lebach, Losheim und Wadern einen zukunftsweisenden Weg gefunden hat und dann etwas mehr als zwölf Monate später den Offenbarungseid leisten muss, muss sich fragen lassen, wie es um seine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse stehe. Die Ankündigung, den Standort Wadern zugunsten der anderen Häuser im Verbund aufzugeben, ist ein moralisches Armutszeugnis. Auch und gerade gegenüber den 193 Mitarbeitern. Die Marienhaus GmbH hat alles dafür getan, dass der Standort heute in einem mehr als bedauernswerten Zustand ums Überleben kämpfen muss. Man darf sich hier schon fragen, was aus den moralischen Ansprüchen geworden ist, die die Marienhaus GmbH ihrem Leitbild gerne nach außen propagiert." ProHochwald halte am Krankenhaus in Wadern fest. "Ohne Wenn und Aber! Wir fordern die Marienhaus GmbH auf, genau das Gegenteil von dem zu machen, was sie am Dienstag angekündigt hat."

Bernd Theobald, Fraktionsvorsitzender von ProHochwald im Stadtrat, sieht neben dem Träger vor allen Dingen auch die Landespolitik in der Pflicht: "Wadern hat schon jetzt enorme Probleme, was die ausreichende Versorgung der Stadt und darüber hinaus der Region mit Haus- und Fachärzten angeht. Die angekündigte Schließung des Krankenhauses ist die konsequente Fortsetzung einer Zwei-Klassen-Politik, die den ländlichen Raum dramatisch benachteiligt." Die Bildung einer Task-Force, die das zuständige Gesundheitministerium angeregt hat, befürwortet Theobald.

ProHochwald erwarte vom zuständigen Ministerium, von den Landtagsabgeordneten vor Ort und der Landrätin vollen Einsatz, "jenseits allen reflexartigen Bedauerns".

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