Wadern Polizei warnt vor Betrug am Telefon

Wadern · Unbekannter wollte älteren Weiskircher heimtückisch austricksen.

 Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche am Telefon. Dabei werden den Angerufenen Gewinne vorgegaukelt.

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche am Telefon. Dabei werden den Angerufenen Gewinne vorgegaukelt.

Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

Vor einer alten, aber immer wieder beliebten und leider immer neu modifizierten Betrugsmasche warnt die Polizei-Inspektion in Wadern: das Versprechen vermeintlicher Gewinne, die mit der Zahlung eines Vorschuss-Geldbetrages verbunden sind – in diesem Fall funktioniert der Betrug über den Erwerb so genannter Steam-Karten. Offenbar mehren sich, wie die Polizei jetzt mitteilt, in unserer Region die Betrugsversuche auf diese Art und Weise, die in der Regel über dubiose Anrufe bei älteren Mitmenschen ablaufen.

„Einer dieser Anrufe ging bei einem 82-jährigen Mann aus Weiskirchen ein“, teilte die Polizei-Inspektion (PI) Nordsaarland in Wadern mit. Ein unbekannter Anrufer teilte dem Angerufenen mit, dass er einen Geldbetrag in Höhe von 38 000 Euro bei einem Gewinnspiel gewonnen habe. „Um diesen Gewinn jedoch zu erhalten, muss er zuvor eine Steam-Karte im Wert von 700 Euro, besorgen. Dieser Betrag würde dann die angefallenen Kosten für Notar und Transport abdecken“, so hatte der Anrufer laut Polizei dem Senior erklärt.

Wie im vorliegenden Fall würden die Opfer entweder zu einer Überweisung auf ein Konto gedrängt oder zum Erwerb von Steam-Karten (eine Art Gutschein, siehe Infobox) aufgefordert. Der Wert dieser Karten beträgt meist mehrere Hundert Euro. „Spätestens an dieser Stelle sollten Sie stutzig werden, denn Sie sollen in Vorkasse treten“, warnt die Polizei Wadern.

 Die Beamten schildern, wie diese Betrugsversuche in der Regel weiter ablaufen: „Meist bauen die Täter beim nächsten Anruf dann Druck bei den Opfern auf. Hier wird dann mit dem Verfall des Gewinnes gedroht, wenn der geforderte Betrag nicht sofort bereitgestellt wird.“ Der auf den Steam-Karten frei zu rubbelnde Code solle angesagt werden. „Haben die Täter diese Daten, ist das Geld verloren. Die Täter überprüfen die Codes schon beim Ansagen, lösen sie sofort ein und buchen das Geld auf eines ihrer Konten.“ Ist der Vorgang abgeschlossen, hören die Opfer nie wieder etwas von den Anrufern, weiß die Polizei aus leidvoller Erfahrung. Der Gewinn bleibt natürlich auch aus.

Die Polizei gibt folgende Tipps, wie man sich im Falle eines solchen vermeintlichen Gewinnversprechens verhalten sollte: „Bleiben Sie stets misstrauisch, wenn Sie einen Anruf von einer unbekannten Nummer erhalten“, heißt es da. Ist man sich nicht sicher, ob es sich um Betrüger handelt, sollte man eine weitere vertrauenswürdige Person hinzuziehen, die das Gespräch mit verfolgen könne. „So sind Sie nicht allein und können nicht so schnell überrumpelt werden.“

Weiter rät die Polizei: „Gehen Sie in keinem Fall auf die Forderungen der Betrüger ein und beenden Sie das Telefonat möglichst. Informieren Sie im Anschluss umgehend die Polizei.“ Für die Polizei sollte man in diesem Fall folgende Daten bereithalten: den Gesprächsverlauf, Datum und Uhrzeit des Anrufs, Nummer des Anrufers (falls ersichtlich), Name des Anrufers (auch wenn dieser vermutlich gefälscht ist) und Auffälligkeiten der Stimme wie zum Beispiel Akzente.

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