Neue, alte Masche Polizei warnt vor betrügerischen Gewinnversprechen

Lockweiler · Wieder einmal versuchen Kriminelle, mit betrügerischen Gewinnversprechen gutgläubigen Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen – auch in unserer Region, wie die Polizei-Inspektion Nordsaarland mit Sitz in Wadern mitteilt: Am Dienstagvormittag sei bei einer 68-jährigen Frau aus Lockweiler genau ein solcher Anruf eingegangen.

 Bei Anruf Betrug: Mit vermeintlichen Gewinnversprechen versuchen Kriminelle immer wieder, gutgläubige Opfer abzuzocken – so wie jetzt in Lockweiler.

Bei Anruf Betrug: Mit vermeintlichen Gewinnversprechen versuchen Kriminelle immer wieder, gutgläubige Opfer abzuzocken – so wie jetzt in Lockweiler.

Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

Eine unbekannte Anruferin habe der 68-Jährigen erklärt, dass sie 49 000 Euro gewonnen habe. Um diesen Betrag zu erhalten, müsse sie jedoch zuvor in einem Supermarkt Guthabenkarten (sogenannte Paysafe-Karten) im Wert von 900 Euro kaufen. Der Gewinn werde ihr dann von einer Notarin sowie zwei Sicherheitsleuten im Austausch gegen die Karten überbracht. Wie die Polizei in Wadern ermitteln konnte, ist die Nummer, die nach Aussage der Geschädigten auf dem Display ihres Telefons angezeigt wurde, nicht vergeben.

„Sie haben gewonnen!“ – wer freut sich nicht, das zu hören? Wer aber eine solche Nachricht bekomme, per Telefon, E-Mail oder Post, solle vorsichtig sein, warnt die Polizei. Denn dabei handele es sich meistens um eine Betrugsmasche mit Gewinnversprechen. Die Methode sei immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel „Gebühren“ zu bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen oder an Veranstaltungen teilzunehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten werde.

Folgende Vorgehensweisen der Betrüger nennt die Polizei beispielhaft: Sie versprechen den Gewinn nur gegen eine „Bearbeitungsgebühr“: Dabei meldeten sich die Täter zumeist per Telefon – manchmal auch per E-Mail – bei ihren Opfern und behaupteten, diese hätten bei einem Gewinnspiel eine hohe Summe, einen hochwertigen Pkw oder anderen Sachwert gewonnen. Allerdings könne der Gewinn nur nach Zahlung einer „Bearbeitungsgebühr“ übergeben werden. Anrufer geben sich dabei unter anderem als Rechtsanwälte aus. „Diese Anrufer sind in Gesprächsführung gut geschult und wirken überzeugend“, heißt es von der Polizei. Um ihre Opfer in falscher Sicherheit zu wiegen, gäben sie vor, im Auftrag von Rechtsanwälten und Notaren anzurufen und teilten den angeblichen Gewinnern eine Rückrufnummer für die weitere Gewinnabwicklung mit. Melden sich die „Gewinner“ daraufhin bei den vermeintlichen Notaren oder Rechtsanwälten, werden sie dazu aufgefordert, angeblich angefallene Kosten zu zahlen, bevor sie den Gewinn entgegennehmen können, zum Beispiel Rechtsanwalts-, Notar-, Bearbeitungs- oder Zollgebühren, Transport- oder Versicherungskosten.

Eine andere Masche: Die Täter täuschen seriöse Rufnummern vor. Die Kriminellen verwenden in diesem Fall für ihre Anrufe eine spezielle Technik, die es ermöglicht, auf der Rufnummernanzeige der Telefone ihrer Opfer eine andere Nummer anzuzeigen, zum Beispiel die Nummer eines Rechtsanwalts, einer Behörde oder der Polizei. „Wenn Sie ebenfalls von solchen Leuten angerufen werden, die Ihnen etwas versprechen, gehen Sie am besten gleich zur Polizei und erstatten Anzeige. Auch wenn Sie bereits Opfer solcher Trickbetrüger geworden sind, sollten Sie sich nicht schämen“, rät die Polizei. Nur wenn die Betroffenen eine Strafanzeige erstatten, könne solchen Gaunern irgendwann das Handwerk gelegt werden, so die Beamten.

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