Hingucker am Straßenrand in Kostenbach Hannes und Hennes erinnern an Maskenpflicht

Kostenbach · Peter „Hahni“ Hahn hat sich anlässlich der Corona-Pandemie wieder etwas einfallen lassen: Vor seinem Haus in Kostenbach platzierte er zwei Puppen am Straßenrand: mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz. Ein Hingucker mit Hintersinn.

 Hannes (links) und Hennes gemahnen am Straßenrand in Kostenbach an die Einhaltung der Maskenpflicht. Mit den beiden Figuren hat Peter Hahn in dem Hochwaldort wieder einen besonderen Hingucker geschaffen.

Hannes (links) und Hennes gemahnen am Straßenrand in Kostenbach an die Einhaltung der Maskenpflicht. Mit den beiden Figuren hat Peter Hahn in dem Hochwaldort wieder einen besonderen Hingucker geschaffen.

Foto: Walter Koster

Hannes und Hennes demonstrieren „Maskenpflicht“: Mit den zwei Figuren hat Peter Hahn aus Kostenbach wieder einen Hingucker geschaffen. Um die Menschen auf ihre Maskenpflicht aufmerksam zu machen, hat Hahn zwei „maskierte Burschen“ in seinen Vorgarten an die Hauptstraße von Kostenbach nach Nonnweiler gesetzt. Hannes und Hennes, so heißen die beiden, erregen jede Menge Aufmerksamkeit. Der eine, Hannes, hat eine Flasche Bier in der Hand und sitzt kerzengerade auf einer Bank. Der andere, Hennes, ausgestattet mit einem Stock, hat mit durchgedrücktem Kreuz auf einem Stuhl Platz genommen.

Die Vermutung liegt nahe: Hier auf dem kleinen, frisch gemähten Rasenstück im Vorgarten von Peter Hahn haben sich zwei Wandergesellen zu einer kleinen Verschnaufpause niedergelassen. Doch so schnell verlassen die Burschen ihre Ruhestätte nicht. Hannes und Hennes beweisen Ausdauer. Es ist auch kein Sitzstreik, den sie veranstalten. Vielmehr haben die beiden eine Aufgabe. Dazu verdonnert hat sie ihr „Schöpfer“ Peter Hahn. „Alle Welt spricht von Corona und dem tödlichen Virus. Viele Privatpersonen haben ja mit Aktionen auf die Pandemie reagiert. Da dachte ich mir, dass auch ich etwas unternehmen muss. Dann kam mir die Idee, zwei Figuren auf eine Bank und einen Stuhl zu setzen, ihnen im Gesicht eine Mund-Nasen-Bedeckung überzustreifen und weiße Handschuhe anzuziehen“, erzählt Hahn.

So ausgestattet, „sollen Hannes und Hennes die Menschen auf ihre Maskenpflicht beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr aufmerksam machen“, sagt der Kostenbacher über Sinn und Zweck seiner Aktion. Auf den nötigen Abstand zwischen seinen Figuren hat Peter Hahn dabei nach eigenem Bekunden großen Wert gelegt. „Zuerst saßen sie nebeneinander, aber da ist mir eingefallen, dass wir ja einen gewissen Abstand voneinander haben müssen. Also hab ich sie auseinandergesetzt. Und der Abstand ist noch größer als zwei Meter.“

Damit Hannes und Hennes nicht so freudlos und einsam da herumsitzen, sondern sich auch an denen im Wind flatternden, bunten Frühlingsbänder erfreuen können, hat „Hahni“, wie ihn seine Mitmenschen nennen, ihnen noch einen Maibaum aufgestellt. „Früher sind wir immer mit paar Mann in den Wald gegangen und haben einen kräftigen Baum geschlagen, ihn geschmückt und aufgestellt. Diesmal bin ich allein gegangen und hab einen Leichtmaibaum besorgt, ihn mit blau-weißem Band umwickelt und die Spitze mit roten und gelben Bändchen versehen“, erzählt der 68-Jährige. „Schließlich soll man diesen alten Brauch pflegen“, ergänzt er.

Es ist nicht das erste Mal, dass Peter Hahn Autofahrern, Passanten, Fremden und Einheimischen einen Hingucker der besonderen Art bietet. Mit dem „Leben auf dem Lande von anno dazumal“ hat der Hobby-Aussteller einen Einblick in die Landwirtschaftsarbeit von früher vermittelt. Eine andere Installation, die großes Interesse fand, war „Hahnis“ herbstliches Kunstwerk. Die Motiv-Präsentation handelte ebenfalls vom Leben auf dem Lande früher, wobei die Passanten und Interessierten erfahren haben, wie es zur Erntedankzeit zuging und wie Äpfel nach dem Keltern zum Viez-Genuss als (nord-)saarländisches Nationalgetränk verarbeitet wurden.

Um seine beiden Burschen in die entsprechenden Klamotten zu stecken, hatte Peter Hahn bei seinen Nachbarn um Utensilien gefragt. „Von diesen Leuten bekam ich Schuhe und Hemden, einer der Hüte stammt aber noch von meinem Vater“, berichtet der Hobby-Aussteller im Gespräch mit der SZ. Zeitung. Die Köpfe hat Hahn im Internet gefunden, „sie haben mir auf Anhieb gefallen, sie geben meinen Burschen einen besonderen Ausdruck“, erzählt er stolz.

Damit Hannes und Hennes adrett ihre „Maskenpflicht“ demonstrieren, achtet Peter Hahn auch auf das Schuhwerk seiner Burschen. „Da werden auch schon mal die Schuhe ordentlich geschnürt und geputzt, schließlich sollen die Kerle von Kopf bis Fuß einen sauberen Eindruck hinterlassen. Auch, wenn sie maskiert sind und etwas sonderbar aussehen.“

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