Öko-Jäger überzeugen mit ihren Ideen

Wadern · Eine zeitgemäße Jagd sollte von versierten Schützen als Handwerk im Dienst von Natur und Eigentum ausgeübt werden und nicht zum Selbstzweck oder zur Erlangung von Trophäen. So sieht es der Verband Ökologisch Jagen im Saarland. Seine Jahreshauptversammlung in Wadern verlief ohne Querschüsse.

Die Öffentlichkeit hat von der Jagd wohl nicht das vorbehaltlos gute Bild, das sich die Jäger wünschen. Sollte man dieses Bild also zu ändern versuchen? Besser wäre es, sagt Elisabeth Emmert aus Wissen im Westerwald, die Vorsitzende des Ökologischen Jagdverbandes Deutschland (ÖJV), die Jagd selbst ins Zeitgemäße zu ändern, die ökologischen Zusammenhänge über das jagdliche Eigeninteresse und die Folklore zu stellen und noch mehr als bisher den Schulterschluss mit Naturschützern, Tierschützern und Waldbesitzern zu suchen, um ihre Legitimation zu steigern. So lehnt der ÖJV Trophäenjagden und das Töten von Tieren ab, die nicht sinnvoll genutzt werden können, also etwa von Fuchs und Dachs.

Den quasi faustrechtlichen Abschuss wildernder Katzen und Hunde durch Jäger möchte der ÖJV verbieten, auch weil er die Bevölkerung entrüste und das Image der Jagd schädige. Für den saarländischen ÖJV-Ableger, den 2011 gegründeten Verband Ökologisch Jagen im Saarland, fand die Bundesvorsitzende am Freitag bei der Jahreshauptversammlung in Wadern-Büschfeld schmeichelhafte Worte: er habe sehr gute Arbeit geleistet, was man am stattlichen Mitgliederbestand von 80 ablesen könne, und er werde mit seinen fundierten Stellungnahmen in politischen und öffentlichen Debatten gehört. Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer sprach in seinem Grußwort von "stark überzeugenden Ideen", die zum Teil bereits ins Landesjagdgesetz eingeflossen seien, so etwa beim Tierschutz und beim Nachweis von Schießfertigkeiten. Der Landesverband überzeuge auch durch engagierte, junge Mitglieder mit breitem Fachwissen. Viele von ihnen sind übrigens in der Forstwirtschaft tätig. Die Mitgliederversammlung verlief ohne jegliche verbale Querschüsse in größtmöglicher Harmonie. Rafael Greif aus Saarbrücken (Vorsitzender) und Dieter Bonaventura aus Wadern (Stellvertreter) werden den als gemeinnützig anerkannten Verband auch in den kommenden drei Jahren repräsentieren, assistiert von Robert Adamek und Simone Rachel aus Kleinblittersdorf, Katja Dieterich-Wagner aus Eppelborn und Udo Lenz aus Nonnweiler.

Schwerpunkte nach innen sollen Schießtraining und Fortbildung sein, nach außen möchte man das Verständnis der Bevölkerung für die Jagd fördern; eine Grundlage bildet der neue Internet-Auftritt, wo auch Laien einiges Interessantes finden können.

oejv-saarland.de

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