ÖJV fordert Anpassung des Jagdvertrages für die Hochwaldalm

Wadrill. Die Wadriller Hochwaldalm ist gemäß vertraglicher Vereinbarung zwischen der Stadt Wadern, Weidegenossenschaft und Gehöferschaft wegen der Brunftzeit in der letzten September- und ersten Oktoberwoche geschlossen (die SZ berichtete am 27. September)

 Die Hochwaldalm. Foto: fs

Die Hochwaldalm. Foto: fs

Wadrill. Die Wadriller Hochwaldalm ist gemäß vertraglicher Vereinbarung zwischen der Stadt Wadern, Weidegenossenschaft und Gehöferschaft wegen der Brunftzeit in der letzten September- und ersten Oktoberwoche geschlossen (die SZ berichtete am 27. September). Gegen diese Regelung zieht Klaus Borger, Landesvorsitzender des Ökologischen Jagdverbandes Saar (ÖJV), zu Felde: "Seit 20 Jahren existiert ein Vertrag, der Einzelinteressen eines Jagdpächters aus dem fernen Krefeld vor die Interessen des Allgemeinwohles stellt. Anders lässt sich die so genannte vertraglich geregelte Schließung der Hochwaldalm nicht erklären", so Borger. Doch nicht nur die Schließung der Hochwaldalm aus jagdlichen Gründen zeige, dass im "Waderner Jagdrecht" etwas nicht stimme. "Auch die durch Wildzucht geschundenen Wälder im Umfeld der Hochwaldalm zeigen, dass nach 20 Jahren Jägerschutzvertrag sich auch andere Interessen dem Einfluss des dortigen Jagdpächters unterordnen müssen", sagt Borger. Erst kürzlich habe eine Delegation renommierter Naturwissenschaftler, darunter der Fachbuchautor und "Vater" des Nationalparks Berchtesgaden, Georg Meister, den Wäldern um die Hochwaldalm einen Besuch abgestattet. "Im Saarland geht die Jagd offenkundig über das Gemeinwohl und die Interessen der Gesellschaft", so Meisters Urteil. "Und genau solchen Jägern soll, wenn es nach dem Wunsch des Kreischefs der Vereinigung der Jäger des Saarlandes geht, die Jagdsteuer erlassen werden", wettert Borger. "Sie zahlen im Saarland keine Steuern, schaden der Jagd, dem Wald und der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region." Doch selbst der vorliegende "Anno-Toback-Vertrag" ermögliche es, eine Korrektur der bisherigen Regelungen vorzunehmen und Allgemeinwohl vor Einzelinteressen zu stellen. In beiderseitigem Einvernehmen könnten Verträge jederzeit angepasst werden, und genau dies fordere der ÖJV. "Sowohl die Stadt als Verpächter als auch der Jagdpächter sollten sich kurzfristig einig werden, damit die Hochwaldalm wieder geöffnet wird. Erholungssuchende und fortschrittliche Jäger werden dies danken." fs

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