Nur der Ex kann die Feier platzen lassen
Büschfeld · Ein Punkt fehlt dem SC Büschfeld noch, dann ist der Fußball-Kreisligist am Ziel – und Meister. Doch ausgerechnet ein ehemaliger SG-Partner hat da etwas dagegen.
"Wir wollen nicht davon reden, was in sechs Monaten ist", hatte Patric Rapin vor dem ersten Derby gesagt. Ein halbes Jahr später stehen der Spielertrainer von Fußball-Kreisligist SC Büschfeld und seine Elf nun dicht vor dem Titelgewinn. Im Rückspiel gegen den Ortsnachbarn SV Nunkirchen kann die Fortuna an diesem Sonntag ab 13.15 Uhr zu Hause die Meisterschaft klarmachen. Dazu würde sogar ein Punkt reichen, denn der Tabellenzweite FSG Schmelz-Limbach II liegt vor der eigenen Pflichtaufgabe gegen den Drittletzten FC Noswendel Wadern II drei Zähler zurück.
Doch gegessen ist die Sache für Büschfeld noch lange nicht. Denn einen Titelgewinn des Nachbarn wollen die Gäste aus Nunkirchen, die bis vor zwei Jahren noch eine Spielgemeinschaft mit dem Gegner bildeten, mit aller Macht verhindern: "Ich stamme aus Büschfeld, einige unserer Spieler auch. Für uns wäre es das i-Pünktchen, ihnen am Sonntag die Meisterfeier zu verderben", macht SVN-Spielertrainer Taner Mantar keinen Hehl aus seiner Zielsetzung.
Trotz der zuletzt mäßigen Nunkircher Auftritte mit drei Niederlagen in Folge verspricht der 36-Jährige: "Unsere Jungs sind hochmotiviert und heiß auf das Derby. Zuletzt lief es bei uns chaotisch. Aber da haben einige Stammspieler gefehlt, die jetzt wieder dabei sind. Wir werden das Derby wie ein Relegationsspiel angehen und fahren nach Büschfeld, um zu gewinnen."
Einen Sieg plant auch der Spitzenreiter. Spielertrainer Rapin, der Büschfeld im zweiten Jahr zusammen mit Jörn Kiefer trainiert und die Liga seit dem zweiten Spieltag ununterbrochen anführt, möchte sich gegen den Nachbarn auf kein Vabanquespiel einlassen: "Wir wollen gewinnen und werden auf keinen Fall auf Unentschieden spielen", so der 43-Jährige.
Das erscheint mit Blick auf das eigene Torverhältnis von 119:34 aus 27 Partien fast logisch. Büschfelds Stärken liegen eindeutig in der Offensive: Spielertrainer Kiefer ist mit 39 Toren klar der beste Schütze der Liga. Hinter dem 27-Jährigen folgt mit Erik-Patrick Begic (32 Tore) ein Teamkollege. Im Schnitt schoss die Fortuna über vier Tore pro Partie.
Ausgerechnet im Hinspiel in Nunkirchen wollte die Tor-Maschinerie seinerzeit aber nicht recht auf Touren kommen. Nur fünf Minuten fehlten Mantars Elf, um als erstes Team gegen Büschfeld ohne Gegentor zu bleiben. Dann erlöste Begic die Fortuna mit dem 1:0-Siegtor (85.). Ein Novum gab es dennoch, denn ansonsten gelangen Rapin und Co. immer mindestens zwei Tore. Das knappe Hinspiel stachelt den SVN nun umso mehr an: "Da haben wir unglücklich durch einen 20-Meter-Schuss verloren. Diese Niederlage wollen wir unbedingt wettmachen", betont Mantar. Rapin ist gewarnt: "Wir wissen, dass ein schweres Spiel wartet. Nunkirchen hat zuletzt schwach gespielt, aber im Derby werden sie alles probieren, um uns zu ärgern." Es wartet also noch mal ein heißer Derby-Tanz - und vielleicht kann Nunkirchen ja tatsächlich für ein Entscheidungsspiel am nächsten Mittwoch sorgen.
