Nunkirchen Golfer können bald auf 27 Bahnen einlochen

Nunkirchen · Der Golfpark Weiherhof wurde um neun Loch erweitert. Clubbesitzer Horst Wintrich hatte mit einigem Gegenwind zu kämpfen.

 Der Golfpark Weiherhof bei Nunkirchen soll nach der Erweiterung um neun Loch für Freunde des Sports noch attraktiver werden.

Der Golfpark Weiherhof bei Nunkirchen soll nach der Erweiterung um neun Loch für Freunde des Sports noch attraktiver werden.

Foto: rup/mzg

Der Golfpark Weiherhof bei Nunkirchen kann auf eine inzwischen 30-jährige Geschichte zurückblicken. Umgewälzt und ausgebaut wurde die Anlage dabei mehrfach, zuletzt bei den Umbauarbeiten zwischen Ende 2017 und Ende 2018. Auf insgesamt 27 Bahnen können die Mitglieder des Clubs bald abschlagen, pitchen, chippen und putten. Am Sonntag, 30. Juni soll die Anlage mit den neuen Bahnen offiziell eröffnet werden.

Horst Wintrich, Präsident des Golfclubs Weiherhof, zeigt sich mehr als zufrieden. Er hat die Anlage vor rund zehn Jahren von den Vorbesitzern übernommen. Damals hatte der Golfpark nur 14 Loch, der neue Besitzer ließ die Anlage 2011 auf 18 Loch erweitern. Für die jüngsten Umbauarbeiten rückte schweres Gerät an, an einer Stelle mussten nach Wintrichs Angaben rund 70 000 Kubikmeter Erde umgeschichtet werden. Mit nun 27 Bahnen falle zum einen die Pflege leichter, erläutert Wintrich, da den Clubmitgliedern immer noch 18 Loch zum Spielen zur Verfügung stehen, selbst wenn neun Bahnen gesperrt ist. Nur solange auf den Bahnen nicht gespielt wird, können sie gepflegt werden, erklärt der Präsident. Gleichzeitig habe der Golfclub mit mehr Fläche auch Kapazitäten für mehr Mitglieder. „Eine Faustregel lautet: Mit 18 Loch sollte ein Club nicht mehr als etwa 700 Mitglieder aufnehmen, damit ein flüssiger Spielbetrieb gewährleistet ist“, erklärt Wintrich. Diese Grenze habe der Club mit derzeit 680 Mitgliedern bereits fast erreicht. Mit der Erweiterung auf 27 Loch könne der Club nun maximal rund 900 Mitglieder aufnehmen, sagt Wintrich.

Um den Ausbau zu ermöglichen, musste der Clubbesitzer zusätzliche Flächen besorgen. Einen Großteil habe er von Privatbesitzern hinzugekauft, erklärt Wintrich, einen Teil der neuen Flächen habe er hingegen von der Stadt Wadern auf Langzeit gepachtet. Der Stadtrat billigte die Erweiterungspläne, doch Wintrich stieß 2017 auch auf Kritik. Der Nabu und der Kreisverband der Grünen kritisierten das Vorhaben. Aus Sicht der Grünen hätten die notwendigen Rodungsarbeiten einen Groß-Kahlschlag von Wald nach sich gezogen. Das bemängelte auch der damalige Nabu-Waldreferent Helmut Harth, der sich dafür einsetzte, dass die Umbauarbeiten an der Golfanlage möglichst naturschonend umgesetzt wurden.

Tatsächlich seien keine Bäume für die Erweiterung der Anlage gefällt worden, versichert Clubbesitzer Wintrich. Auch setzen seine Greenkeeper, wie die Fachkräfte für die Instandhaltung des Golfplatzes genannt werden, keine Pestizide ein und düngen ausschließlich biologisch. Außerdem würden einige Flächen bewusst unberührt gelassen, sodass an diesen Stellen nicht in die Natur eingegriffen werde. Auch würden gezielt Blumenwiesen ausgesät, die den Bienen zur Nahrungsfindung dienen sollen. Damit halte er sich exakt an die Auflagen des Naturschutzes, bekräftigt Wintrich.

Das bestätigt auch der Waderner Bürgermeister Jochen Kuttler. Seinen Worten nach war die Zusammenarbeit mit Horst Wintrich sehr angenehm, gewinnbringend und verlief völlig ohne Konflikte. Stadt und Golfclub hätten sich ohne Schwierigkeiten geeinigt, da Wintrich stets das Gespräch gesucht habe. Entgegen der Befürchtungen des Nabu sei kein Wald gerodet worden, versichert Kuttler, ein Großteil der Bäume sei jedoch durch ein Unwetter gefällt worden. Der Unternehmer Wintrich arbeite unter sehr strengen Auflagen vonseiten des Naturschutzes und halte diese auch ein. Laut Kuttler müsse der Golfclub etwa dafür Sorge tragen, dass der Wald wieder aufgeforstet werde. Insgesamt, so ist sich der Waderner Rathauschef sicher, sei die Erweiterung der Golfanlage ein Gewinn für die Stadt, der Wadern noch attraktiver mache.

 Einige Flächen bleiben absichtlich naturbelassen.

Einige Flächen bleiben absichtlich naturbelassen.

Foto: rup/mzg
 Die umfassenden Umbauarbeiten auf der Nunkircher Anlage zeigt diese Aufnahme aus dem April vergangenen Jahres.

Die umfassenden Umbauarbeiten auf der Nunkircher Anlage zeigt diese Aufnahme aus dem April vergangenen Jahres.

Foto: rup/mzg

Laut Kuttler gehören von der Gesamtfläche des Golfplatzes von rund 85 Hektar etwa 20 Hektar der Stadt Wadern beziehungsweise der Kommunalen Entwicklungs- und Vermögensmanagementgesellschaft (KEV). Demnach befindet sich etwas weniger als ein Viertel des Golfplatzes im Eigentum der Stadt. Diese Flächen habe Wintrich auf Langzeit gepachtet. Auch alle Feldwege gehörten nach wie vor der Stadt Wadern.

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