Kappensitzung Noswendeler Narrenschar feiert im Exil 

Noswendel/Büschfeld · In die Schlossberghalle in Büschfeld hatte der Noswendeler Karnevalsverein zu seiner Gala-Kappensitzung im Jubiläumsjahr eingeladen.

 Sportlich akrobatisch wirbelte das Tanzmariechen Emely Konz über die Narrenbühne.

Sportlich akrobatisch wirbelte das Tanzmariechen Emely Konz über die Narrenbühne.

Foto: Erich Brücker

Im Exil lässt es sich stets gut feiern, auch ohne Prinzenpaar, denn ein solches hat es noch nie gegeben beim Karnevalsverein „Graad see lääds“ Noswendel. Dafür präsentiert er ein Dreigestirn mit Prinzessin, Prinz und Bauer. Auch eine eigene Narrhalla hat der Verein nicht, der in dieser Session sein 2 x 11-jähriges Bestehen feiern darf. Von daher lädt er sein Narrenvolk zur Gala-Kappensitzung alljährlich in die Schlossberghalle in Büschfeld ein. Die Narrhalla war wie in den Vorjahren bis auf den letzten Stuhl besetzt, das närrische Volk präsentierte sich in farbenfrohen aber auch zuweilen skurrilen Kostümen. Und alle kamen, weil sie wussten: Bei den Noswendelern erwartet uns beste närrische Kost.

Nach dem Einmarsch von Dreigestirn, Elferrat und Garden zur stimmungsvollen Musik des Fombach-Duos brannten die Protagonisten unter dem Motto „Glitzer und Glamour“ ein närrisches Feuerwerk der guten Laune ab. Logische Folge: Die Zwerchfelle des Narrenvolkes wurden arg strapaziert, kaum ein Auge blieb trocken bei diesem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm, das gespickt war mit bunten Tänzen, witzigen Sketchen, knalligen Büttenreden und vielen Schunklern. „Wer in die Oper geht, ist bekloppt“, schwadronierte Hans Trampert. Lautstark gab der Mann von Welt seine skurrilen Erlebnisse bekannt, die er zusammen mit seiner Ehefrau in der Mailänder Scala erlebte, wohin beide anlässlich ihres 46. Hochzeitstages gereist waren. Es wird wohl das erste und letzte Mal für ihn gewesen sein. „Et Nettchen“ grüßte alle „verrückten Fraaleit“ im Ort, aber auch alle, die denen nachlaufen. Bestens über das Dorfgeschehen informiert ließ sie so manche Neuigkeiten über die impotentesten Männer vom Stapel. „Die bekommen noch nicht mal den Arm in die Höhe“, so ihre grandiose Feststellung. Während einer Theaterprobe hatten sich „de Kevin un et Chantal“ viel zu erzählen, über alles, was so alltäglich in der großen Welt passiert. Das Duo Adelberta und Eberherta gaben ihre tägliches mühseliges Leben preis, ließen nicht unbedingt ein gutes Haar an der anderen, schossen ihre Narrenpfeile aber auch auf so manchen Zeitgenossen ab. Wer oder was sich im Laufe des Jahres daheim und im Dorf so angeboten hatte, wurde auf die Schippe genommen.

 Die Große Garde glänzte mit einem schmissigen Gardetanz.

Die Große Garde glänzte mit einem schmissigen Gardetanz.

Foto: Erich Brücker

Im Wechsel mit den Büttenreden sorgten die Jugendgarde mit „We will rock you“, die Lollipops mit einem „High School Musical“ sowie die große Garde und das Tanzmariechen Emely Konz mit ihren tollen Tänzen für viel Abwechslung und Erholung der Zwerchfelle. Während die Showtanzgruppe All Stars das Narrenvolk in den Dschungel entführte, zeigte sich das Männerballett als Clowns im Zirkus wieder einmal von ihrer besten Seite. Nach dieser zirkusreifen Vorstellung ging es nahtlos zum großen Finale über, wobei bis in die Morgenstunden ausgiebig das Jubiläum gefeiert wurde.

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