Nunkirchen „Werkstatt-Schule“ kommt ans BBZ Hochwald

Nunkirchen · Neue Schulform in Nunkirchen soll mit Fokus auf arbeitspraktischen Inhalten Schüler zum Hauptschulabschluss nach neun Jahren führen.

 Das Berufsbildungszentrum Hochwald in Nunkirchen wird ab dem kommenden Schuljahr um die Schulform „Werkstatt-Schule“ erweitert.

Das Berufsbildungszentrum Hochwald in Nunkirchen wird ab dem kommenden Schuljahr um die Schulform „Werkstatt-Schule“ erweitert.

Foto: Schule

Zum Schuljahr 2020/2021 wird am Berufsbildungszentrum Hochwald eine „Werkstatt-Schule“ eingerichtet. Der Landkreis Merzig-Wadern begrüßt und unterstützt als Schulträger die Einrichtung dieser Schulform am Standort Nunkirchen, wie es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt heißt. Damit werde bildungspolitisch ein Konzept umgesetzt, dass es ermögliche, Kinder noch gezielter zu unterstützen und zu fördern.

Das Angebot richtet sich nach Darstellung des Landkreises an Schüler im letzten Jahr ihrer allgemeinen neunjährigen Vollzeitschulpflicht, die trotz einer möglichen Verlängerung keine Aussicht haben, den auf den Hauptschulabschluss bezogenen Bildungsgang einer allgemeinbildenden Regelschule noch erfolgreich abzuschließen. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erklärt: „Wir sind sehr froh, dass wir trotz der Corona-Krise in der Lage waren, dieses wichtige Angebot pünktlich an den Start bringen.“.

Nach aktuellen Schätzungen der Schulen können im Schuljahr 2020/2021 zwischen 14 und 20 Schülerinnen und Schüler der „Werkstatt-Schule“ zugewiesen werden. Die nächstgelegene „Werkstatt-Schule“ befindet sich in Dillingen und ist damit für Schüler des Landkreises Merzig-Wadern nur mit einigem Aufwand erreichbar. Dies hat zur Folge, dass Eltern betroffener Schüler auf Grund der Entfernung zum nächsten Standort einen Schulwechsel bisher nicht in Betracht gezogen haben.

Für das BBZ Hochwald spricht aus Sicht des Landkreises neben der guten Erreichbarkeit auch die überschaubare Größe der Schule, die eine individuellere und zweckmäßigere Betreuung ermöglicht. Zusätzlich seien am BBZ Hochwald die räumlichen Kapazitäten inklusive der erforderlichen Werkstätten schon vorhanden. Es ist möglich, dass an weiteren Schulen Bedarf besteht, die „Werkstatt-Schule“ in Anspruch zu nehmen.

Derzeit ist die „Werkstatt-Schule“ laut Mitteilung des Landkreises nur an fünf Standorten saarlandweit eingerichtet. „Mit diesem Schritt wird das breite Bildungsangebot im Landkreis Merzig-Wadern weiter verbessert und Schüler, die mehr Betreuung brauchen, effektiver gefördert“, heißt es aus dem Landratsamt.

Das Konzept der „Werkstatt-Schule“, deren ordnungsgemäßer Besuch auf die allgemeine Vollzeitschulpflicht angerechnet wird und die Berufsschulpflicht entfallen lässt, sieht im Sinne der Berufsorientierung vor, vorbetriebliche Arbeitsformen in den schulischen Werkstätten zu übernehmen oder die fachpraktischen Inhalte direkt in den Betrieben begleitend zu vermitteln.

Um die Berufsreife der Schüler zu stärken, werden die dazu notwendigen Unterrichtsfächer Mathematik und Deutsch größere Aufmerksamkeit erhalten. Auch werden ergänzende sozialpädagogische Betreuungsangebote eingerichtet. Dies ermöglicht den Teilnehmer den Erwerb des Hauptschulabschlusses nach neun Jahren.

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