Natur in unzähligen Facetten

Lockweiler-Krettnich · Er hat es geschafft: Bernd Konrad aus Lockweiler-Krettnich kann am Internationalen Naturfotografenfestival teilnehmen. Seit über 30 Jahren frönt er seinem oft schwierigen Hobby, unterstützt durch Ehefrau Gaby.

 Bernd Konrad ist mit Kamera und Teleobjektiv immer auf der Suche nach einem schönen Tier- oder Naturfoto. Foto: Erich Brücker

Bernd Konrad ist mit Kamera und Teleobjektiv immer auf der Suche nach einem schönen Tier- oder Naturfoto. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Bernd Konrad aus dem Waderner Doppelstadtteil hat es geschafft. Der 58-jährige Natur- und Tierfotograf darf seit einigen Jahren zum dreitägigen Internationalen Naturfotograf-Festival nach Lünen reisen.

Dort treffen sich etwa 800 Gleichgesinnte, anerkannte Amateure und bekannte Profis aus der ganzen Welt, die dem gleichen Hobby frönen wie Konrad, der Fotografie von Naturschauspielen wie Sonnenauf- und -untergängen, der Pflanzen- und Tierwelt sowie Naturlandschaften.

"In 32 Jahren als Naturfotograf habe ich mir einen Namen gemacht, bin offiziell zugelassen und habe viele renommierte Fotografen und Filmemachern zu Freuden, die mich zu Exkursionen und Aufnahmemöglichkeiten einladen", ist der 58-Jährige schon etwas stolz über das Erreichte in seinem Hobby . Angefangen hatte der Naturliebhaber mit dem Fotografieren 1985. "Was ich in der heimischen Natur erlebt habe, wollte ich auch festhalten und nachlesen können, sofern es nicht in Büchern stand", nennt er seine Beweggründe für den Beginn des Fotografierens. Daraus ist dann eine Leidenschaft geworden.

Viele Jahre später kam der richtige Durchbruch mit einem äußerst gelungenen Foto einer Wasseramsel, das auf einer Tielseite einer Broschüre des NABU-Saarland veröffentlicht wurde . Man wurde bundesweit auf ihn aufmerksam, der weitere Werdegang nahm dann seinen Lauf. Seit 1998 ist Konrad Mitglied der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT). Aber mit Kamera schnappen, Wanderschuhe anziehen und in den Wald gehen, um ein Tierfoto zu schießen, ist es nicht getan. "Man muss zuerst ein Wildtier über eine längere Zeit beobachten, seine Gepflogenheiten und Verhalten ausmachen und bestimmte Regeln einhalten, zum Beispiel nicht bei der Brut fotografieren", sagt Konrad.

Man darf auch nicht überall hingehen, in Naturschutzgebiete nur mit Genehmigung. Die richtige Kamera mit den entsprechenden Objektiven muss her, dazu ist es ratsam in einem Tarnzelt zu arbeiten, auch die Zeiten nachts oder tagsüber sind wichtig.

Zuweilen muss man 15 und mehr Stunden ausharren, auch bei Kälte, Schnee und Eis oder Sonne und Hitze. Der Rucksack mit den entsprechenden Utensilien ist immer gepackt. "Und dann gehört natürlich auch noch Glück dazu", berichtet der Naturfotograf. Wieviel Bilder er insgesamt geschossen hat, kann Konrad gar nicht sagen. Und mit der heutigen digitalen Technik ist es ohnehin viel einfacher als früher mit der analogen. Rund 500 000 Bilder zählt wohl sein Archiv, alles fein säuberlich in Fotobüchern, Alben, auf Dias, als Papierbilder, teilweise staubfrei gelagert, festgehalten. Und dass alle Räume und Flure im Eigenheim ebenfalls von selbst gemachten Fotografien und Bildern geschmückt sind, versteht sich von selbst. Tapeten wären eigentlich überflüssig.

"Das dürften etwa 150 Bilder sein. Diese hängen überall, nur nicht im Badezimmer", betont Konrad.

Und Ehefrau Gaby trägt das spannende aber auch zeitauftreibende Hobby mit. Denn mehr als die Hälfte des Jahres ist Konrad in Sachen Naturfotografie unterwegs.

Und wo hat er schon überall fotografiert? Unter anderen im heimischen Nationalpark Hunsrück-Hochwald (neben Fischadler seltene Pflanzen, Biotope und Landschaften) , an der hinter seinem Haus vorbei fließenden Prims (Biber, Eisvogel, Wildkatze), am eigenen Teich (Schlangen), Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (Kraniche, Hirsche), Gran Paradiso (Italien), Bayrischer Wald und Unesco Weltkulturerbe Aletschgletscher (Schweiz).

Zeit nimmt aber auch das zweite Hobby von Konrad in Anspruch.

1987 hat er die Nabu-Ortsgruppe Lockweiler-Krettnich mitgegründet und ist seitdem ihr erster Vorsitzender, ist geprüfter Naturschutzbeauftragter und Mitglied im Ornithologischen Beobachterring Saar (OBS).

Hier leistet er mit viel Herzblut und Engagement seit knapp 30 Jahren Biotop-, Arten- und Naturschutz für alle vorkommenden Tiere und Pflanzen.

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