Mystische Werke aus einer anderen Zeit

Wadern · „Waderner Harfenbegegnungen“ – das Programm, das Bernd Schröder vom Verein „Konzerte in der kleinen Residenz Wadern“ zusammengestellt hat, ist verlockend. Denn es verspricht noch bis diesen Sonntag, 26. Juni, ein einzigartiges Festival mit unterschiedlichen Facetten des Harfenspiels.

 Silke Aichhorn fesselt ihr Publikum mit klassisch-romantischer Musik.

Silke Aichhorn fesselt ihr Publikum mit klassisch-romantischer Musik.

Gewidmet ist dieses erstmals stattfindende Festival "Waderner Harfenbegegnungen", wie könnte es anders sein, der um 1773 von Georges Cousineau (Paris) gebauten Harfe aus dem Nachlass der Baronesse Octavie de Lasalle von Louisenthal, die in Dagstuhl residierte.

Das kostbare Instrument wird im Waderner Stadtmuseum wie ein Schatz gehütet und kommt seit der Restaurierung 2004 in jedem Jahr zu besonderen Ehren. Die Harfenkonzerte in Wadern werden eingebettet in ein kulturell-historisches Rahmenprogramm mit den Schwerpunkten "Unsere keltisch-römische Vergangenheit".

Mystische Musik keltischer und anderer Völker. Damit eröffnete Sabine Hornung und ihre Band Annwn am Freitag im Stadtpark Wadern den Konzertreigen. "Wie ein Naturklang - klassisch-romantische Musik zum Thema Wasser", lautet der Titel des zweiten Harfenabends: Das 250. Konzert im 35. Jahr der Residenz-Konzertreihe spielt Silke Aichhorn am Samstag, 25. Juni, 20 Uhr im Katholischen Pfarrsaal Wadern . Die Harfenistin versteht es, ihr Publikum mit sensationeller Klangvielfalt, opulenten Tonfärbungen und erstaunlicher Fingerfertigkeit zu fesseln.

Unter dem Thema "Cousineau & Co - Alte und neue Musik für Harfe und Salterio" konzertieren zum Abschluss des Festivals am Sonntag, 26. Juni, die Schwestern Elisabeth und Johanna Seitz um 17 Uhr im Katholischen Pfarrsaal Wadern . Das Programm umfasst unter anderem Kompositionen alter Meister wie John Playford, Robert de Visée , Jean-Baptiste Krumpholtz, auch eine Sinfonie von Joseph Haydn. Johanna Seitz wird eine Barockharfe und die Waderner Harfe spielen.

Und ein Blick auf die Kelten

Nicht nur Musikfreunde kommen bei dem Harfenfestival auf ihre Kosten. Rund um die Konzerte erwartet Geschichtsinteressierte eine Fülle von Angeboten über die keltisch-römische Vergangenheit in der Hochwaldregion.

So werden im Stadtmuseum Wadern am Samstag und Sonntag, 15 Uhr, für die Besucher thematische Führungen zur Sonderausstellung "Bodenschätze - Archäologische Forschungen zu Oberlöstern in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung" angeboten. Die Keltengruppe "Treveromagos", stellt am Samstag von 14 bis 18 Uhr im Stadtpark keltisches Leben und Handwerk vor. Parallel dazu gibt es Kreativangebote für Kinder zum Thema Kelten . Mit keltischen Speisen kann man sich in je einem Lokal in Wadern und Sitzerath stärken. In Oberlöstern werden am Samstagmorgen um 9.30 Uhr ursprüngliche keltische und spätere gallo-römische Grabhügel gezeigt. Das "Schlittchen", ein keltischer Steinbruch für Mühlsteine, der auch in römischer Zeit gute Geschäfte machte, verbreitet eine mystische Atmosphäre. Wenn man das Vertrauen des Gästeführers gewinnen kann, zeigt er sicher auch, wo die Villa der Steinbruchbesitzer stand.

Den "Hunnenring" bei Otzenhausen, einen keltischen Ringwall, können Interessierte bei einer Führung am Sonntag, 10 Uhr, kennenlernen und sogar einem leibhaftigen Kelten begegnen, der Geheimnisse aus längst vergangenen Zeiten ausplaudert. Bei einer für Sonntag angekündigten Teepause auf dem Marktplatz zwischen Rathaus und historischem Marktbrunnen können sich die Besucher von 15 bis 16.30 Uhr gastronomisch verwöhnen lassen.

 Sabine Hornung und ihre Band Annwn spielen mystische Musik keltischer und anderer Völker.

Sabine Hornung und ihre Band Annwn spielen mystische Musik keltischer und anderer Völker.

 Elisabeth und Johanna Seitz tragen Kompositionen alter Meister vor. Fotos: Veranstalter

Elisabeth und Johanna Seitz tragen Kompositionen alter Meister vor. Fotos: Veranstalter

Weitere Infos gibt es unter www.waderner-residenzkonzerte.de/Harfenbegegnungen . Karten kosten 15 Euro (ermäßigt zehn Euro): Telefon (06 51) 9 79 07 77. Studierende und Schüler haben freien Eintritt im Rahmen der verfügbaren Plätze.

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