Krankenhaus Mit dem Silber-Jubiläum kommt das Aus

Wadern · 25 Jahre ist es her, dass der Besuchsdienst im Waderner Krankenhaus ins Leben gerufen wurde. Mit der Schließung kommt der Abschied.

 Trauriges Jubiläum: Die Damen des Krankenhausbesuchsdienstes feierten ihr 25-jähriges Bestehen, das von der Schließung des Waderner Krankenhauses überschattet wurde.

Trauriges Jubiläum: Die Damen des Krankenhausbesuchsdienstes feierten ihr 25-jähriges Bestehen, das von der Schließung des Waderner Krankenhauses überschattet wurde.

Foto: Privat

Mit der Schließung des Waderner Krankenhauses endet auch die segensreiche Tätigkeit vieler Frauen und einiger Männer, die 25 Jahre lang vor allem für bettlägrige Patienten kleine Wünsche erfüllt und viele Dinge erledigt haben, die außerhalb des Dienstes von Krankenschwestern und Pflegepersonal liegen.

Unter der Federführung von Christel Schmitt und Renate Arend aus Wadern wurde 1992 der Christliche Krankenhausdienst (CKH) gegründet. 35 Frauen und ein Mann im Alter zwischen 30 und 75 Jahren absolvierten wöchentlich einen oder zwei Dienste, immer vormittags zwischen neun und zwölf Uhr. Elf von ihnen sind mittlerweile verstorben, manche verließen das Team, weil Beruf oder Familie sie zu sehr in Anspruch nahmen, aber es kamen immer neue hilfsbereite Menschen hinzu.

„Insgesamt waren es über 80“, erzählt Renate Arend, die fast immer vor Ort war, um die Damen zu begrüßen und vor Dienstantritt noch ein wenig mit ihnen zu plaudern. Einmal im Monat wurde ein Plan erstellt, alle sechs bis acht Wochen traf man sich zum Erfahrungsaustausch. „Wir haben Vorträge, Fortbildungen und Ausflüge organisiert“, erzählt Christel Schmitt.

Ein ganzes Jahr lang gingen sie regelmäßig mit Patienten und Bewohnern des Seniorenheimes den Mutter-Rosa-Weg. Da kamen auch schon mal kräftige Männer zu Hilfe und schoben die Rollstühle den Berg hinauf. Es wurden Fahrten nach Waldbreitbach und Maria Laach unternommen. Zweimal besuchten die Damen die Künstlerin Beate Heinen in ihrem Atelier. Der Krankenhausseelsorger und Palliativpfleger Klaus Aurnhammer konnte für Vorträge und Seminare gewonnen werden und viele Anregungen kamen auch von den Gruppen benachbarter Krankenhäuser, mit denen ein lebendiger Austausch gepflegt wurde.

„Wir waren Mitglied im Netzwerk Ehrenamt in der Caritas-Konferenz Deutschland und haben uns auch in den Bereichen Onkologie und Demenz weitergebildet“, verrät Schmitt. Mit Bedauern blickt man nun auf die Zeiten zurück, in denen das Waderner Krankenhaus noch über 120 Betten verfügte.

Die etwas traurige Feier zum 25-jährigen Bestehen war zugleich Abschied von einem Vierteljahrhundert tätiger Nächstenliebe. Vielen ehemaligen Patienten werden die Besuche und Hilfeleistungen noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort