Mit Blumen gegen Armut und Not

Wadern · Über 32 000 Euro kamen bei der jüngsten „Tulpen für Brot“-Aktion zusammen. Der Erlös geht anteilig an die Peruhilfe, die Welthungerhilfe und die Kinderkrebshilfe.

 Die Aktion „Tulpen für Brot“ hat wiederum viel Geld für notleidende Kinder in der Welt eingebracht. Die Schüler am Hochwaldgymnasium freuen sich mit Schulleiterin Ellen Küneke (Zweite von rechts), Lehrer Matthias Koltes (daneben) und Lehrerin Lisa Mentges (hintere Reihe, rechts) riesig. Foto: Erich Brücker

Die Aktion „Tulpen für Brot“ hat wiederum viel Geld für notleidende Kinder in der Welt eingebracht. Die Schüler am Hochwaldgymnasium freuen sich mit Schulleiterin Ellen Küneke (Zweite von rechts), Lehrer Matthias Koltes (daneben) und Lehrerin Lisa Mentges (hintere Reihe, rechts) riesig. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Die wohltätige Aktion "Tulpen für Brot" hatte Grundschullehrer Matthias Koltes, Rektor der Grundschule Weiskirchen, vor 24 Jahren ins Leben gerufen und zu einem Erfolgsmodell gemacht. Stattliche 32 396,60 Euro Reinerlös hatte die jüngste Aktion "Tulpen für Brot" 2015/16 eingebracht. Insgesamt hatten sich über 100 Schulen, ein Kindergarten, das Seniorenhaus Berghof in Neuerburg (Eifel) sowie ein Bürgerbüro in den Bundesländern Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen beteiligt. Das beste Ergebnis erzielte die Integrierte Gesamtschule Osthofen, die 3700,90 Euro eingenommen hatte. Gleich dahinter ha sich das Siebenpfeiffer-Gymnasium Kusel mit 3608,03 Euro platziert. Beste saarländische Schule war das Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert mit 1469 Euro, gefolgt von der GS Berus, die 1400 Euro spenden konnte. Mit 1112,81 Euro belegte das Hochwald-Gymnasium Wadern einen sehr guten dritten Platz. "Wir haben für 298 Euro Tulpen verkauft", gaben sich die Fünftklässler Felix Derst und Niklas Bersal beim Pressegespräch und Fototermin am HWG in der Hochwaldstadt ganz stolz. Damit hatten sie das beste Einzelergebnis erzielt. Gute 115 Euro hatte Vivian Reimringer beigesteuert.

"Unsere Kinder waren mit viel Spaß und Sorgfalt bei der Sache", betonte Lehrerin Lisa Mentges, die diese Aktion am HWG organisierte. Auch an der neuerlichen Aktion werden sich ihre Schüler beteiligen. Nicht nur ihr dankte Koltes ganz herzlich. "Mein Dank geht an alle, die sich beteiligt und zu diesem Erfolg beigetragen haben. Viele Schulleiter und Klassenlehrer sowie Schüler haben somit wiederum vielen Not leidenden Kindern in der Welt geholfen", betonte Koltes und klärte die Waderner Kinder auf, was mit dem Geld passiert.

Vom Erlös geht nahezu die Hälfte an die Peruhilfe Nonnweiler, die schon drei Jahrzehnte lang an mehreren Schulen in Lima Schulfrühstücke für die Schüler finanziert. Zudem betreut sie Kindergärten und Straßenkinder, fördert die Jugendarbeit und sorgt für die Aus- und Weiterbildung junger Frauen. Ein weiterer Batzen Geld geht an die Welthungerhilfe, die mit einem Schulspeisungsprogramm dafür sorgt, dass Kinder in Burundi wieder zur Schule gehen. In 100 Grundschulen werden Kantinen für die Schüler mitfinanziert. Die Einschulungsrate erhöht sich dadurch und die Zahl der Schulabbrüche geht deutlich zurück. Dazu wird noch die Deutsche Kinderkrebshilfe mit ihren Zielen zur Erforschung der Krebserkrankungen, Verbesserung der Behandlungen sowie Förderung der Nachsorge unterstützt.

"Gerade in der heutigen Zeit, in der der Egoismus zunimmt, halte ich es für besonders wichtig, die Kinder über die Not in der Welt zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, etwas für arme Menschen zu tun", sagt Koltes weiter und erinnert gleichzeitig daran, dass die neue Aktion bereits angelaufen ist. Saar-Bildungsminister Ulrich Commercon, Professor Dr. Alexander Lorz, Kultusminister in Hessen, und auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer aus Rheinland-Pfalz haben die Schirmherrschaft übernommen. Im Grußwort an ihre Schulen schreibt die Ministerpräsidentin: "‘Tulpen für Brot' ist eine großartige Aktion, die großen Respekt verdient. Die schönste Anerkennung ist sicherlich, dass viele Schulen teilnehmen und die Schüler mit wenig Einsatz Kindern in Not helfen. Jede einzelne Tulpe ist ein Symbol, dass gerade junge Menschen etwas gegen Armut und Not tun." Der erste Teil der Aktion 2016/17 ist bereits abgeschlossen. Die Blumenzwiebeln sind in der Erde und "werden im Frühjahr hoffentlich wieder reiche Frucht bringen", so Koltes abschließend.

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HINTERGRUND Bei dieser Aktion werden den beliebig viele Blumenzwiebeln (Tulpen) geschenkt. Sie verpflichten sich, diese im eigenen Garten oder im falls vorhanden Schulgarten zu pflanzen. Im Frühjahr werden die Tulpen zum Stückpreis von 70 Cent an Freunde, Bekannte und Verwandte verkauft. Das erlöste Geld kommt Not leidenden Kindern zugute. Bislang ist die Idee auf fruchtbaren Boden gefallen und konnte viel Not lindern. Eine Tulpe sollte jedes Kind stehen lassen zur Erinnerung, dass es mit seiner Hände Arbeit Hungernden in der Welt Brot gegeben hat. eb

Hier finden Sie weitere Infos:
http://www.welthungerhilfe.de/informieren/projekte/projekt/schule-in-burundi.html

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