Mg-fs-saarburger-sommermärchenPleitebetrieb nach drei Monaten wieder auf Wachstumskurs

Saarburg/Wadrill. Rettung für einen angeschlagenen Zuliefer-Betrieb in der Region: Der Automobil-Zulieferer und Kunststoffverarbeiter Tectro in Saarburg ist kürzlich von der in Föhren (Verbandsgemeinde Schweich) ansässigen Firma Noatec aufgekauft worden. Ein Jahr nach der Tectro-Insolvenz wurden so 60 Arbeitsplätze gerettet

 Ein Prosit auf die Zukunft: Tectro-Geschäftsführer Horst Molitor, Wolfram Leibe von der Agentur für Arbeit, die Noatec-Geschäftsführer Pierre Tholl und Peter Kertels, Tectro-Geschäftsführer Claude Valerius und Roland Wölfl von der IG Metall (von links). Foto: Seyfried

Ein Prosit auf die Zukunft: Tectro-Geschäftsführer Horst Molitor, Wolfram Leibe von der Agentur für Arbeit, die Noatec-Geschäftsführer Pierre Tholl und Peter Kertels, Tectro-Geschäftsführer Claude Valerius und Roland Wölfl von der IG Metall (von links). Foto: Seyfried

Saarburg/Wadrill. Rettung für einen angeschlagenen Zuliefer-Betrieb in der Region: Der Automobil-Zulieferer und Kunststoffverarbeiter Tectro in Saarburg ist kürzlich von der in Föhren (Verbandsgemeinde Schweich) ansässigen Firma Noatec aufgekauft worden. Ein Jahr nach der Tectro-Insolvenz wurden so 60 Arbeitsplätze gerettet. Zu Beginn des Insolvenz-Verfahrens hatte Insolvenzverwalter Thomas Schmidt im Oktober 2009 den damaligen Betriebsratsvorsitzenden Horst Molitor aus dem Waderner Stadtteil Wadrill zum Geschäftsführer und technischen Leiter ernannt. Für die verbliebenen 60 Techno-Mitarbeiter aus Saarburg und dem Hochwaldraum beiderseits der Landesgrenze begann ihr persönliches Sommermärchen 2010. Molitor machte in nur drei Monaten das Tectro-Schiff wieder flott. Der Umsatz hat sich verdoppelt. Neue Kunden wurden gewonnen. Tectro befindet sich in der Gewinnzone.Anfang Juli wurde in einer Betriebsversammlung in den Tectro-Hallen im Saarburger Stadtteil Beurig der Abschluss der Kaufverträge verkündet. Das Unternehmen heißt jetzt Tectro SMT GmbH. Noatec-Betriebsleiter Claude Valerius ist zweiter Geschäftsführer neben Molitor. Fünf Millionen Euro sollen in den kommenden drei bis fünf Jahren in Tectro SMT investiert werden. Die Firma Noatec wird zudem von Föhren nach Saarburg umziehen und sich ebenfalls auf dem riesigen Tectro-Gelände ansiedeln. Hier sind weitere Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro vorgesehen. In wenigen Wochen soll in Saarburg mit der Produktion einer Weltneuheit begonnen werden. Noatec hat einen druckgasfreien Handfeuerlöscher entwickelt. Sprühbehälter-Systeme ohne Treibgas sind eine Spezialität von Noatec. Die Entwicklung könnte bald den Einsatz von Spraydosen entbehrlich machen. Die Produktionspalette von Tectro reicht in den Maschinen- und Automobilbau hinein, mit Spritzgussteilen für jede Art von Kunststoff.Auf einer Betriebsversammlung haben die Beschäftigten nun erfahren, dass sich die Belegschaft bis 2011 mindestens verdoppeln soll. Darauf stießen der Noatec-Vorstand mit den Geschäftsführern Pierre Tholl, Peter Kertels sowie Betriebsleiter Claude Valerius als neuem Tectro-Geschäftsführer gemeinsam mit Horst Molitor, IG Metall-Vertreter Roland Wölfl und Wolfgang Leibl von der Bundesagentur für Arbeit in Trier und der Belegschaft auf die Zukunft an. "Bei der letzten Betriebsversammlung vor einem Jahr waren wir noch 260 Menschen", sagte Molitor. "In der Vergangenheit haben Dilettanten das Unternehmen mehrfach totgewirtschaftet. Wenn jetzt nicht einer noch grobe Fouls begeht, kann das alles sehr gut werden!" "In der Vergangenheit haben Dilettanten das Unternehmen mehrfach totgewirtschaftet."Horst Molitor, neuerTectro-Geschäftsführer

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