"Mensch" in allen Variationen

Lockweiler. "Schwarz auf Weiß" - so heißt die Ausstellung der Waderner Scherenschnitt-Künstlerin Barbara Ihle in den Räumen des Hotel-Ristorante "Castello Bianco" in Lockweiler. Zum ersten Mal hat Barbara Ihle in einem Restaurant ausgestellt, wie sie gegenüber der SZ erklärt

Lockweiler. "Schwarz auf Weiß" - so heißt die Ausstellung der Waderner Scherenschnitt-Künstlerin Barbara Ihle in den Räumen des Hotel-Ristorante "Castello Bianco" in Lockweiler. Zum ersten Mal hat Barbara Ihle in einem Restaurant ausgestellt, wie sie gegenüber der SZ erklärt. In dem niveauvollen und gemütlichen Ambiente wirken die Kunstwerke, als ob sie schon immer hierher gehörten. Vielen SZ-Lesern ist Barbara Ihle bekannt durch die Illustration der Programmvorschau des Waderner Vereins "Konzerte in der Kleinen Residenz".Der Scherenschnitt ist eine Kunst, die in den Schattenspielen in China ihren Ursprung hat. Im 17. Jahrhundert kam sie über Indien und Persien nach Europa. Der Scherenschnitt wurde höfisch und erreichte seine Blüte im 18. Jahrhundert. Der Scherenschnitt ist die künstlerische Darstellung des Abzubildenden als Schatten auf schwarzem Papier. Das Silhouetten-Porträt ist seit 1750 durch Etienne de Silhouette bekannt. Weitere bekannte Vertreter dieser Kunst sind im Pflanzenbereich Philip Otto Runge und allgemein Moritz von Schwind und Franz Graf von Pocci. "Die Fotografie hat den Scherenschnitt etwas in die Ecke gedrängt", sagt Barbara Ihle. "Es gibt in Deutschland einen Scherenschnitt-Verein mit 400 Mitgliedern", berichtet Ihle, "200 sind Künstler, 200 sind Sammler."Viele Scherenschneider gebe es in der Schweiz: "Sie bearbeiten überwiegend bäuerliche Motive." Ihle selbst arbeitet in der Technik des sogenannten Flachschnittes. Jedes Bild ist ein Unikat. Ihle befasst sich mit dem Thema "Mensch" in allen Variationen. Stilistisch sind ihre Arbeiten dem phantastischen Realismus zuzuordnen. Sie will von dem verbreiteten Biedermeier-Image abrücken: "Es ist nicht bieder! Man kann mit der Schere witzige, ernste und auch ironisch gemeinte Sachverhalte gut darstellen." Abstrakte Bilder seien allerdings nicht möglich: "Beim Scherenschnitt gibt es nur ein Entweder-Oder."Inzwischen hat Barbara Ihle drei Bücher geschrieben, das Kinderbuch "Der Rote Schirm" mit Scherenschnitt-Illustrationen, das Buch "Fee und Feelix" mit zwei Elfen im Mittelpunkt sowie "Der Wert des Wassers" aus afrikanischer und europäischer Sicht. Die Bücher gibt es nicht im Handel, sondern im Eigenvertrieb (E-Mail: Erich.Ihle@web.de)."Wir machen ständig Ausstellungen" sagt Giuseppe Palermo, Chef im "Castello Bianco". Im kommenden Jahr ist der "Edel-Italiener" 25 Jahre in Lockweiler. Fische sind seine Spezialität. Die Familie besitzt bei Neapel ein eigenes Weingut und eine Ölmühle. Die Produkte gibt es in Lockweiler. Zurzeit entsteht hier ein großer Weinkeller für Verköstigungen. Die Ihle-Ausstellung wird dann einen Höhepunkt erleben, wenn es am Donnerstag, 28. Oktober, abends bei einer Weinprobe heißt: "Wein und Kultur".

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