Männer zeigten: So entsteht ein Narr

Noswendel · Einen bunten Mix aus Büttenreden, Tänzen und Gesängen haben jetzt die Noswendeler Narren vom Verein Graad see lääds in der Büschfelder Schlossberghalle zum Besten gegeben. Höhepunkt war der Auftritt des Männerballetts.

 Das Männerballett war wieder einmal ein Kracher in der Noswendeler Bütt. Foto: Erich Brücker

Das Männerballett war wieder einmal ein Kracher in der Noswendeler Bütt. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

. Ein närrisches Feuerwerk wie in all den vergangenen Jahren hat der Karnevalsverein Graad see lääds Noswendel im "Exil" in der Büschfelder Schlossberg-Narrhalla abgebrannt. Unter der Regie von Prinz Karneval Heribert Biesel, unterstützt von Jungfrau Franziska (Frank Dönnemeier) sowie Bauer Schulli (Frank Leidinger) wurde in der proppenvollen Narrhalla ein bunt gemischtes Potpourri von Büttenreden, Tänzen und Gesängen dargeboten. Der Mix kam beim Narrenvolk gut an, kaum ein Auge blieb trocken, die Zwerchfelle wurden arg strapaziert.

Nach dem Einmarsch des Elferrats eröffnete die Noswendeler Jugendgarde mit einem schwungvollen Tanz den karnevalistischen Reigen, gefolgt von der Aufwartung der Prinzenpaare aus Wadern, Wadrill, Büschfeld sowie einer Abordnung aus Lockweiler-Krettnich. Das Tanzmariechen Emmy Konz stand zum ersten Mal auf der Narrenbühne und überraschte ohne Scheu und Hemmungen mit einer tollen Darbietung. Die Zuschauer waren begeistert.

Dass 40 Jahre Ehe, zugleich die Rubinhochhochzeit, auch viel Glück und Harmonie sein können, davon versuchte der Heini das Narrenvolk zu überzeugen. Scheinbar gelang es ihm, denn die Lacher hatte er auf seiner Seite. Die Schautanzgruppe All Stars entführte in die Erzählung von "Alice im Wunderland" und begeisterte mit einer ideenreichen Interpretation der bekannten Figuren. Bob der Baumeister kann sich sein Leben, egal als welcher Baum und mit Unterstützung einer Waldfee, nur im schönen Noswendel vorstellen und freut sich schon, als wunderschön geschnitzte Bank am heimischen See viele junge Mädchen auf sich sitzen lassen zu können. Lisa und Hans waren auch am Rollator noch heiße Feger. Sie brachten mit ihrem Dorfklatsch, bei dem etliche Zeitgenossen ungewollt zu Hauptfiguren wurden, viel Stimmung unter das Volk.

Die Tanzgarde erfreute mit viel Tempo und Klasse, ließ die Zuhörer auf die Bänke klettern, ebenso wie Frederik-Parzifal-Louis I., der König von Wadern. Mit Unterstützung seines Hofmarschalls Gaston gab er vollkommen moralisch verkommene Geschichten und Frivoles rund um seinen Thron preis. Auch das Liebesgeflüster zu später Stunde zwischen Brusseliese und Schosch war nicht immer ganz jugendfrei und zur Nachahmung nicht unbedingt empfohlen.

Krönender Abschluss war traditionell das über die Grenzen der Hochwaldstadt bekannte Männerballett. Nicht zuletzt trug der Empfang des Alt-Bürgermeisters Fredi Dewald auf seinem Rathausbalkon maßgeblich hierzu bei. Fantasiereich und brüllend komisch boten die Männer die Entstehung eines Narren bis zu seiner Geburt dar. Natürlich kam er mit einer roten Pappnase auf die Welt. Zwischen all den köstlichen Auftritten wurde mit dem Fombach-Duo kräftig gesungen und geschunkelt. Das Duo verstand es, die Närrinnen und Narrhalesen zeitweilig von Stühlen zu reißen und zum Mitmachen zu bewegen. So war es selbstverständlich, dass das begeisterte Publikum erst am frühen Morgen die Kappensitzung ausklingen ließ und in heimatliche Gefilde zurückkehrte.

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AUF EINEN BLICKDie Akteure der Noswendeler Kappensitzung: Dreigestirn mit Elferrat; Büttenredner: Hans Trampert (Rubinhochzeit ), Nadine und Michael Dönnermeier (Dorfklatsch), Werner Ludwig und Carmen Wagner (Bob, der Baumeister); Frank Müller, Volker Morbe (König und Hofmarschall); Bodo Sauer und Marko Werndeborn (Liebespaar); Tänze: Jugendgarde, Schautanz All Stars, Tanzgarde, Männerballett; Tanzmariechen Emmy Konz ; Trainerinnen: Nina Antz; Anika Müller, Natascha Hoff, Jukie Gilles, Nicole Zimmer; Musik: Fonbach-Duo Carmen und Jupp Wagner. eb

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