Leserbrief zum Thema Windpark Waldweiler
Wadern · Keine Wäsche waschen bei Windflaute
Zu "Windpark: Waldweiler macht Druck", SZ vom 27. November
Um die Erwartungen hoher Effektivität (gemeint ist wohl Effizienz) seines Windparks in Waldweiler zu erfüllen, müsste der Bürgermeister das Investment mit einem Dekret an seine Bürger und Stromkunden verbinden: Kochen, Wäsche waschen und Fernsehen nur, wenn der Wind weht und das über drei Stundenkilometer.
Diesem wird niemand Folge leisten. Die Bürger werden Strom, der aus anderen Energieträgern (Braunkohle, Steinkohle, Erdöl) hergestellt wird, aus dem Netz beziehen oder Atomstrom aus Frankreich. Für die Flaute muss ein Stromerzeuger in der gleichen Größenordnung unmittelbar zur Verfügung stehen, damit in Waldweiler die Lichter nicht ausgehen. Von Effektivität der Windenergie kann keine Rede sein, da wir immer im Netz ein konventionelles Kraftwerk mit hohem Kostenaufwand bereitstellen müssen, das die Versorgungslücken bei Windflaute schließt, das wir bezahlen müssen, egal ob es läuft oder stillsteht.
Durch das EEG und die Vorrangeispeisung wird der Bürgermeister einen kleinen finanziellen Vorteil für seine Gemeinde erzielen. Die tatsächlichen Kosten, die ein Mehrfaches dieses Ertrages darstellen, bezahlen wir alle mit unserer Stromrechnung. Darum ist das Vorhaben in Waldweiler nicht nur nicht effizient, sondern auch moralisch bedenklich. Und ich rede noch nicht einmal über Fledermäuse, Flächenverbrauch und die Verschandelung unseres Hochwaldes.
Rainer Kuhn, St. Wendel /Wadern