Lehrangebote unter einem DachGroßer Zuspruch bei jungen MessebesuchernWaderner Gymnasium stellt seine Projekte vor

Wadern. "Problematischen Schülern mit Liebe begegnen, ihnen in jeder Weise helfen, ihre Talente wecken, dann gibt es keinen hoffnungslosen Fall." Das schreibt Erzieher und Autor Daniel Pennac in seinem gerade erschienenen Buch "Schulkummer". Doch ganz so einfach nach Rezept läuft es offensichtlich nicht immer. Da hilft dann die Waderner Bildungsmesse

Wadern. "Problematischen Schülern mit Liebe begegnen, ihnen in jeder Weise helfen, ihre Talente wecken, dann gibt es keinen hoffnungslosen Fall." Das schreibt Erzieher und Autor Daniel Pennac in seinem gerade erschienenen Buch "Schulkummer". Doch ganz so einfach nach Rezept läuft es offensichtlich nicht immer. Da hilft dann die Waderner Bildungsmesse. Am Sonntag ging sie in der Herbert-Klein-Halle in ihre vierte Auflage.Veranstalter war die Waderner Bildungsallianz. 2003 wurde sie von Wolfgang Wagner, Direktor des Hochwald-Gymnasiums (HWG), ins Leben gerufen. Die Schullandschaft war damals in Bewegung geraten. Wagner wollte den Schulstandort Wadern stärken. Das ist ihm gelungen. Alle Schulen, Verbände und Betriebe zogen mit. Bei der Eröffnung unterstrich Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) die Einmaligkeit dieser Messe im Saarland. Die SZ hat sich umgesehen an den 29 Ständen und im Messeprogramm.Bürgermeister Fredi Dewald war begeistert von den 18 jungen Schülern, die den Minister mit Fragen löchern durften: "Eine schöne Fragerunde." Eine dieser Fragen hatte dem Minister fast die Sprache verschlagen: "Warum sind die Ferien so lang?" Die Schüler sollten sich erholen, die Lehrer weiterbilden, war die Antwort. "Das ist heute ein Umfeld, das mir gefällt, vor allem, wenn man 40 Jahre lang mit Kindern zu tun hatte", meinte Ex-Lehrer Horst Theil aus Losheim, pensioniert und gerade 70 geworden. Die Kinder seien heute eigentlich genau wie früher, nur die Gesellschaft habe sich verändert, meint Herbert Holz, Leiter des Studienkreises Wadern. "Die Gefahr besteht, dass Kinder Bildung einfach nur noch konsumieren - wie Fernsehen oder Spiele. Da ist nichts mehr gewachsen."Infos über Ausbildung"In Zeiten lebenslangen Lernens müssen wir hier auch vertreten sein", sagt Peter Bost von der VHS des Landkreises, am Sonntag aber ohne besonderen Schwerpunkt. "Ein sehr gutes Angebot, die Qualität ist toll", begeistert sich Stadtratsmitglied Frank Hiry (ProHochwald). "Wer heute hierher gekommen ist, hat richtig gute Informationen erhalten." Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten bei der Sparkasse Merzig-Wadern gaben der Waderner Privatkunden-Leiter Günter Ludwig und SK-Personalchef Bernd Kaiser. "Ein starker Vormittag", bestätigten die Nachmittags-Ablöserinnen Christine Peifer und Alessa Hemmerling. Gerüstet mit Fachlektüre "für jede Art von Elternabend" zeigte sich Buchhändlerin Beatrice Schmitt von der Waderner "Bücherhütte". Im Vorgriff auf den Welttag des Buches hatte sie schon jetzt das Büchlein "Ich schenke dir eine Geschichte" verteilt. Wadern. "Sehr gute Resonanz, sehr abwechslungsreich", bescheinigte Wolfgang Wagner, Direktor des Hochwald-Gymnasiums (HWG) und 2003 Initiator der Bildungsmesse, der mittlerweile vierten Veranstaltung. Für Wagner wird es die letzte sein in seiner Amtszeit. Mit Ende dieses Schuljahres wird Wolfgang Wagner nach 20 Jahren Direktor am HWG in den Ruhestand treten. Am Sonntag war davon nichts zu spüren.Film über Schulprojekt Mit großem Enthusiasmus zeigte das HWG einen Film über sein Projekt "Labor Lernkultur". Das Bundesbildungsministerium in Berlin hatte dazu sechs ausgewählte Schulen in der Bundesrepublik beauftragt, das Thema "Südafrika und die WM" im Unterricht aufzubereiten. "Für die fünften Klassen war das eine enorme Leistung über neun Monate", sagte dazu Andrea Zimmermann, am HWG für die Aktion verantwortlich. "Weg vom Schulwissen, hin zur Anwendung", sei die Devise gewesen, "Fächer verbindend, selbstständig, handlungsorientiert und die eigene Leistung einschätzend." Die Ergebisse werden in Kürze in Berlin vorgestellt (Die Saarbrücker Zeitung wird berichten). Schule spielt WM nachAm HWG wurde die richtige WM in einer Mini-WM begleitend nachgespielt. Die Klassen fünf bis acht haben mit den Lehrern ihren Weltmeister ausgespielt. Wenigstens in Wadern wurde mit dem Team Elfenbeinküste doch noch eine afrikanische Mannschaft Weltmeister. Doch eigentlich ging es darum, mit den Erlösen der Mini-WM südafrikanische Bildungsprojekte zu unterstützen. Über 8000 Euro sind jetzt unterwegs nach Südafrika. fsWadern. Kann Wasser bergauf laufen? Wie kann man kleben ohne Leim? Die Vermittlung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge schafft Sprachkompetenz und Selbstvertrauen, schult die Feinmotorik und Lernkompetenz. Die Stiftung "Haus der kleinen Forscher" in Berlin hat für ihre Arbeit bundesweit Partner. Einige waren in Wadern vertreten. Selbstständig dagegen das "Lokale Bündnis für Familie in Wadern". Petra Kasper hatte an ihrem Stand im Laufe des Tages 70 Kinder um sich geschart.Blau, rot oder grün ist das Wasser in den bauchigen Kunststoffflaschen der Kinder. Durch unterschiedlich starken Druck von außen taucht ein Taucher in die Tiefe oder schwimmt nach oben. Der Taucher ist bekannt seit dem Mittelalter. In Wadern wurde er gebastelt aus einem Strohhalm und zwei Büroklammern. Das alles hat der zwölfjährige Tim Scholz aus Niederlosheim anschaulich erklärt. Ihm gefällt es heute in Wadern. Seinen kleinen Taucher und das Glas darf er mitnehmen. "Die Messe war im Ganzen gut" urteilt fachmännisch der zehnjährige Krischan Ludwig aus Lockweiler. Er habe alle Stände besucht. "Am besten waren die Roboter!" Gebaut hatte sie die Arbeitsgemeinschaft Marc Gothe. Am Stand der Graf-Anton-Schule durften die Messebesucher die kleinen Roboter steuern, darunter auch einige High-Tech-Hunde.Angst vor Hunden abbauenRichtige Hunde gab es dagegen bei Tiertherapeutin Heike Hacket und Logopädin Kerstin Scherer. Um Angst vor Hunden abzubauen, besuchen sie mit Snoopy und Balu viele unterschiedliche Einrichtungen. Die Kinder in Wadern waren begeistert, die Hunde am Abend "platt". Es werden wohl bald in vielen Familien im Hochwald Hunde angeschafft.Aus einem Zettelkasten war nebenan ein Los zu ziehen. "Was kannst du tun, damit mehr Verständnis zwischen den Menschen herrscht?" Diese Frage hat die neunjährige Anna Becker aus Michelbach wie folgt beantwortet: "Mit meinen Freundinnen darüber reden!" Zum Lohn durfte sie sich aus einer Schatztruhe einen Rosenquarz aussuchen. fs

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