Laufend Gutes getan
Wadern · Groß war die Zahl der Teilnehmer am Lebenslauf des Hochwald-Gymnasiums. Mehr als 200 Fünft- und Sechstklässler legten sich ins Zeug und sammelten insgesamt 8113 Euro. Jeweils die Hälfte geht jetzt nach Burkina Faso und Bolivien.
Viele kleine Läuferschritte brachten großes Geld. "Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern." Mit diesem Lied gesungen von Schülern der Klasse 5b startete der traditionelle Lebenslauf am Hochwald-Gymnasium vor den Sommerferien.
Es wurden an diesem Morgen wirklich viele kleine Schritte von mehr als 200 Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6. Mit einer gemeinsamen ersten Stadionrunde schickte der stellvertretende Schulleiter Marco Holzer die Läufer auf die 400 Meter-Runden. Danach verteilten sich die Klassen auf einzelne Sektoren, von wo immer mehrere Läufer gleichzeitig ihre Runden auf der Aschenbahn drehten - aufgrund der milden Temperaturen eine schweißtreibende Angelegenheit.
Dank der Versorgung mit Mineralwasser durch die Elternvertretung machte niemand schlapp und es wurde so Runde um Runde geschafft. Erneut war das Engagement der meisten Schüler bemerkenswert. Eine Schülerin, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, wurde elf Bahnen um den Sportplatz geschoben. Viele liefen mehr als 25 Runden, zwei über 40 und Vincent Boghossian aus der 6d schaffte mit sagenhaften 55 Runden einen neuen Rekord. Das sind mehr als 21 Kilometer - also ein Halbmarathon.
Zahlreiche Läufer kassierten für die gelaufene Gesamtstrecke hohe Sponsorenbeträge. So sammelte Marcel Weiland aus der 6e für seine beachtlichen 33 Runden 528 Euro bei Freunden und Verwandten ein. Paul Scholl (5a) bekam für seine 23 Runden 252 Euro . Viele andere gaben über 100 Euro ab. Als Klasse war die 6e von Dr. Margit Schäfer mit 1652 Euro am fleißigsten, aber auch die Klassen 5c und 5d sammelten jeweils über 1000 Euro ein. So kam so ein Betrag von 8113 Euro zusammen. Nur die Hälfte des Erlöses geht dieses Mal an die Partnerschule des HWG in der Stadt Toma in Burkina Faso .
Dort sind neue Deutschbücher angeschafft worden und der Computerraum soll endlich fertig gestellt werden. Außerdem werden weiterhin die "Patenkinder" beim Schulgeld unterstützt, berichtet Albert Räsch, der diese Partnerschaft betreut. Die andere Hälfte des Erlöses erhält erstmalig eine Schule in Santa Cruz in Bolivien, zu der seit vier Jahren freundschaftliche Beziehungen bestehen. Im Herbst wird Spanischlehrer Rudolf Boos mit sieben Schülerinnen und Schülern das Collegio Martin Sapple besuchen und an einem internationalen Jugendtreffen teilnehmen. Einige Lehrer dieser Sekundarschule waren bereits in Wadern und berichteten, dass die Schüler aus Platzmangel in zwei "Schichten" am Vor- und Nachmittag unterrichtet werden.
Die Schule freut sich über die Mitfinanzierung eines PC-Raumes. Schließlich unterstützt die Schulgemeinde des HWG mit einem kleinen Beitrag eine Initiative ihrer bisherigen Schulelternsprecherin Carmen Koscheny. Die will einen weiteren Wasserfilter namens Paul an eine so genannte Ein-Euro-Schule in Äthiopien bringen, wo bereits zwei installiert sind.
Wenn also viele kleine Läufer viele kleine Schritte machen und dafür auch noch Geld bekommen, wird das Gesicht der Erde ein klein wenig verändert.
