Kunst trifft Kommerz

Wadern · Am Sonntag war in Wadern wieder verkaufsoffen. Passend zum Datum ging dies mit dem Waderner Frühling einher. Rund 30 Künstler stellten in Geschäften ihre Werke aus. Auch darüberhinaus wurde einiges geboten.

 Das Wetter erlaubte auch Kunst im Freien beim Waderner Frühling. Bürgermeister Jochen Kuttler lässt sich porträtieren Foto: Krewer

Das Wetter erlaubte auch Kunst im Freien beim Waderner Frühling. Bürgermeister Jochen Kuttler lässt sich porträtieren Foto: Krewer

Foto: Krewer

Kunst und Geschäftssinn - lassen sich diese beiden Begriffe miteinander vereinbaren? Der Bürgermeister der Stadt Wadern , Jochen Kuttler, bejahte diese Frage entschieden: "Beide ziehen Menschen an. Warum sollten sie dann nicht voneinander profitieren?" Rund 30 Künstler stellten am verkaufsoffenen Sonntag in Waderner Geschäften ihre Werke aus. Die Idee dazu kam ursprünglich aus den Niederlanden, wo Leute in den Stadtzentren den Künstlern ihre Wohnzimmer zur Verfügung stellen. Da die Deutschen in dieser Beziehung nicht so offenherzig sind, kamen Ron und Jörg Koppes, zwei Geschäftsleute aus Wahlen, auf den Gedanken, Kunstausstellungen mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu verbinden.

Volksfestcharakter

So wurde die Kuwa 2008 von der Stadt Wadern in Zusammenarbeit mit der Galerie Multi Koppes ins Leben gerufen. Die Begeisterung war schnell entfacht, rund 20 kamen mit ihren Exponaten, der Waderner Frühling war geboren. "Seither ist sie fester Bestandteil des Waderner Frühlings und aus dem Gesamtprogramm nicht mehr wegzudenken", sagen die Gastgeber. Vor allem der gute Zuspruch der Besucher, Künstler und Geschäftsleute animiert zum Weitermachen. Die Motorsportfreunde Hochwald, die Band "Ene mene mix", Yann Loup Adam mit Trio und eine Palette aktueller Automodelle zum Anfassen sorgten zusätzlich dafür, dass die Veranstaltung Volksfestcharakter annahm.

Die Resonanz war natürlich nicht in allen Läden gleich. Verständlicher Weise war da am meisten los, wo es etwas zu futtern gab, und viele Leute nutzten einfach nur die Gelegenheit zum Einkaufen. "Vielleicht sollte man die Besucher im Vorfeld noch etwas mehr ermuntern, die Geschäfte auch ohne konkrete Kaufabsichten zu betreten", meinte Jutta Bourger aus Wehingen, die ihre Arbeiten im Friseursalon "Autre Coiffeur" ausstellte. In dem Salon ging es eher ruhig zu, aber die Bilder werden in den nächsten Tagen hängen bleiben.

Manche Exponate passten richtig gut zum Angebot des ausstellenden Geschäftes. So lagen die wunderschönen Patchworkdecken von Ursula Huffer auf den Möbeln der Tischlerei Lauer, Tierbilder von Judith Ernst zierten die Räumlichkeiten der Zoohandlung Tiator, stilvolle Blumenbilder von Christel Annen hingen im Café Molter und eher kleinformatige Fotografien von Mechthild Schneider in der Goldschmiede Oestreich.

Noch ausbaufähig

Die Kunstbegeisterung der Waderner Bürger sei zwar noch ausbaufähig, meinte Christel Annen, aber insgesamt war der Waderner Frühling für alle Beteiligten ein schönes Ereignis.

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