Kooperieren statt sich abschotten

Primstal. Eine entsprechende Vereinbarung wurde in der Graf-Anton-Schule im Rahmen eines Tags der Offenen Tür von den Schulleitern der drei beteiligten Lehranstalten unterzeichnet. Damit wird im Hochwald ab dem kommenden Schuljahr das Abitur nach neun Jahren, quasi durch die Hintertür wieder eingeführt und möglich sein

 Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (von links): Ferdi Heyer (Graf-Anton-Schule), Wolfgang Wagner (Hochwald-Gymnasium), Berthold Ebert (Ringwallschule Nonnweiler). Foto: Rolf Ruppenthal

Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (von links): Ferdi Heyer (Graf-Anton-Schule), Wolfgang Wagner (Hochwald-Gymnasium), Berthold Ebert (Ringwallschule Nonnweiler). Foto: Rolf Ruppenthal

Primstal. Eine entsprechende Vereinbarung wurde in der Graf-Anton-Schule im Rahmen eines Tags der Offenen Tür von den Schulleitern der drei beteiligten Lehranstalten unterzeichnet. Damit wird im Hochwald ab dem kommenden Schuljahr das Abitur nach neun Jahren, quasi durch die Hintertür wieder eingeführt und möglich sein. G-9 lässt grüßen Das Wichtige in Kürze: Für die Schüler der beiden Erweiterten Realschulen, deren Leistungen einen erfolgreichen Besuch der gymnasialen Oberstufe erwarten lassen, wird in den Klassenstufen neun und zehn ein eigener Bildungsgang eingerichtet, so genannte A-Klassen, die auf den Übergang ans Gymnasium vorbereiten. In dieser Zeit verbleiben die Schüler an ihren gewohnten Schulen. Schwächere Schüler des Hochwald-Gymnasiums können in diesem Zeitraum ebenfalls aus dem G8-Bildungsgang heraus in einen G9-Bildungsgang zur Graf-Anton- oder zur Ringwallschule wechseln. Nach erfolgreichem Abschluss der Klassenstufe zehn erfolgt dann ein erneuter Wechsel der Schüler in eine eigene Klassenstufe elf am HWG. Hier wird, wenn es nach dem Willen der Schulleiter geht, der Grundstock für einen erfolgreichen Besuch der Klassenstufen zwölf und 13 gelegt. Fazit also: Totgesagte leben länger - G9 ist wieder da. Berthold Ebert, Schulleiter der Primstaler Ringwallschule, bringt es auf den Punkt. "Die Kooperationsvereinbarung ist ein Weg, der unseren Eltern zeigt, wie auch ihre Kinder zum Abitur kommen können." Der Meinung Eberts stimmen Iris Neitz, Elternsprecherin an der Ringwallschule und ihr Amtskollege Peter Holzer von der Graf-Anton-Schule zu. Beide stehen dem G8-Bildungsgang skeptisch gegenüber und beurteilen die Kooperation der Schulen positiv. "Es ist vor allem ein Vorteil für unsere Kinder", hält Iris Neitz fest. Wolfgang Wagner, Oberstudiendirektor am HWG, setzt ebenfalls auf Kooperation statt Abschottung. Wagner hält es bildungspolitisch für bedenklich, dass es im Saarland nur 25 Prozent eines Schuljahrgangs bis zum Abitur schaffen. Der HWG-Direktor sieht in der landkreisübergreifenden Zusammenarbeit der drei Schulen eine Chance, die Abiturquote zu steigern. Denn bisher gelte: "Mehr als 40 Prozent der Schüler, die das Hochwald-Gymnasium besuchen, schaffen es nicht bis zum Abitur". In den folgenden Monaten gilt es nun, den Kooperationsprozess mit Leben zu füllen. Hierzu sind die Lehrer der jeweiligen Schulen von ihren Schulleitern beauftragt, als Koordinatoren die nicht nur räumliche Distanz zwischen den Schulen abzubauen in der Hoffnung, dass von der Aufwertung des Schulstandortes Wadern auch diejenigen profitieren werden, für die die Kooperation initiiert wurde - die Schülerinnen und Schüler.

Auf einen BlickIm Rahmen einer kleinen Feierstunde unterzeichneten Wolfgang Wagner, Oberstudiendirektor des Waderner Hochwaldgymnasiums, Ferdinand Heyer, Rektor der Waderner Graf-Anton-Schule und Berthold Ebert, Rektor der Primstaler Ringwallschule eine Schulkooperation, in dem die Schüler in neun Jahren die Allgemeine Hochschulreife erwerben können. Mit anwesend waren die als Koordinatoren beauftragten Lehrer Johannes Kleer (HWG), Werner Feid (Graf-Anton-Schule) und Michael Kockler (Ringwallschule), weiterhin die Elternvertreter Wofgang Conrad (HWG), Peter Holzer (Graf-Anton-Schule) und Iris Neitz (Ringwallschule) sowie die Schülersprecher Virginia Farruggia (Graf-Anton-Schule) und Sebastian Franz (Ringwallschule). ksb

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