Kliniken im Hochwald bleiben erhalten

Wadern · Die Krankenhäuser in Losheim, Wadern, Hermeskeil und Lebach sollen unter ein gemeinsames Dach. Dieses soll Krankenhaus-Verbund Nord-Saar heißen, wie die Träger, die Marienhaus Unternehmensgruppe und die Caritas Trägergesellschaft Trier (CTT), ankündigen. Ihre wichtigste Botschaft aber lautet: „Die vorhandenen Standorte werden weitergenutzt.“

 Die Krankenhäuser in Wadern . . .

Die Krankenhäuser in Wadern . . .

"Die Vorstände der Marienhaus-Stiftung und der Hildegard-Stiftung haben konkrete Planungen für einen Krankenhaus-Verbund der Einrichtungen im Nordsaarland mit Hermeskeil auf den Weg gebracht." Das haben die Stiftungsvorsitzenden Heinz-Jürgen Scheid (Marienhaus) und Hans Wendtner (Hildegard) in einer aktuellen Pressemitteilung gemeinsam erklärt. Die St.-Josef-Klinik in der Hochwaldstadt soll organisatorisch unter ein Dach mit den Häusern in Wadern/Losheim sowie Lebach gebracht werden. Träger der Kliniken in Hermeskeil und Wadern/Losheim ist die Marienhaus Unternehmensgruppe. Bei der Caritas-Klinik Lebach ist es die Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT), deren sämtliche Anteile die kirchliche Hildegard-Stiftung hält. Scheid und Wendtner begründen die Kooperation so: "Um zu einer weiterhin guten Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum beitragen, sind trägerübergreifende Verbunde unerlässlich." Von entscheidender Bedeutung ist jedoch die sich direkt anschließende Aussage: "Grundlage ist für uns, dass die vorhandenen Standorte weiter genutzt, allerdings medizinisch neu ausgerichtet werden." Im Klartext: Das Hermeskeiler Krankenhaus bleibt - wie die anderen Häuser in Wadern, Losheim und Lebach im geplanten Saar-Nord-Verbund - erhalten. Welche Veränderungen es gibt und ob zum Beispiel bisher an mehreren Standorten vorhandene Spezialabteilungen an einem Haus konzentriert werden, ist derzeit noch offen. Für die Klinik in Wadern heißt es aus der Marienhaus Stiftung auf SZ-Anfrage: Die Chirurgie bleibe erhalten.

Die Träger geben als grundsätzliches Ziel aus, "dass wir ein einrichtungsübergreifendes, den Anforderungen und Bedürfnissen entsprechendes, modernes und qualifiziertes medizinisches Leistungsangebot bereitstellen. Die dazugehörige Medizinstrategie wird derzeit entwickelt." Sie muss danach noch unter anderem mit den Gesundheitsministerien beider Bundesländer abgestimmt werden. Die Ankündigung der beiden Träger-Stiftungen wird in Hermeskeil gelassen aufgenommen. Das hat auch damit zu tun, dass die Überlegungen für einen länder- und trägerübergreifenden Verbund nicht neu sind (siehe Hintergrund).

Krankenhaus-Oberin Annette Münster-Weber wertet es auf Anfrage als "positives und wichtiges Signal", dass alle Standorte weitergenutzt werden sollen. "Unser Träger hat immer zum Standort Hermeskeil gestanden. Der geplante Krankenhaus-Verbund ist für uns eine neuerliche Bestätigung und gibt uns weiteren Rückhalt", betont das Direktoriums-Mitglied.

Die Mitarbeiter habe man bereits vorher über die Pläne in einem internen Schreiben informiert. Das bestätigt Hans-Dieter Rössel, Chef der Mitarbeitervertretung in der St.-Josef-Klinik mit zurzeit rund 350 Menschen Beschäftigten. Er sagt: "Für uns ist vor allem die Aussage entscheidend, dass alle Standorte erhalten bleiben. Sorgen haben wir also erst mal nicht, und ob sich für Hermeskeil relevant etwas ändert, müssen wir erst mal abwarten." Auch für Stadtbürgermeister Mathias Queck (CDU ) ist die aktuelle Ankündigung kein Grund, beunruhigt zu sein. Im Gegenteil: Anders als früher stehe beim nun geplanten Verbund nicht mehr der mögliche Neubau eines zentralen Krankenhauses irgendwo im Nordsaarland im Raum. "Diese Überlegung ist glücklicherweise vom Tisch. Im Übrigen habe ich "volles Vertrauen, dass das Direktorium dafür sorgen wird, dass unser Krankenhaus auch in Zukunft gut aufgestellt bleibt", sagt Queck.

 . . . und in Losheim bleiben erhalten.Fotos: Ruppenthal/krewer

. . . und in Losheim bleiben erhalten.Fotos: Ruppenthal/krewer

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Hintergrund: Die Marienhaus Unternehmensgruppe und die Caritas Trägergesellschaft Trier (CTT) hatten erstmals bereits im Jahr 2007 angekündigt, dass sie einen so genannten Hochwald-Verbund gründen wollen. Ihm sollten neben den Häusern in Hermeskeil, Wadern, Losheim und Lebach auch die Kliniken in Weiskirchen und Illingen angehören. In der Folge machten auch Gerüchte die Runde, dass die Träger eine "Ein-Standort-Lösung" ins Auge fassen. Gemeint war der Neubau einer zentralen Klinik, die im Nordsaarland - die Rede war von einem Gebiet in der Gemeinde Tholey - errichtet werden sollte. Die Unsicherheit führte in Hermeskeil unter anderem zur Gründung der Bürgerinitiative "Rettet das Krankenhaus". Später zerschlugen sich aber die Pläne für diesen Hochwald-Verbund. Im Zusammenhang mit der Einrichtung einer Aufnahmestelle für Asylbewerber in Hermeskeil hatte das Land erst vor wenigen Monaten vertraglich zugesichert, dass es sich für den langfristigen Erhalt der St.-Josef-Klinik einsetzen wird und sie "als bedarfsnotwendiges Krankenhaus" auch über 2016 hinaus im dann fortzuschreibenden Landeskrankenhausplan ausweisen wird. ax

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