Kappensitzung Noswendeler Narren reisen um die ganze Welt

Noswendel/Büschfeld · Bei der Kappensitzung ging es für die Besucher in weite Ferne – aber es gab auch einen Blick auf das Örtchen Noswendel selbst.

 Für ihr 2x11-jähriges Engagement im Noswendeler Karnevalverein „Graad see lääds“ ehrte der Vorsitzende Frank Dönnemeier (Zweiter von rechts) Kerstin Klauck. Mit dabei waren auch der Vizepräsident des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), Stephan Regert (links), und seine VSK-Kollegen Helmut Wagner (Zweiter von rechts) und der VSK-Regionalvertreter für Merzig-Wadern, Bernd Mühlen (rechts).

Für ihr 2x11-jähriges Engagement im Noswendeler Karnevalverein „Graad see lääds“ ehrte der Vorsitzende Frank Dönnemeier (Zweiter von rechts) Kerstin Klauck. Mit dabei waren auch der Vizepräsident des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), Stephan Regert (links), und seine VSK-Kollegen Helmut Wagner (Zweiter von rechts) und der VSK-Regionalvertreter für Merzig-Wadern, Bernd Mühlen (rechts).

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Einmal um die Welt reisen – nur wenige unternehmen dieses Unterfangen. Oft scheitert es am Geldbeutel oder an der Zeit, für mehrere Wochen oder gar Monate seine Heimat vorübergehend zu verlassen. Dass es aber auch eine Alternative gibt, für die man nur für ein paar Stunden das Haus verlassen und nicht ganz so viel Geld aus der Hand geben muss, ist dem Noswendeler Karnevalsverein „Graad see lääds“ mit seiner Kappensitzung zu verdanken. Ganz unter dem Motto „Eine närrische Weltreise“ ging es für die Faaseboozen mit dem Reisekoffer in der Hand einmal rund um die Welt und das innerhalb von nur wenigen Stunden.

Klar, dass sich das keiner entgehen ließ – zahlreich erschienen die Jecken aus den umliegenden Teilen der Stadt Wadern, begaben sich auf einen Mini-Urlaub und nannten die Schlossberghalle in Büschfeld für kurze Zeit ihr neues Ferienhaus. Die Reise um die Welt startete im Flugzeug und führte über benachbarte Länder und über den Atlantik nach Las Vegas, wo die Lollipops die Reisenden mit ihrem Tanz in die Spielcasinos der Wüstenstadt in Neveda führten und die Spielkarten fliegen ließen. Der Zwischenstopp in den USA dauerte aber nur wenige Minuten, dann ging es zurück nach Europa, genauer gesagt nach Mallorca, wo das Ehepaar Hewig und Ewald über ihren jüngsten Urlaub stritten und so manch wiedererkennende Anekdote zum Besten gaben, die das Publikum zum Schütteln brachten. Aufgelockert wurde der Welttrip von den Tanzeinlagen der beiden Funkemariechen Emmy Konz und Alira Pileteri, während die Tanzgruppe „All Stars“ die Urlauber mit einer ausgefeilten Choreografie und landestypischen Tänzen nach Indien, China, Russland und Hawaii mitnahm.

Das Highlight war aber die Ehrung von Kerstin Klauck, die für ihr 2x11-jähriges Jubiläum sowohl vom Vereinsvorsitzenden Frank Dönnemeier als auch vom Vizepräsidenten des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), Stephan Regert, dafür geehrt wurde, dass sie sich als Schriftführerin seit Jahren im Verein engagiert. Dafür zeichnete der VSK sie zudem mit dem Verdienstkreuz in Silber aus.

 Nur echt mit Wein und Baguette: Der Franzose Jean Louis alias Werner Ludwig erzählte so manche Anekdote aus Noswendel.

Nur echt mit Wein und Baguette: Der Franzose Jean Louis alias Werner Ludwig erzählte so manche Anekdote aus Noswendel.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Dass auch Noswendel über die eine oder andere Sehenswürdigkeit verfügt, zeigte sich spätestens, als der Franzose Jean Louis dort Halt machte und sich ausgiebig umsah: So fand er am Noswendeler See bei Getränken und Kuchen eine kleine Stärkung, gleichwohl überraschte ihn ein großes Haus, das er zunächst für das größte Frauenhaus der Welt hielt – da wurde er jedoch eines besseren belehrt und fand sich gleich darauf in vier Wänden wieder, die ausufernd mit Teppichen verziert waren. Dann – endlich – fand er ein Stück Heimat im Ort, eine Boulangerie: „Es riecht nach Heimat“, fand Jean Louis beim Duft von Baguette und Croissant, wo er eine weitere Begegnung machte. Er traf die „Blitzerfrau“ des Ortes – die wiederum selbst mit ihrer Kamera so manchen Raser traf. „Dreimal“, rief ein entrüsteter Urlauber auf der Weltreise dazwischen und sorgte für so manches Feixen. Aber auch die weniger schönen Seiten lernte Jean Louis in seinem Urlaub kennen: So gab es in Noswendel früher wohl so manches schöne Fest, doch das letzte lag Monate zurück: St. Martin, bei dem auffiel, dass kaum noch Lichter im Ort brennen – bis auf die Laternen der Kinder. Auf seinem Flammkuchen musste Jean Louis auf seine Kräuter verzichten, denn man „habe es nicht so mit den Grünen“, auch bekam er so manches Gerücht über die neu errichteten Schuppen im Ort mit – etwa ein neues Zuhause für die Tauben des Heimat- und Verkehrsvereins, der damit die neuste Datenschutzgrundverordnung in die Welt schickt? Die wichtigste Sehenswürdigkeit verpasste aber auch der Franzose nicht, und stimmte sogleich die offizielle Hymne des Karnevalsvereins mit „Wir feiern graad see lääds!“ ein.

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