Initiatoren zu Gast in Wadern Petition fordert gute Krankenhäuser im ländlichen Raum

Wadern · Nicht nur Menschen aus dem Hochwald sind am Freitag nach Wadern gekommen. Weitere Gäste anlässlich der 100. Mahnwache waren Oberbürgermeister Walter Hartl aus Rothenburg ob der Tauber sowie Hans Peter Nitt, der Initiator der Petition „Stopp dem Krankenhaussterben im ländlichen Raum“.

Beide warben um Unterstützung für diese Petition, die im März dieses Jahres gestartet wurde. Die Laufzeit, in der Unterschriften, mindestens 50 000, gesammelt werden können, ist bis Ende des Jahres verlängert worden. Bislang haben sich über 35 850 Unterstützer (72 Prozent) bereits eingetragen.

Die Petition fordert von der Bundesregierung sowie vom Deutschen Bundestag ein konsequentes Umdenken in der Krankenhauspolitik: Eine regional ausgeglichene Krankenhausversorgung sollte als Pflichtaufgabe bei der öffentlichen Daseinsvorsorge gesehen werden und nicht als Defizitbringer und schon gar nicht als Tummelplatz für Investoren.

Der jetzige Irrglaube „Das wird der freie Wettbewerb schon regeln“ führe unweigerlich zu einer Konzentration der komplexeren medizinischen Behandlungsmöglichkeiten in Ballungsräumen, wo die Ausgaben für entsprechende Spezialisten und Geräte sich wegen des größeren Zuspruchs rascher „amortisieren“. Das Hinterland hingegen veröde.

Die Unterzeichner dieser Petition fordern die Bundesregierung und die Landesregierungen dazu auf, ihrer politischen Verantwortung gerecht zu werden und auch im ländlichen Raum eine gute patienten- und zukunftsorientierte, wohnungsnahe Krankenhausversorgung dauerhaft sicherzustellen. Kleinere Krankenhäuser seien von großer Bedeutung und dürften nicht geschlossen werden, da beim derzeit herrschenden Ärztemangel die medizinische Versorgung der Bevölkerung durch Haus- und Fachärzte nicht überall gewährleistet sei.

Am Tag nach der Mahnwache in Wadern waren über 2600 Unterstützer im Saarland registriert. Davon kommen rund 1800 Unterschriften aus der Stadt Wadern. „Wir sind uns alle einig, dass in der Krankenhauspolitik einiges schief läuft, und das eindeutig zu Lasten des ländlichen Raumes.

Kleinere Krankenhäuser müssen schließen, weil die Wirtschaftlichkeit nicht passt, wobei Kindergärten und Schulen zum Vergleich auch nicht immer wirtschaftlich arbeiten können. Für die Daseinsförderung im Gesundheitswesen sind aber die Krankenhäuser auch im ländlichen Raum lebenswichtig“, sagte Oberbürgermeister Hartl, der ebenso wie der Mitinitiator der Petition, Hans Peter Nitt, den Männern und Frauen in der Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik viel Erfolg wünschte.

Weitere Infos und Möglichkeit zum Unterschreiben der Petition:

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