Wadern. Wer am neuentstandenen Gewerbegebiet Wadern vorbeifährt, dem fallen direkt die dicken Holzstämme und in Blockbauweise errichtete Rohbauten auf. Hier hat sich im September vorigen Jahres die Firma Jost Naturstammhaus niedergelassen, die sich auf Planung und Fertigung von Blockhäusern spezialisiert hat.Rohbau wird vormontiert"Die werden ja nicht fertig mit dem Haus" - diesen Eindruck könnten Außenstehende bei einem flüchtigen Blick auf die Baustelle tatsächlich gewinnen, denn hier wird ständig gearbeitet, und zu sehen ist immer nur ein Rohbau. Doch der erste Eindruck täuscht: "Es ist immer wieder ein neues Haus, das hier nur zunächst vorgefertigt wird", klärt Petra Jost auf, die Inhaberin der Firma. "Zuerst erstellen wir den Rohbau. Danach wird die Konstruktion praktisch über Nacht wieder demontiert und auf Lkws zum Kunden transportiert, wo die Endmontage stattfindet", lüftet sie das Geheimnis. Auf diese Weise werden Kosten und Zeit gespart, denn nach längeren Vorarbeiten in Wadern steht der Rohbau beim Kunden innerhalb von nur zwei Tagen. "Danach beginnen wir in Wadern mit einem neuen Haus". "Wir verwenden Holz aus heimischen Wäldern, vorwiegend Fichte und Douglasie aus dem Hunsrück", so der für technische Fragen zuständige Stefan Jost. Zwar sind die Naturstammhäuser etwas teurer gegenüber den Steinhäusern, sie weisen jedoch eine Reihe positiver Eigenschaften auf. Das herausragende Merkmal ist das gesunde Raumklima, welches besonders für Asthmatiker und Allergiker wichtig ist. "Das liegt nicht nur an den natürlichen Materialien, die wir für den Innenausbau nutzen, sondern auch am naturgetrocknetem Holz, das wir verwenden", erklärt Stefan Jost. Die Stämme haben im Schnitt einen Durchmesser von 40 Zentimetern und erreichen Dämmwerte, die mit Niedrigenergiehaus-Niveau vergleichbar sind. "Viele Arbeiten werden von Hand ausgeführt, und zwar mit einer traditionellen, in Kanada entwickelten Methode", fügt er hinzu.Musterhaus in Planung Das Unternehmen ist 2007 entstanden und hat mittlerweile neun Beschäftigte. Die Firma liefert nicht nur bundesweit, sondern auch ins benachbarte Ausland, vor allem nach Luxemburg und in die Schweiz. Ein gelungenes Beispiel ist das Jägerheim in Saarwellingen, das unter der Leitung von Stefan Jost entstanden ist. Mittelfristig soll im Gewerbegebiet Wadern die Schreinerei ihren Platz finden, die momentan noch ausgelagert ist. Auch ein Musterhaus, welches die Büros der Firma beherbergen wird, ist in Planung. "Dieses Gebäude verbleibt dann vor Ort", verspricht die Familie Jost. Bis dahin werden weiterhin Häuser in Wadern über Nacht verschwinden. redKontakt: Telefon (06873) 901 665.www.stefanjost.de