Gutes aus der Region für Ohren und Gaumen

Wadrill · Der neu gegründete Wadriller Kultur-Klub „De Schness-Schwoarter“ hatte zum ersten Mundart-Dinner geladen. Rund 200 Besucher kamen – und waren begeistert von dem Abend. Neben Liedern und Texten in Platt gab es leckeres Essen mit guter Hausmannskost.

 Die Wadreijler Mundart-Band „Der Daus“ mit Andy Sohn, Rafael Weber, Christoph Justinger und Patric Neumeyer (von links) heizte beim Mundart-Dinner ein. Foto: Erich Brücker

Die Wadreijler Mundart-Band „Der Daus“ mit Andy Sohn, Rafael Weber, Christoph Justinger und Patric Neumeyer (von links) heizte beim Mundart-Dinner ein. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

"Dat loo woar mol ön scheen Sach", so brachte Leo Clasen das erste Mundart-Dinner des neu gegründeten Wadriller Kultur-Klubs "De Schness-Schwoarter" auf den Punkt. Auch bei den rund 200 anderen Besuchern kam der Heimatabend in der Wadrilltalhalle gut an. Geboten wurden verrückte Geschichten, in Zwiegesprächen und in Bildern, dazu Musik- und Gesangsvorträge - und das alles "off Wadreijler Platt". Ein Drei-Gänge-Menü mit guter Hausmannskost rundete den Abend ab. Er hat auf jeden Fall bei allen Gästen Geschmack auf mehr gemacht.

"Viele unserer Kinder reden nur Hochdeutsch, können überhaupt nicht mehr platt schwätzen, aber das wollen wir erhalten und pflegen", stimmte Patrick Neumeyer auf den Abend ein, klärte die Besucher über die Hintergründe, die zur Gründung und Zielsetzung des neuen Kultur-Klubs führten, ebenso auf wie über die Herkunft der Sprache. Nadierlich hatt er alles off platt gesoohd. "De Wadreijler Sprooch ös greijlisch schwär, datt weaes jed Könd, datt weaes och uersen Häär", gab der elfjährige Jonas Paulus zum Besten. Derweil wusste Marlene Kasper von ihrer nicht einfachen Kindheit zu erzählen. Ebenso ließ sie die althergebrachte Tradition vom Lehnen ausrufen wiederum aufleben. Im Sketch "Eich well eanfach nur mein Rouh", hatte es der gemütliche Ehemann (Hanne Lorig) außerordentlich schwer, bis er seine bessere Hälfte (Annette Stroh) davon überzeugen konnte.

Ein weiteres Ehepaar, wiederum Annette Stroh, aber diesmal mit "Ehemann" Christian Hans, hatte so seine liebe Müh‘ und Not, sich im Theater zu Recht zu finden. Wolli Schütz präsentierte Wadriller Originale, Geschichten und Nachrichten, blickte in Wort und Bild auf die letzten 50 bis 60 Jahre zurück. Da wurden bei den Besuchern nette Erinnerungen geweckt.

"Losst uers haut mol aehnen drenken", "Dat eeschte Beijer muss zischen": Lieder in Wadreijler Platt, aus der Feder von Günther Ewen, brachte der Männergesangverein Frohsinn zu Gehör. Als der berühmte Bajazzo "Fier watt bescht dou hei hinn komm, wenn dou schon nommo geescht?" auf Platt vorgetragen wurde, gab es tosenden Applaus.

"Unsere Proben waren eine Katastrophe", gestand Vorsitzender Dietmar Geiger. Das war aber auch kein Wunder, schließlich wirken im Männerchor neben heimischen Sängern welche aus Rimlingen, Bous, Wedern, Gehweiler, Bosen, Geisfeld und von der Bach mit, auch welche mit Migrationshintergrund. "Und die alle unter einen Hut zu bringen, ist schon ein unmögliches Unterfangen", so Geiger weiter. Da waren komische Stimmen zuweilen hörbar. Den Schlusspunkt setzte die Band "Der Daus" mit alt bekannten und neuen eigenen Liedern, in Wadreijler Platt. Beim Dreigang-Menü gab es Gromber-Sopp als Vorspeise, zum Hauptgericht "Möt Gehacktes gefüllte Grombern off Muoaten", als Dessert Joghurt mit Waldbeeren.

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