Lichter in Nunkirchen Kinder schenken den Einsamen ein Licht

Nunkirchen · Nunkircher Grundschüler basteln Laternen, um im Ort zu St. Martin ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

 Mit viel Freude bastelten die Grundschüler von Nunkirchen ihre Laternen. Bis zum Martinstag sollen sie in vielen Häuserfenstern leuchten und so die Spaziergänger an den mildtätigen Heiligen erinnern.

Mit viel Freude bastelten die Grundschüler von Nunkirchen ihre Laternen. Bis zum Martinstag sollen sie in vielen Häuserfenstern leuchten und so die Spaziergänger an den mildtätigen Heiligen erinnern.

Foto: eb

Das Fest von Sankt Martin wird dieses Jahr anders sein als sonst. Landauf, landab wird es keine Martinsumzüge geben. Für die vielen Kinder, die gerne mit ihren Laternen durch die Straßen gezogen wären, ist es sicher ein trauriger 11. November: Es gibt kein Martinsfeuer, kein gemütliches Beisammensein mit Martinsbrezel bei Kakao oder Glühwein. Das heißt aber nicht, dass St. Martin gänzlich ausfallen muss. Die Jungen und Mädchen der Grundschule Nunkirchen haben mit ihren Lehrern den Vorschlag von Ortsvorsteherin Patrizia Mötzel – nach einer Idee von Jennifer Brenzinger – aufgegriffen und sich an der „Aktion Laternenfenster“ beteiligt. So haben die Kinder für ihre Familien und für ihre Nachbarn unzählige Laternen im Kunstunterricht gebastelt. Diese – beleuchtet mit LED-Teelichtern oder Lichterketten – sollen bis zum Namenstag des Bischofs abends in die Fenster ihrer Häuser gestellt werden, möglichst zur Straße hin ausgerichtet. Spaziergänger werden durch sie in der Dämmerung an den Heiligen erinnert. „Die Geschichte von St. Martin sollte auch ohne Umzug bei den Kindern ankommen, dass Teilen wie das Einstehen füreinander, auch für ältere und einsame Menschen, gerade jetzt in der Corona-Zeit angesagt ist“, sagt Schulleiterin Birgit Schmidt. Parallel dazu wurde die Geschichte des römischen Soldaten, der einer Legende nach in einer kalten Winternacht seinen Mantel mit einem Bettler teilte und später Bischof von Tours wurde, im Religionsunterricht mit Gemeindereferentin Tanja Buchheit-Thewes bearbeitet.

„Ich finde es ein ganz tolles Engagement von Schulleiterin und Kollegium, dass sie mit ihren Schülern diese Aktion begleiten“, sagt die Ortsvorsteherin. „Die Kinder lernen so, dass es auch sinnvoll ist, sich für ältere Mitmenschen und Nachbarschaft einzusetzen, damit sie nicht alleine gelassen werden.“ Nach Ansicht von Mötzel ist es eine Win-Win-Situation für die Kinder und ihre Mitmenschen. Vor wenigen Tagen holte sie 150 Laternen in der Schule ab. Diese hat sie an ihr bekannte, ältere und alleinstehende Menschen im Ort verteilt. Tanja Buchheit-Thewes hat die von den Kindern gebastelten Laternen in den Fenstern des St.-Sebastianus-Seniorenheimes aufgestellt. „Mit dieser Aktion bringen wir unsere Stadt zum Leuchten“, sagt Mötzel, zumal in weiteren Stadtteilen von Wadern auf diese Aktion aufmerksam gemacht wurde. So könne aus schwierigen Situationen Neues entstehen. Übrigens: Die Kinder brauchen nicht auf ihre Martinsbrezel zu verzichten. Die Ortsräte bringen sie zum Verteilen in die Grundschulen und Kindertagesstätten.

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