Grüne: Ländlicher Raum verliert an Attraktivität

Wadern · Als schweren Schlag für die Menschen im Hochwald bezeichnet Grünen-Landesparteichef Markus Tressel die Schließung des Krankenhauses in Wadern. Schließlich ist ihnen durch das Krankenhaus vor Ort oder in der Nähe immer medizinische Versorgungssicherheit versprochen worden. "Damit besteht die Gefahr, dass der ländliche Raum weiter an Attraktivität verlieren wird", befürchtet Tressel, der Bundestagsabgeordneter ist. "Man darf die Verantwortung dafür aber nicht alleine beim Träger suchen. Schuld an der prekären finanziellen Situation der Kliniken ist auch die Landesregierung." Diese ist nach seiner Ansicht nun in der Pflicht, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Wadern und Umgebung sicherzustellen. Eine Möglichkeit sieht er in der Einrichtung einer festen Bereitschaftsdienstpraxis. "Dies ist selbstverständlich kein adäquater Ersatz für eine Klinik, wäre aber mindestens ein Beitrag zur Grundversorgung."

Die Landesregierung müsse jetzt einen Plan entwickeln, wie das nördliche Saarland mit einer Krankenhausinfrastruktur auf hohem Niveau versorgt werden könne.

Der Stadtverbandsvorsitzende der Waderner Grünen, Peter Rohles, nennt die Schließung "wieder einmal eine traurige Botschaft für unseren ländlichen Raum im Nordsaarland". Eine weitere wichtige Infrastruktur zur ärztlichen Versorgung geht nach seinen Worten verloren. "Statt dessen beabsichtigt die Trägergesellschaft in ein lukrativeres Geschäftsmodell zu investieren", sagt Rohles. "Als hätte man nicht genau damit gerechnet, die Schließung des Waderner Krankenhauses wird natürlich nach und nicht vor den Landtagswahlen verkündet", ergänzt Klaus Borger, Kreisparteichef der Grünen von Merzig-Wadern. "Das Saarland hört tatsächlich bei Dillingen auf, denn ein Engagement (wenn überhaupt) der Landesregierung oder der aus der Region stammenden Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin Rehlinger diese Entwicklung zu stoppen, war ganz offensichtlich nicht erfolgreich", sagt Borger.

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