Grüne für weniger und kleinere Windräder

Wadern · Die Grünen in Wadern haben sich dafür ausgesprochen, beim geplanten Windpark im Bereich Wenzelstein/Eulenkreuz bei Löstertal die Anzahl und Höhe der Windkraftanlagen, die dort errichtet werden sollen, zu beschränken sowie den Abstand zur bebauten Ortslagen auf 1000 Meter zu erhöhen.

In einer Erklärung des Grünen-Stadtverbandes heißt es, man habe "grundsätzlich keine Zweifel daran, dass die Energiewende gerade angesichts der aktuellen Daten zum Klimawandel unumkehrbar ist". Die Auswirkungen der fossilen Stromerzeuger seien weitaus gravierender für Natur und Gesundheit - selbst im Hochwald, auch wenn die Kraftwerke weit entfernt ihre Emissionen abgeben.

Spürbare Stromerzeugung

"Die Menschen in Wadern werden sich damit abfinden müssen, dass Stromerzeugung für sie sichtbar und irgendwie auch spürbar sein wird", unterstreichen die Grünen-Sprecher Peter Rohles und Albert Räsch.

Für die Stadt Wadern heiße das konkret, "dass sie nach langem Zögern und Verschleppen endlich und nach sorgfältiger Prüfung geeignete Standorte für Windkraftanlagen ausweisen muss". Die Grünen unterstützen nach eigenem Bekunden die Politik des Rathauses weitgehend, halten auch das Gebiet um den Wadriller Felsenberg für unstrittig. Die Ökopartei verstehe aber durchaus die Bedenken der Löstertaler Bürger gegen die Anlagen im Bereich Wenzelstein/Eulenkreuz, betont Rohles. "Schon viel früher hätte die Stadtverwaltung informieren und argumentieren müssen. Dazu gehörte ihr Wissen um die genauen Standorte der geplanten sechs Räder und ihre Höhe von 230 Metern." Grundsätzlich scheine das Gebiet geeignet, um einen so gravierenden Eingriff in das Rathener Waldgebiet zu rechtfertigen. Aber viele Argumente von Gegnern der Anlagen, zum Beispiel zu den Problemfeldern Infraschall, Abholzung oder Eiswurf relativieren sich nach Ansicht der Grünen "angesichts radioaktiver Isotope aus Kernkraftwerken, schwermetallhaltigem Feinstaub aus Kohlekraftwerken und schädlicher Emissionen durch den Straßenverkehr".

Dennoch empfehlen auch die Grünen, die Anzahl der Räder zu reduzieren, den Abstand der Räder von der Ortslage auf 1000 Meter (geplant sind aktuell 800 Meter) zu vergrößern und die Größe der Windräder zu beschränken. Als ärgerlich empfinden die Grünen, "dass bisher und für die nächsten Maßnahmen so gut wie keine Kooperation mit den Nachbargemeinden (Nonnweiler, Grimburg) über die Standorte und die Zuwegung stattfindet". Deshalb wäre es aus ihrer Sicht wünschenswert, wenn eine zentrale Stelle, wie etwa das Umweltministerium, wieder stärker in die Standortentscheidung eingreifen würde, damit ein stimmiges und zumutbares Gesamtbild für Windkraftanlagen im Saarland entsteht.

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