Wadern Schüler üben den Gang an die Urne

Wadern · Schüler der Waderner Graf-Anton-Schule haben sich bei der Juniorwahl mit Europa auseinandergesetzt.

 Wie bei einer echten Wahl waren Wahlkabinen und Wahlurnen aufgestellt.

Wie bei einer echten Wahl waren Wahlkabinen und Wahlurnen aufgestellt.

Foto: Schule

Wählen schon ab 16 Jahren? Was an vielen Stellen immer wieder diskutiert wird, wird in Wadern mit dem Projekt Juniorwahl einfach gemacht. Vor Kurzem fanden die Wahlen zum Europaparlament statt. Alle Wähler mussten jedoch bereits 18 Jahre alt sein. Jüngere durften noch nicht an die Urne treten – an der Juniorwahl konnten sie aber durchaus teilnehmen. In ganz Deutschland hatten Schulen die Möglichkeit, sich für die Teilnahme zu bewerben, um es auch Jugendlichen unter 18 Jahren zu ermöglichen, ihre Stimme abzugeben. Auch die Oberstufe der Graf-Anton-Schule Wadern war mit dabei.

Im Vorfeld hatten sich die Schüler im Politikunterricht mit dem Wahlsystem und den Wahlprogrammen der Parteien, die für die Europawahlen zugelassen wurden, intensiv auseinandergesetzt. Alle 40 haben sie nicht geschafft, aber neben den bekannten Volksparteien ergründeten die Oberstufenschüler auch die Programme von kleineren Parteien wie „Liebe“, „Die Grauen“, „Die Partei“, oder die „Tierschutzpartei“. Im Austausch miteinander konnten sich die Jugendlichen so eine eigene Meinung bilden. In der Woche vor den Wahlen teilten die Lehrer echte Wahlbenachrichtigungen für die Juniorwahl aus, zwei Schüler erstellten als nominierte Wahlhelfer das Wählerverzeichnis und sie besprachen den typischen Ablauf einer Wahl.

Am 23. Mai, also bereits ein paar Tage vor dem echten Wahltermin, durften die Schüler dann wählen. Um alles so realitätsnah wie möglich zu gestalten, haben sie in ihrer Klasse ein Wahlbüro eingerichtet. Urne und Wahlkabine wurden von Juniorwahl gestellt. Mit dem Wahlberechtigungsschein und dem Personalausweis gingen die Jungwähler zuerst zu den beiden Wahlhelfern hin, die sie im Wählerverzeichnis abhakten. Dort haben sie auch den Stimmzettel ausgehändigt bekommen. Dann ging es in die Wahlkabine, wo sie ihr Kreuz setzten. Natürlich gab es auch eine Wahlurne, die immer unter Bewachung eines Schülers, eines weiteren Wahlhelfers, stand. Die Aufgabe dieses Schülers war es, den Schlitz der Urne verdeckt zu halten und nur dann zu öffnen, wenn das Einwerfen eines Stimmzettels bevorstand.

Nach der Wahl wurden die Stimmen und auch die der anderen Klassen acht bis zehn der Graf-Anton-Schule und der Kooperationsschule, dem Hochwald-Gymnasium, von den verantwortlichen Lehrern ausgezählt und das Ergebnis an die Zentrale des Juniorwahl-Projektes gesandt, wo auf diesem Wege alle Auswertungen der teilnehmenden Schulen aus ganz Deutschland zusammenkamen.

Daraus ergab sich schließlich ein Gesamtergebnis, welches zwar nicht in das eigentliche Wahlergebnis mit einfloss, jedoch erkennbar macht, wo die Tendenzen der späteren Wahlgeneration liegen. Das Ergebnis konnte man gleichzeitig mit den ersten Prognosen der echten Wahl auf der Homepage der Juniorwahl abrufen.

Herausstechendstes Ergebnis war, dass die Grünen mit 33,9 Prozent bei den Jugendlichen in weiter Führung liegen. Man könnte annehmen, dass dies an der „Fridays For Future“-Bewegung liegt. Auf jeden Fall gehen die Jugendlichen nun in ihre erste echte Wahl bestens vorbereitet und wissen, wie man die vielen Informationen auswertet, um sich eine eigene Meinung bilden zu können, denn jede Stimme zählt.

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