Grabstätte in Wadern Wo Eltern um Sternenkinder trauern

Wadern · Oliver und Sabrina Walter engagierten sich für ein Grabfeld für tot- und fehlgeborene Kinder in Wadern.

 Die Eheleute  Sabrina und Oliver Walter  (l.), hier mit Söhnchen Thilo, haben  für eine Grabstelle für Sternenkinder gekämpft. Mit Hilfe von Bürgermeister Jochen Kuttler haben sie ihr Ziel erreicht.

Die Eheleute  Sabrina und Oliver Walter  (l.), hier mit Söhnchen Thilo, haben  für eine Grabstelle für Sternenkinder gekämpft. Mit Hilfe von Bürgermeister Jochen Kuttler haben sie ihr Ziel erreicht.

Foto: Margit Stark

Unter dem Schatten alter Bäume auf einer Wiese werden Eltern bald ihres verstorbenen Nachwuchses gedenken. Die Grabstätte: weiße und grau-braune Steine zu einem Stern geformt, eingelassen in ein Stück Wiese auf dem Waderner Friedhof. Am Freitag, 3. September, 16 Uhr, wird die Grabstätte für die Sternenkinder eingeweiht. So werden die Jungen und Mädchen genannt, die in der Schwangerschaft oder vor, während oder kurz nach der Geburt sterben – ein Schicksal, das Sabrina und Oliver Walter Anfang April 2016 erleiden mussten. Was das Ehepaar so schockierte: „Kinder unter 500 Gramm sind nicht bestattungspflichtig“, erzählen beide. Nele, wie sie ihr tot geborenes Baby nannten, hat ihre letzte Ruhe bei ihrem Großvater auf dem Friedhof in Lockweiler gefunden – einen Platz, den die Walters mit ihrem dreijährigen Söhnchen Thilo immer wieder besuchen. „Eltern brauchen einen Ort, an dem sie trauern und sich erinnern können“, sagt das Paar. „Denn ein Kind zu verlieren, ist eines der schmerzhaftesten Erfahrungen überhaupt.“ Seit der Tragödie vor gut vier Jahren sind die Walters zu Ansprechpartnern von Eltern geworden, die den gleichen Schicksalsschlag erleiden – trösten, versuchen die Betroffenen aufzubauen, helfen bei der Trauerarbeit.