Jugendherberge Hermeskeil „Gelebtes Wir-Gefühl“ im Hunsrück

Hermeskeil · Die Jugendherberge in Hermeskeil bietet Schülern und Familien ein abwechslungsreiches Programm in Naturpark und Nationalpark.

 Die Jugendherberge Hermeskeil von außen

Die Jugendherberge Hermeskeil von außen

Foto: leis

In einem Fachwerkhaus, in ruhiger und zentraler Stadtlage, ist die Hunsrück-Jugendherberge Hermeskeil angesiedelt. Sie ist seit 1938 in Betrieb und lockt seither Groß und Klein in die Hunsrück-Region. Die Lage ist dabei ideal: Hermeskeil gehört zum Landkreis Trier-Saarburg und befindet sich mitten in der Region des Naturparks Saar-Hunsrück sowie im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. In diesem bietet die Jugendherberge abwechslungsreiche Entdeckertouren mit vielfältigen Programmpunkten für Schulklassen an.

Neu hinzugekommen ist das Programm „Einen echten Förster erleben“, bei dem Kinder zusammen mit einem Förster mehr über die Natur und den Wald lernen und Nistkästen bauen. Ebenfalls im Angebot hat Betriebsleiterin Ines Bohn einen Ausflug zu den Kobolden im Naturpark Saar-Hunsrück. „Die Programme wurden speziell für November, Januar, Februar und März konzipiert“, erzählt Bohn, „um den Tourismus in der Region zu stärken. Diese Winter-Specials bieten wir als einziges Haus an.“ Bohn übernahm 2018 die Leitung der Jugendherberge, von 2011 bis 2016 war sie stellvertretende Leiterin. „Wir haben tolle Kooperationspartner an unserer Seite, wie das Heimatmuseum, die Touristik und das Feuerwehrmuseum“, erzählt sie und möchte mit dem Programm ihren Gästen „eine schöne Zeit“ bescheren. Letztes Jahr im Dezember startete sie mit ihrem neuen Programm. Die steigende Nachfrage „merken wir schon“, sagt Bohn, die sich besonders über Familienwochenenden mit Großeltern und ihren Enkeln freut.

„Unser Angebot richtet sich stark an Familien und Schulen“, erläutert Bohn. 35 Prozent machen demnach die Familien aus, 33 Prozent Schulklassen. „Aber auch Vereine, Sportgruppen oder Wanderer kehren hier ein. Unser Klientel ist bunt gemischt“, sagt sie. Die Jugendherberge hat 112 Betten in 25 Zimmern für die Ein-, Zwei-, Vier- und Mehrbettbelegung bis neun Personen. Alle Zimmer sind mit Dusche und WC ausgestattet.

 Ines Bohn ist die Betriebsleiterin der Jugendherberge Hermeskeil.

Ines Bohn ist die Betriebsleiterin der Jugendherberge Hermeskeil.

Foto: leis

Gruppen können von den Programmen zur Gemeinschaftsförderung Gebrauch machen. Auch für Tagungen stehen fünf Räume für bis zu 40 Teilnehmer zur Verfügung, inklusive Beamer, Leinwand, Flipchart, Fernseher, Moderationsmaterial, Musikanlage und Klavier. Im öffentlichen Bereich gibt es kostenfreies W-Lan.

Für Schulklassen und Familien gibt es neben den neuen Programmpunkten auch Angebote zu Halloween, ein Advents- und Silvesterprogramm sowie Sparprogramme. Im öffentlichen Bereich gibt es eine Kinderecke, in der Familien für sich sein können. Die Familienprogramme dienen Bohn zufolge dazu, Zeit für die Familie zu finden und achtsam miteinander umzugehen. Das begeistert Ines Bohn an ihrer Arbeit: „Dass wir als Jugendherberge zu einem ganz wichtigen Bestandteil für Familien werden und noch Jahre später Bestandteil dieser Erinnerung sind“, sagt Bohn, „das ist mit das Schönste, das wir als Aufgabe haben.“ Sie faszinieren die Begegnungen mit der Vielzahl von Menschen, die ihr noch Jahre später nachklingen. So erinnert sie sich gerne an einen Besucher, der beim Wandern eine Buchecker fand und ihr begeistert von seinem Fund erzählte – diese Begeisterung sprang auf sie über. „Es ist schön zu sehen, wenn ein Mensch mit so etwas Einfachem so glücklich sein kann“, findet Bohn.

Für 2020 hat die Hunsrück-Jugendherberge ihre Programmbausteine von 15 auf 24 erhöht. Neu sind unter anderem Bausteine zur Förderung der Klassenstärke und des sozialen Miteinanders. Die Außenanlage der Jugendherberge regt zum Toben an. Es gibt ein Volleyballfeld und einen Bolzplatz, Spielgeräte und einen Kicker. Die Kinder können auf Bäume klettern, Tischtennis, Schach oder Federball spielen. Das Außengelände der Jugendherberge ist kindergesichert.

Warum die Einrichtung so viele Menschen anlockt? „Viele wollen diese ländliche Ruhe, um hier runterzufahren und aus der Schnelllebigkeit auszubrechen“, sagt Bohn. „Ebenso sprechen die Gastfreundschaftlichkeit, das Miteinander und der Umgang mit den Gästen für uns. Es ist ein gelebtes Wir-Gefühl“, erklärt sie. Gleichzeitig bietet die Lage Ausflüge nach Luxemburg oder Trier an. Im hauseigenen Bistro können Feste und Geburtstage gefeiert werden. Die Gastronomie ist standardisiert, entspricht den anderen Häusern und bietet neben Snacks und Café auch antialkoholische Cocktails.

Wer in der Hunsrück-Jugendherberge übernachten will, muss Mitglied des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) sein. Für die Anreise empfiehlt die Betriebsleiterin das Auto, alternativ wird für Gruppen ab dem Trierer Hauptbahnhof ein Bustransfer angeboten.

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