Für „gut ausbalancierte Planung“

Nunkirchen · Die Wählervereinigung Pro Hochwald freut sich, dass der Bau der Umgehung Nunkirchen ein Stück näher gerückt ist. Die Planung müsse aber sowohl den Belangen der Umwelt als auch des Ortes gerecht werden.

Die Wählervereinigung Pro Hochwald hat die Aufnahme der Ortsumgehung Nunkirchen in den Bundesverkehrswegeplan begrüßt, gleichzeitig aber eine zügige, differenzierte und "gut ausbalancierte Planung" angemahnt. Bei aller Freude darüber, dass die Realisierung der seit langem geforderten Ortsumgehung nun ein Stück näher gerückt sei, dürften bei den Planungen für das Projekt die Belange des Ortes nicht vernachlässigt werden, heißt es in einer Mitteilung von Pro Hochwald.

Die ist vor allem in Nunkirchen politisch stark verankert und stellt mit Jochen Kuttler, dem früheren Ortsvorsteher, mittlerweile auch den Bürgermeister der Stadt Wadern. Vor kurzem hatte die CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis mitgeteilt, dass die Umgehung Nunkirchen im neuen Bundesverkehrswegeplan von Verkehrsminister Alexander Dobrindt in der Rubrik "vordringlicher Bedarf" aufgenommen worden sei.

Pro-Hochwald-Stadtratsmitglied Jürgen Kreuder erinnert daran, dass die Diskussion um die Umgehung vor fast zehn Jahren nicht von der Politik losgetreten worden sei, sondern von den Bürgern in Nunkirchen selbst. "Daraus hat sich die Interessengemeinschaft Li(e)benswertes Nunkirchen entwickelt, die die Sache immer äußerst differenziert und sachlich angegangen ist", sagt Kreuder, zweiter Vorsitzender der Interessengemeinschaft. Wichtig sei nun, die konkrete Ausgestaltung der Umgehung sachgerecht zu diskutieren: Eine Nord-Süd-Umgehung (die den Verkehr von der B 268 aus Richtung Schmelz nach Wadern oder Weiskirchen um den Ort herumführt) kombiniert mit einer Ost-West-Umfahrung (Verkehr von und nach Losheim wird nördlich am Ort vorbei in Richtung Wadern geleitet) bringe zwar eine enorme Entlastung für Nunkirchen . Sie führe aber auch zu erheblichen Eingriffen ins Landschaftsbild und werde die sehr gut ausgebaute Infrastruktur im Ort tangieren. Kreuder: "Auch das gehört zur Wahrheit dazu, ist aber mitnichten ein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken."

Die Wählervereinigung hatte die Diskussion nach eigener Darstellung seinerzeit im Ortsrat Nunkirchen massiv vorangetrieben, obwohl von Landesseite immer wieder die Machbarkeit der Umgehung in Frage gestellt worden sei. "Offensichtlich ist man nun bei einer objektiven Analyse in Berlin zu einer etwas differenzierten Erkenntnis gekommen", findet Kreuder. Pro Hochwald halte an dem fest, was der Ortsrat Nunkirchen im Mai 2008 einstimmig beschlossen hat und was vom Stadtrat Wadern später so bestätigt wurde: Die Planung einer Umgehung für Nunkirchen muss sowohl Umweltbelangen als auch der Infrastruktur des Ortes gerecht werden.

"Hier müssen alle Betroffenen sehr bald in die Diskussion einsteigen", sagt Jürgen Kreuder. "Der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans ist keine Gebrauchsanweisung, die morgen abgearbeitet wird. Sie ist aber auch kein Papier für die Schublade." Wenn in und rund um Nunkirchen 28,7 Millionen Euro investiert werden sollten, müssten alle Beteiligten spätestens nach der Verabschiedung des Entwurfs an einen Tisch, um die weitere Vorgehensweise abzustecken.

Die Stadt habe hier bereits ihr Engagement zugesichert. "Genau das erwarten wir auch von allen anderen, die Verantwortung tragen." Der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans sei ein Grund zu Freude. "Er ist aber vor allen Dingen als Rahmen zu verstehen, um die verschiedenen Themenbereiche wie den Naturschutz, die Interessen von Gewerbetreiben und die berechtigten Anwohnerwünsche unter einen Hut zu bringen."

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