Für einen guten Zweck geschlemmt

Lockweiler. "Es gibt Kartoffeltage, es gibt die Hochwälder Wildwoche, und wir machen ein Schlachtbüfett!" Das sagte am Sonntag der Lockweiler Ortsvorsteher Josef Serwe in der prall gefüllten Mehrzweckhalle. Die Lockweiler wollten am Sonntag nicht mit dem Rest des Hochwalds in einen kulinarischen Wettstreit treten

Lockweiler. "Es gibt Kartoffeltage, es gibt die Hochwälder Wildwoche, und wir machen ein Schlachtbüfett!" Das sagte am Sonntag der Lockweiler Ortsvorsteher Josef Serwe in der prall gefüllten Mehrzweckhalle. Die Lockweiler wollten am Sonntag nicht mit dem Rest des Hochwalds in einen kulinarischen Wettstreit treten. Die Devise des Tages hieß einfach "Deftig schlemmen für den guten Zweck". Dahinter steckte nichts anderes als die Geldbeschaffung für die dringend nötige Renovierung des Glockenturmes der Lockweiler Kirche.Die Kirchengemeinde kann die Kosten nicht alleine tragen. Deswegen haben Ortsvorsteher Josef Serwe, sein Kollege Christian Leidinger aus dem benachbarten Krettnich, SZ-Mitarbeiter Conny Schmidt und der Standesbeamte und Waderner THW-Chef Wolfgang Birtel eine Interessengemeinschaft gegründet. Sie versucht, die fehlenden Mittel aufzubringen. Da war zunächst die Rede von 220 000 Euro. Die Summe war vage. Zunächst mussten Fachleute erst einmal genau ermitteln, welche verdeckten Mängel es noch an dem Glockenturm gibt. Und das sind eine ganze Menge. Ortsvorsteher Serwe spricht nun von einem Geldbedarf von mittlerweile 300 000 Euro. Zwanzig Prozent der Summe muss die Interessengemeinschaft (IG) selbst aufbringen. Wie viel vom Bistum Trier kommt, steht noch nicht fest. Aber man habe ja da seine Erfahrungen, meinte der Ortsvorsteher und listet die Geldgeber auf. "Die Antwort vom Bistum steht noch aus. Weiter gehen wir davon aus, dass ein kräftiger Anteil vom Deutschen Denkmalschutz mit seinem speziellen Konjunkturprogramm für Denkmäler übernommen wird", sagt Serwe. "Saartoto hat schon 4000 Euro überwiesen. Wahrscheinlich müssen wir selbst etwa 20 000 Euro aufbringen." Und da ist Serwe optimistisch, wie alle in Lockweiler.Es gibt Zahlen darüber, wie alt der Glockenturm in Lockweiler ist. Da schwirrt das Jahr 973 im Raum. Doch bewiesen ist das nicht. Fest steht allerdings, dass es den Glockenturm ein Jahrhundert später gab. So oder so, jetzt muss er gerettet werden. 300 Gäste haben am Sonntag die Einladung zum Schlachtfest wahrgenommen. Das riesige Büfett bog sich fast unter den Haxen, Weißwürsten, Leberknödeln, Kaiserbraten, Wellfleisch, Sauerkraut und Wurschtbriesupp. Wem das nicht genug war, der konnte sich bereits am frühen Nachmittag an der Kuchentheke weiter verköstigen. Ortsvorsteher Serwe sparte nicht mit Komplimenten für die Lockweiler Frauen vom Pfarrgemeinderat und der federführenden Frauengemeinschaft mit Birgit Ramb. "Die Frauen hatten heute einen Riesenanteil an dem Fest", sagte Serwe artig. Der Mann ist aus der Bütt in der Lockweiler Fastnacht bestens bekannt als "Frauenflüsterer".

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