Lockweiler-Krettnich. Traditionell wird im Waderner Doppelstadtteil mit der ersten Kappensitzung der Session die Faasend in der Hochwaldstadt eingeläutet. "Und wenn die Sitzungen in den anderen Dörfern nur halb so gut werden, können die Faaseboozen im Hochwald eine äußerst erfolgreiche Session feiern", waren etliche Narren in der vollbesetzten Lockweiler Narrhalla einer Meinung und stellten dem Theaterverein, der für die Kappensitzung zuständig war, ein sehr gutes Zeugnis aus. Das Narrenvolk hatte eine Vier-Stunden-Nonstop-Veranstaltung erlebt, in der alles geboten wurde, was eine Kappensitzung so lustig und unterhaltsam macht. Begeisterungsstürme tobten durch die Narrhalla als Kapitän Volker Fuchs das Narrenschiff mit treffenden Texten vom Stapel ließ. Was er in seiner Proklamation versprach, hielt er auch. Begeisternde und schwungvolle Tänze, tolle Büttenreden mit urwüchsigem Humor, Sketche und Parodien. Alleinunterhalter Gasi setzte seine Pointen mit stürmischen Schunklern. Doch zunächst gaben die närrischen Tollitäten ihre Parolen für die Fastnacht aus. "Seid lustig, munter, tobt ohne Paus , lasst mal so richtig den Faasendbock raus. Dann wird die Session auch wirklich topp", forderte das Kinderprinzenpaar Anna-Lena Klasen und Markus Schmidt, derweil Prinzessin Heidi und Prinz Michael auf ihr Rezept einschworen: "Feiern und Lachen, das hält gesund". Erstmals in der Lockweiler Bütt war Bauchredner Mister Hart, der als Saarländer seine Marotten und die seiner Landsleute gekonnt zum Besten gab. Bademeisterin Andrea Meier hatte gleich ihre beiden Ohren auf ihre Badegäste geworfen. Da bekam so mancher Zeitgenosse aus der Nachbarschaft sein Fett weg. Meine Frau ist die dümmste in Lockweiler, so einer der Zeitgenossen. Sie hat sich einen Porsche gekauft und hat keinen Führerschein, worauf ein Zweiter sagte, dass seine Frau dümmer sei, denn sie hat die geilste Küche im Ort, kann aber nicht kochen. Eine Kanone in der Bütt "Das alles ist gar nichts", so der Dritte. "Meine Frau fliegt in Urlaub, kauft Kondome und hat keinen Schniedelwutz". Marietta Schwarz, seit Jahren eine Kanone in der Bütt, berichtete von ihren "Leiden und Sorgen " als spätes Mädchen. Auch Rentner Josef Serwe hatte seine liebe Müh mit seinem Ruhestand, der eher ein Unruhestand war. "Das Rentnerdasein ist für die Katz, besser wäre es, weiter schaffen zu gehen", so sein Rat an mögliche Leidensgenossen. Till Eulenspiegel alias Volker Fuchs hatte sich in der Hochwald-Region genau umgesehen und dort so manchen Missstand in seinem Spiegel gesehen. Immer mehr zum Knaller in der Bütt wird Markus Kasper. Er war eingefleischter Fußballfan seines Lieblingsverein SV Lockweiler-Krettnich. Zu seiner Talkrunde hatte er sich prominent Gäste eingeladen und brillierte als Stimmenimitator von Rainer Calmund und Franz Beckenbauer ebenso wie als Sänger von Peter Maffay oder Howard Carpendale. Zu Wort kam auch die Jugendgruppe des Theatervereins, die "im Gasthaus" etliche Witze über die ältere Generation vom Stapel ließ. Bevor zum großen Finale geblasen wurde, setzte die Rai special Band mit Stimmungsliedern weitere Akzente. Sie hatte aber auch keine Kosten und Mühen gescheut und Schäfer Heinrich engagiert.

Auf einen BlickMitwirkende: Elferratspräsident Volker Fuchs, Kinderprinzenpaar Anna-Lena Klasen und Markus Schmidt; Prinzenpaar Heidi und Manni Michels. Büttenredner: Bauchredner Mr. Hart (Saarländer), Marietta Schwarz (spätes Mädchen), Volker Fuchs (Till Eulenspiegel), Andrea Meier und Josef Serwe (Rentner), Josef Koch (Schäfer Heinrich), Markus Kasper (Fußballfan), Lina Schuh, Julian Schuh, Marius Wiesen, Christina Fuchs, Marie Claire Piroth, Niklas Piroth, Elena Stedem, Aline Ott, Julie Gilles (Sketch im Gasthaus, einstudiert von Birgit Birtel). Tänze: Mitlosheimer Männerballett, Funkenmariechen Nadine Venhuis von der KG Wadern, die Tanzgruppe Rote Funken sowie die Jugendgarde des Turnvereins Lockweiler mit Garde- und Showtanz "Pinguine" Eva Schmidt, Christina Fuchs, Aline Simon, Aline Ott, Christina Zarth, Michelle Schneider, Julie Gilles, Anika Kerth, Anika Schnur, Carmen Schäfer, Clarissa Festor, Stefanie Müller, Katharina Schmidt, Elena Klauck und Anna Riehm, Trainerin Anika Müller. ebHintergrundEine besondere Ehrung wurde Anne Wiesen und Sonja Kuhn zuteil, die seit vielen Jahren Mitglieder des traditionsreichen weiblichen Elferrates sind und aus diesem Gremium stimmungsvoll (natürlich auch mit vielen Küsschen von Volker Fuchs) verabschiedet wurden. eb