Fechter sahnen Preise und Titel ab

Wadern · Der Fechterring Hochwald Wadern hat sich inzwischen zur wahren Talentschmiede gemausert und feiert auch auf internationaler Ebene Erfolge. Für die hervorragende Nachwuchsarbeit wurde der Verein jetzt nicht zum ersten Mal mit einer Auszeichnung bedacht.

 LSVS-Präsidiumsmitglied Karin Nonnweiler übergab die Auszeichnung an Peter Molter und Raphael Palz (v. l.). Daneben Fechterbund-Präsidentin Birgit Uder und Staatssekretär Georg Jungmann. Foto: Rup

LSVS-Präsidiumsmitglied Karin Nonnweiler übergab die Auszeichnung an Peter Molter und Raphael Palz (v. l.). Daneben Fechterbund-Präsidentin Birgit Uder und Staatssekretär Georg Jungmann. Foto: Rup

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Sie haben es schon wieder getan: Nach 1999, 2003 und 2009 bekam der Fechterring Hochwald Wadern vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) erneut eine frohe Botschaft. Der Verein zählt dank herausragender Nachwuchsarbeit zum vierten Mal zu den Gewinnern beim Hermann-Neuberger-Preis. Neben der Medaille darf sich der Fechterring über 2000 Euro freuen: "Für uns ist das eine besondere Auszeichnung, weil wir nun mal zu den Randsportarten zählen. Das macht uns sehr stolz", sagt Peter Molter, Clubvorsitzender und Landestrainer Degen des Fechterbunds Saar.

Rund 60 Jungfechter im Verein

Was er besonders betont, scheint auch die Jury überzeugt zu haben: "Wir haben eine gute Jugendarbeit. Bei uns gibt es um die 60 Jungfechter. Fast die Hälfte ficht leistungsorientiert. Der Fechterring ist im Hochwald-Raum und darüber hinaus inzwischen eine Marke."

Vor sechs Jahren hatte der Verein beschlossen, von den drei olympischen Waffengattungen nur noch das Degenfechten anzubieten. Diese Schwerpunktsetzung habe sich ausgezahlt, so Molter: "Im U17-Bereich haben wir mit Luca Haas und Philipp Zens zwei Jungfechter, die zu den Top-25 in Deutschland zählen, obwohl sie noch dem jüngeren Jahrgang 2001 angehören. Und unsere Fechterin Anna Zens ist eines der größten Talente überhaupt." Ende März feierte die 13-Jährige in Breslau ihren bisher größten Erfolg: Bei der "Challenge Wratislavia", dem mit über 2500 Fechtern aus 35 Nationen größten Jugendturnier der Welt, belegte Zens Rang drei. "Sie ist ein Rohdiamant", findet Molter.

Die drei Übungseinheiten pro Woche, zwei im Verein, dazu das Landestraining an der Sportschule, scheinen sich auszuzahlen. "Wir bieten da ein sehr differenziertes Training. Im Fechterring haben wir sechs ausgebildete Trainer. Im Schnitt kommen nur sieben Fechter auf einen Trainer. Dadurch können wir uns dem Nachwuchs sehr intensiv widmen", sagt Molter. "Wir gehen in alle Schulen im Hochwald, sind froh, dass wir da in den Klassenstufen zwei, drei Doppelstunden bekommen, um den Kindern Fechten näherzubringen", sagt Molter: "Von den gesichteten Kindern treten 15 bis 20 Prozent in den Verein ein."

Jetzt geht es zur DM

Schon bald stehen für die Degentalente des Fechterrings die nächsten Höhepunkte an: Bei den deutschen Juniorenmeisterschaften am 28./29. Mai in Heidenheim haben die Hochwaldfechter mit Raphael Palz und Philipp Zens zwei heiße Eisen im Feuer. Im Juni folgen die deutschen B-Jugendtitelkämpfe, wo in Itzehoe mit Valentino Marx, Simon Palz und Tom Obermayr gleich drei Starter vertreten sind. Beim weiblichen Nachwuchs wird Anna Zens in Solingen versuchen, erneut für Furore zu sorgen. Das Geld für die Auszeichnung kann der Fechterring gut gebrauchen: "Wir haben bereits vier neue Fechtrollen für rund 1000 Euro gekauft. Das Geld geht natürlich komplett in den Nachwuchs", betont Molter - und hofft auf weitere Erfolge.

Seit einem halben Jahr ist der ehemalige syrische Nationalfechter Mohammad Shaheen beim Fechterring Hochwald Wadern . "Er ist ein Beispiel dafür, wie viel integrative Kraft der Sport haben kann", sagt Peter Molter. "Bei Olympia in Rio wird es eine Flüchtlingsmannschaft geben. Da ist er wahrscheinlich im Bereich Fechten mit dabei.".

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