Wadrill EU unterstützt  Dorfgarten

Wadrill · Umweltminister Reinhold Jost überreicht Gartenbauern in Wadrill eine Zuwendung aus dem Leader-Förderprogramm.

 An OGV-Vorsitzende Renate Koch (Vierte von links) übergeben Umweltminister Reinhold Jost (Fünfter von links) und Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (rechts daneben) den Zuwendungsbescheid für die Umwandlung des ehemaligen Tennisplatzes in einen Dorfgarten.

An OGV-Vorsitzende Renate Koch (Vierte von links) übergeben Umweltminister Reinhold Jost (Fünfter von links) und Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (rechts daneben) den Zuwendungsbescheid für die Umwandlung des ehemaligen Tennisplatzes in einen Dorfgarten.

Foto: Erich Brücker

Äußerst spendabel zeigte sich Umweltminister Reinhold Jost bei seinem jüngsten Besuch im Hochwaldort. Zusammen mit Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich überreichte er einen -Zuwendungsbescheid in Höhe von exakt 30 053,80 Euro aus dem EU-Förderprogramm Leader an Renate Koch, Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Wadrill, für die Realisierung des bereits angegangenen Vorhabens „Dorfgarten für Wadrill“ auf dem Gelände des ehemaligen Tennisvereins unterhalb des Rasenplatzes im Schützenborn.

„Ich denke, das Geld wird gut angelegt sein, denn wir haben hier mit dem Gartenbauverein ein tolles Team vor Ort, das viel ehrenamtliches Engagement an den Tag legt, um für die Allgemeinheit einen Dorfgarten zu schaffen“, lobte Jost das äußerst beispielhafte Vorhaben. Die Nachhaltigkeit des Projektes ist in der Revitalisierung einer Brachfläche zu sehen, denn die aufgelassene Sportanlage wird mit neuer Nutzung wiederbelebt. Ausdrücklich betonte der Minister, dass dies kein vereinseigener Garten werde, sondern im Sinne eines Gemeinschaftsgartens ein Ort und Treffpunkt der Begegnungen und der Kommunikation. Dabei soll der Garten als Lern- und Erlebnisort dienen, Kindergarten- und Schulkindern Einblicke in die Gartenarbeit mit säen, pflanzen und ernten sowie die Vielfalt der Pflanzen- und Blumenwelt vermitteln. Der Dorfgarten soll aber auch essbarer Garten sein. „Ein großes Ziel ist es sicherlich auch, das Bewusstsein und die Wertschätzung für die regional angebauten Lebensmittel zu stärken“, sagte Jost.

Vereinshaus und Garten könne er sich auch als Erlebnisort für Veranstaltungen und kleine Feste vorstellen. Bei passender Gelegenheit werde er noch einen echten saarländischen Schwenker für diese Pflege der Geselligkeit vorbeibringen. „Geld ist das eine, Arbeit das andere. Und der heutige Termin macht deutlich, dass mit viel ehrenamtlicher Arbeit das vorhandene Geld noch vervielfältigt werden kann“, sagte die Landrätin. Man unterstütze gerne Dinge, die eine gewisse Nachhaltigkeit versprechen. Ihr Dank galt den Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins für die zu leistenden ehrenamtlichen Arbeiten, wünschte dem Projekt ein gutes Gelingen und eine vielseitige Nutzung. Zur Eröffnung komme sie gerne nochmals vorbei, versprach sie. Auch Manfred Paulus, Beigeordneter der Stadt Wadern, zeigte sich vom Projekt und der Arbeit des Vereins angetan. Für die Hochwaldstadt sei es durchaus ein Segen, dass das brachliegende Gelände wieder genutzt und auf Vordermann gebracht wurde. Im Rahmen der Möglichkeiten werde man diese unbürokratisch angegangene Sache fördern und unterstützen.

Etliche Jahre lang rottete das ehemalige Tennisplatzgelände samt Clubheim, nachdem der Tennisverein aufgelöst worden war, vor sich hin. Für den Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Wadrill war dieses triste Bild nicht mehr länger anzusehen. Vor zwei Jahren wurde aus der Idee, auf dem Gelände einen Dorfgarten für Jedermann mit Grillplatz und etlichen Anpflanzungen entstehen zu lassen, ein festes Vorhaben, das von den Mitgliedern nunmehr auf den Weg gebracht wurde. Das Clubheim sollte ebenfalls nutzbringenden Zwecken zugeführt werden. Hierzu wurde zunächst mit der Stadt Wadern ein Überlassungsvertrag zu einem symbolischen Pachtbetrag abgeschlossen. Erste Arbeiten wurden auch bereits erledigt. So hat das Clubheimgebäude schon eine rundum neue Außenfassade mit Isolierung erhalten, ein Außenkamin, eine neue Eingangstür sowie ein Anbau für Gerätschaften wurden errichtet, das Umfeld ansehnlich gesäubert.

Innen wurden Schankraum und Küche kräftig renoviert, Sanitärräume auf Vordermann gebracht. Eine Behindertentoilette fehlt, ebenso ein barrierefreier Zugang. Diese in Eigenleistung durchgeführten Arbeiten wurden durch Saar-Toto mit 7500 Euro bezuschusst. Vom Ortsratsbudget gab es einen Tausender. „In den nächsten Wochen wird es nunmehr weitergehen“, betonte die Vorsitzende Renate Koch. Auch sie versicherte, dass es ein Ort nicht für den Verein sondern für Jedermann werde. Die Tradition des Wadriller Obst- und Gartenbauvereins, der vor über 150 Jahren gegründet wurde, wolle man fortsetzen, sowie den nächsten Generationen lebendig erhalten.

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