Entsteht ein Dorfgarten?
Wadrill · Vor sechs Jahren löste sich der TC Wadrill auf. Seitdem kümmert sich niemand mehr um das ehemalige Clubheim und die drei Tennisplätze. Dementsprechend sehen sie auch aus. Jetzt scheint sich das zu ändern.
Plopp, plopp, plopp, macht es schon lange nicht mehr. Um genau zu sein, seit sechs Jahren nicht mehr, als die noch wenigen verbliebenen Mitglieder den Tennisclub Wadrill letztendlich im Vereinsregister gelöscht und die drei Tennisplätze samt Clubheim dem Zahn der Zeit überlassen haben.
Eine Umwidmung des Geländes unterhalb des Wadriller Fußball-Rasenplatzes oder eine andere langfristige Nutzung des Clubheimes haben sich im Laufe der Jahre nicht ergeben. Dagegen haben sich wild wachsende Sträucher und Unkraut breit gemacht. Kein schönes Bild bietet sich den vorbei gehenden Spaziergängern oder Besuchern der Fußballspiele.
Doch jetzt scheint neues Leben in die Flächen zu kommen. Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Wadrill , der im Vorjahr sein 150-jähriges Bestehen feiern konnte, und ihre rührige Vorsitzende Renate Koch haben sich in ihrer jüngsten Mitgliederversammlung mehrheitlich dafür ausgesprochen, sich diesem Missstand anzunehmen und in Abstimmung mit den Mitgliedern das Gelände samt Häuschen von der Stadt Wadern an zu pachten, um eine Umwandlung und Nutzungsänderung herbeiführen zu können. Endgültige Details sind noch mit der Stadt Wadern als Eigentümerin des Platzes abzustimmen.
Im Vorfeld der Versammlung wurden die Mitglieder in einem Schreiben über eine mögliche Übernahme des Tennisplatz-Geländes und der damit einhergehenden Nutzungsänderung informiert, um Diskussionsstoff für die Versammlung zu haben. "Das damals mit hohem finanziellem Aufwand hergestellte Gelände ist zu schade, um vor die Hunde zu gehen. Die Idee, vom Ortsvorsteher Joachim Brücker übrigens ins Spiel gebracht, aus dem brach liegenden Gelände einen Dorfmittelpunkt für Jung und Alt zu schaffen, verfolgt mich", stellte die Vorsitzende erste Gestaltungsmöglichkeiten vor.
Wasser und Drainage sind da
Das etwa 20 Ar große Gelände ist ebenerdig, verfügt über eine gut funktionierende Drainage sowie einen Wasseranschluss. Im hinteren Bereich zu den Häusern der Forsthofstraße hin und an der Böschung zum Sportplatz könnten Zwergbäume und Großsträucher angepflanzt werden.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit wäre die Anlegung eines Gartens oder von Hochbeeten, ideal als Anschauungsunterricht für die Grundschüler oder die Kindergartenkinder gedacht, aber auch für Jedermann, der sich für das Hobby Gärtnern interessiert. Ein Dorfgarten quasi, dessen Nutzung jedem offen stehen kann.
Erkundigungen bei Gartenbauunternehmungen haben ergeben, dass zum flächenmäßigen Bepflanzen die hierzu vorgesehenen Teilflächen erst mit einem Kultivator aufzureißen und mit etwa einer 20 Zentimeter hohen Schicht Mutterboden zu vermischen wäre.
Im Tennishäuschen sind sanitäre Anlagen und Duschen, dazu eine Küche mit Aufenthaltsraum. "Mit einer ordentlichen Säuberungsaktion im Innern wäre schon viel geleistet. Dazu könnten die Außenwände mit überschaubaren finanziellen Mitteln erneuert werden", ist die Vorsitzende gegenüber der SZ zuversichtlich
Grillplatz vorstellbar
Der Platz hinter dem Clubheim ist betoniert, so dass er sich durchaus für einen Grillplatz mit Bänken und Tischen unter Sonnenschirmen eignen würde. "Mit viel Liebe zur Natur, Ideen und Ehrgeiz, aber auch tatkräftigen Helfern aus dem Ort lässt sich diese Vision sicherlich realisieren", ist sich Koch sicher. Wenn man die Natur erhalten wolle, müsste man mit ihrem Schutz gleich heute anfangen, ergänzt sie. Und nur so könne aus einem Schandfleck ein ordentliches Bild entstehen.
