Enorme Erdbewegungen bei Wadrill

Wadrill · Die Vorbereitungen zum Bau von drei Windrädern bei Wadrill erfordert massive Eingriffe in die Landschaft. Wege mussten breiter werden.

 Die Wirtschaftswege im Umfeld des vorgesehenen Standortes mussten für die Anlieferung der großen Windrad-Bauteile verbreitert und befestigt werden. Fotos: Erich Brücker

Die Wirtschaftswege im Umfeld des vorgesehenen Standortes mussten für die Anlieferung der großen Windrad-Bauteile verbreitert und befestigt werden. Fotos: Erich Brücker

Viel Staub, überall in Warill: auf den Wegen, an den Häusern, im Wald und an den Bäumen im Hochwaldort, vornehmlich in der Sitzerather Straße und der Straße In der Hohlgass, die beide Richtung Stückel und zum Felsenberg führen. Schwere Baufahrzeuge bestimmen dort seit einigen Wochen das Bild, sind Verursacher dieser Verschmutzungen, denn vorbereitende Baumaßnahmen für die Errichtung der drei Windkraftanlagen sind dort in vollem Gange (siehe Infokasten).

"Bis zu 80 Fahrten haben bislang täglich die Häuser in der Hohlgass passiert", erzählt Anwohner Ferdi Gebel. Diese vielen Fahrten sind derzeit auch der Knackpunkt der vorbereitenden Arbeiten. "Die Fahrer der beteiligten Unternehmen sind angewiesen, langsam zu fahren. Einen Unfall mit Personen möchten wir schon vermeiden", sagt Benjamin Trampert, zuständiger Mitarbeiter für diese Baumaßnahme bei der Stadtverwaltung Wadern. "Der erste Bauabschnitt konnte mit der Ausführung der Erd- und Tiefbauarbeiten planmäßig Anfang April 2017 begonnen werden und verläuft derzeit äußerst erfreulich und termingerecht", betont Dr. Frank Schmeer, Bauleiter der VSE AG, die diesen Windpark in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wadern baut.

Er klärt auch über die bisherigen Arbeiten im Detail auf. Zum elektrischen Anschluss des Windparks wurde das 20-Kilovolt(kV)-Stromkabel innerhalb des Projektgebiets bereits verlegt. Dazu wurden unterirdisch etwa 2,3 Kilometer Mittelspannungs- und Glasfaserkabel zum elektrischen sowie telekommunikationstechnischen Anschluss des Windparks verlegt. "Insgesamt weist die Kabeltrasse eine Länge bis zum Netzanschlusspunkt in der Umspannanlage in Dagstuhl eine Länge von knapp 13 Kilometer, auf", nennt der Bauleiter Zahlen. Mit dieser Kabelverlegung zwischen der Nazareth-Kapelle in Wadrill und dem Netzanschlusspunkt in der Umspannanlage in Dagstuhl ist begonnen worden.

Um die geplanten Materialtransporte zu den drei Windrädern zu ermöglichen, wurden die Wirtschaftswege auf eine nutzbare Fahrbahnbreite von etwa 4,50 Metern ausgebaut und in den Kurvenbereichen mit Schotter verbreitert. An den Standorten der Windenergieanlagen werden derzeit die erforderlichen Schotterflächen zur Stellung des Kranes, die Montage- und Lagerflächen sowie die Fundamentgruben hergestellt. Diese Arbeiten sind insbesondere an der südlichsten Windenergieanlage bereits weit fortgeschritten und können demnächst abgeschlossen werden.

Im nächsten Bauabschnitt werden die Windenergieanlagen errichtet, beginnend mit dem Fundamentbau und nachfolgend mit dem Aufbau der Türme sowie mit der Montage der Gondel und der Rotorblätter.

"Die Herstellung des ersten Fundamentes mit Bewehrungs-, Schalungs- und Betonnagearbeiten wird am 16. Mai begonnen", sagt Schmeer weiter. Die Arbeiten an allen Fundamenten dauern dann bis Ende Juni 2017 an. Nach Abschluss der Betonnagearbeiten werden die Stromkabel in die Fundamente eingezogen und bis Ende Juli 2017 die Fundamente teilweise mit Erdmaterial wieder angedeckt.

Im Rahmen der Fundamentherstellung kommt es an den Tagen, an denen die Betonnagearbeiten durchgeführt werden, zu erhöhtem Verkehrsaufkommen. "Diese Tage sind Freitag, 26. Mai, Donnerstag, 8. Juni, und Montag, 19. Juni", nennt Bauleiter Schmeer der Wadriller Bevölkerung vorsorglich drei besonders arbeitsaktive Tage und bittet schon jetzt darum, die Unannehmlichkeiten durch den Betonlieferverkehr zu entschuldigen. Der Beginn der Errichtung der Türme ist für Mitte Juli 2017 vorgesehen. Die Termine zur Anlieferung der Großkomponenten (Turmteile, Gondel und Rotorblätter) werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Die Inbetriebnahme der drei Windenergieanlagen soll bis zum September 2017 abgeschlossen sein.

"Insgesamt ist dies eine sehr ruhige Baustelle", betont Dr. Schmeer abschließend. Weder Schaulustige noch Gegner der Windkraftanlagen behindern die Baumaßnahmen. Von daher ist vorgesehen, die Öffentlichkeit im Rahmen einer offiziellen Einweihung des Windparks miteinzubeziehen. Zeitpunkt, Ort und Umfang einer derartigen Veranstaltung werden noch besonders bekannt gegeben.

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Drei Windräder auf dem Felsenberg geplant Die geplanten drei Windkraftanlagen auf dem Felsenberg haben eine Nabenhöhe von 149 Metern, einen Rotordurchmesser von 126 Meter und daraus resultierend eine Gesamthöhe von 212 Metern. Der Abstand zur Wohnbebauung beträgt etwa 1160 Meter. Der Stadtrat hatte im Oktober 2016 grünes Licht für den Windpark gegeben, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Windparks auf dem Benkelberg bei Sitzerath (drei Windräder, dort sollen drei weitere hinzukommen) befindet.

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