"Einschnitte waren vorhersehbar"

Wadern/Losheim. "Die Zukunft der medizinischen Versorgung im Hochwald ist nicht erst seit ein paar Wochen ungewiss. Nachdem bereits in jüngster Vergangenheit Betten, unter anderem in Weiskirchen, abgebaut wurden, waren weitere Einschnitte in der medizinischen Versorgung im nördlichen Saarland vorhersehbar

Wadern/Losheim. "Die Zukunft der medizinischen Versorgung im Hochwald ist nicht erst seit ein paar Wochen ungewiss. Nachdem bereits in jüngster Vergangenheit Betten, unter anderem in Weiskirchen, abgebaut wurden, waren weitere Einschnitte in der medizinischen Versorgung im nördlichen Saarland vorhersehbar. Umso unverständlicher ist es, wie wenig die saarländische Politik darauf vorbereitet ist", kritisiert die Landtagsabgeordnete Dagmar Ensch-Engel ihre Landtagskollegen von CDU, SPD und FDP. "Mit Verwunderung" hat die Linken-Politikerin zur Kenntnis genommen, dass Helma Kuhn-Theis (CDU) und Anke Rehlinger (SPD) kürzlich ein Gespräch mit Gesundheitsminister Georg Weisweiler (FDP) zu den im Raum stehenden Krankenhausschließungen geführt haben. Ensch-Engel: "Bei diesem Gespräch sind scheinbar weder konkrete Lösungsvorschläge von CDU und SPD vorgetragen worden, noch teilen uns die beiden Landtagskolleginnen das vorläufige Gesprächsergebnis mit. Dies deutet auf allgemeine Ratlosigkeit hin."Ensch-Engel ist der Ansicht, dass "gerade ländliche Regionen vom Fortschritt der medizinischen Versorgung profitieren sollten", aber davon könne aktuell keine Rede mehr sein. Im Gegenteil, käme es zu Schließungen, ginge es ans Eingemachte. Denn nicht nur um die medizinische Versorgung sorgt sich Ensch-Engel, auch um den zu befürchtenden Arbeitsplatzabbau. Auch hierzu findet sie eindeutige Worte. "Budgetierungen im Gesundheitswesen haben beim Personal immer noch zu immenser Arbeitsverdichtung, Überstunden und zu Mehrarbeit geführt. Auch wenn es im Hochwald zu keinen Entlassungen kommen sollte, ist anzunehmen, dass befristete Verträge nicht verlängert und frei werdende Stellen künftig nicht mehr besetzt werden." Dabei seien Pflegekräfte, gemessen an den physischen und psychischen Anforderungen ihrer Arbeit, bereits jetzt chronisch unterbezahlt. Ganz gleich, ob im Saarland oder im Bund, den Regierungen der letzten Jahre sei es gelungen, "das einst vorbildliche deutsche Gesundheitssystem an die Wand zu fahren". Ensch-Engel: "Anke Rehlinger und Helma Kuhn-Theis wissen scheinbar nicht, was ihre Parteifreunde in Berlin taten und tun. Sie rufen jetzt zum Kampf auf gegen die schlimmen Rahmenbedingungen, die SPD und CDU dort seit langem in so genannten Gesundheitsreformen vorbereitet haben".

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