Musik Eine Welt der Dissonanzen und Atonalitäten

Wadern · Schüler des Waderner Hochwaldgymnasiums lernen die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts kennen.

 Der Oberstufenkurs Musik der Jahrgangsstufe 11 am Hochwaldgymnasium erhielt durch das Projekt „Netzwellen“ Einblicke in die Musik dieses Jahrhunderts.

Der Oberstufenkurs Musik der Jahrgangsstufe 11 am Hochwaldgymnasium erhielt durch das Projekt „Netzwellen“ Einblicke in die Musik dieses Jahrhunderts.

Foto: HWG

() Die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ist mit ihren Dissonanzen und Atonalitäten meist nicht das Lieblingsthema vieler Schüler. Dementsprechend skeptisch gestaltet sich der erste Kontakt mit diesem komplexen und, auf den ersten Blick, unzugänglich wirkenden Thema. Dem Oberstufenkurs Musik der Jahrgangsstufe 11 am Hochwaldgymnasium (HWG) Wadern erleichterte das Projekt „Netzwellen“ den Zugang zu dieser Musik. An dem Projekt von Martin Tchiba nahmen die Eklftklässler des HWG zusammen mit ihrer Lehrerin Maria Haupenthal teil.

Martin Tchiba, Pianist und Komponist moderner Musik, rief das Projekt über die sozialen Netzwerke ins Leben, bei dem die Teilnahme der Schüler nur einen Teil des Ganzen darstellt. Aus dem ganzen Land senden dem Pianisten via Facebook Komponisten zeitgenössischer Musik kleine Klavierminiaturen zu, welche Martin Tchiba dann gemeinsam mit den Projekten der Schüler und damit anschließend am 17. Mai live bei SR2 KulturRadio um 20.04 Uhr auf Sendung geht. Als eine von nur zwei ausgewählten Schulen wurde den Schülern vom HWG die Möglichkeit gegeben, aus vom Komponisten Tchiba vorkomponierten Modulen ihr eigenes Stück zu kreieren.

Doch kann nicht davon ausgegangen werden, dass schon eine beliebige aus den neun Modulen entstehenden 362 880 Möglichkeiten getroffene Wahl ausreichen würde, um das Ganze als „Musik des 21. Jahrhunderts“ zu bezeichnen. Denn fast nebenbei erlernten die Schüler die Charakteristiken und Regeln, die es braucht, um solch ein Stück zu erstellen. Den dabei entstandenen Spaß hätte wohl keiner von ihnen gegen eine lange Reihe Theoriestunden eintauschen wollen.

Das Ergebnis dieses kreativen Schaffensprozesses sind drei Stücke, wie sie in ihrem Wesen kaum unterschiedlicher sein könnten: Der erste Satz „Pourquoi“ stellt die Grundlage der Komposition „Pi“ dar, wodurch eine gewisse Skepsis ausgedrückt werden soll. Als Hinführung und Überleitung zum dritten Satz ist der zweite Satz mit dem neologistischen Titel „Schwensch“ (eine Zusammensetzung der Wörter Schwein und Mensch) zu verstehen, der eine hinterfragende Wirkung besitzt. Als letzter Satz steht die Komposition FRANTL – „Für Piano“, welche die aufstrebende Entwicklung sowie die Bedeutung der Zahl „Pi“ vertont.

Dieser letzte Satz hat sich ganz der Mathematik um die berühmte Kreiszahl verschrieben und wartet mit allerlei Pi-Referenzen auf. All diese und noch viele weitere Stücke können am 17. Mai im großen Sendesaal des Funkhaus Halberg bei ihrer Uraufführung bestaunt werden. Für die Schüler des Waderner gymnasiums und für ihre Lehrerin Maria Haupenthal stellte die Teilnahme an diesem Projekt eine tolle Erfahrung dar, an die sie sich sicher noch lange erinnern werden.

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