Leserbrief Ein schlüssiges Konzept muss her

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Frau Bachmann hat in ihrer Stellungnahme zu den vielfältigen Problemen im saarländischen Gesundheitssystem als Ziel eine qualitativ hochwertige Versorgung im ganzen Land genannt. Dieser Grundsatz sollte nun besonders für die schon seit Jahren hinsichtlich der Versorgungsqualität benachteilige Region Nordsaarland gelten, die sich nach der angekündigten und vom Ministerium schon „abgehakten“ Schließung des Krankenhauses Wadern weiter verschlechtern wird.

Wie diese Versorgung aussehen kann, lässt sich im Umfeld von Hülzweiler, dem Wohnort der Ministerin, aber auch an ihrem Arbeitsort Saarbrücken beispielgebend erheben. Das hier gegebene gute Versorgungsniveau wünscht beziehungsweise fordert auch die Hochwälder Bevölkerung. Die vom Leiter der Task Force, Staatssekretär Kolling, in der Stadtratssitzung aufgezeigten Perspektiven für den Raum Wadern kann man bei allem Wohlwollen nur als einen besseren Kranken- und Verletzten-Sammelplatz bezeichnen, von dem dann über zig Kilometer in den sehr gut versorgten Süden des Landes oder Rheinland-Pfalz abtransportiert werden soll. Die Krankenhausschließung und die aktuelle Anpassung des Krankenhausbedarfsplans sind der richtige Zeitpunkt, um den Bau einer leistungs- und zukunftsfähigen Klinik für den Hochwald im Mittelzentrum Wadern anzugehen. Diese Klinik muss künftig eine über die Grundversorgung hinausgehende „Mittelversorgung“ beinhalten, um lebensbedrohende Erkrankungen, wie Schlaganfall, akute Herz-, Kreislaufprobleme behandeln und Not-OPs leisten zu können. Laut Ministerium soll ein in Arbeit befindliches Gutachten Basis für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens sein. Ein gutes tragfähiges Gutachten setzt neben fachlicher Kompetenz der Gutachter insbesondere die objektive Kenntnis und Aufnahme der Ist-Situation voraus. Wer Entfernungen, Leistungsfähigkeit der Straßen und Witterungsverhältnisse im nördlichen Saarland nicht kennt oder falsch wertet (wie in der letzten Stadtratssitzung feststellbar), kann auch kein tragfähiges Gutachten erarbeiten und somit keine befriedigende Versorgung sicherstellen. Die im Saarland gegebene zu hohe Krankenhaus-Bettenzahl muss dort abgebaut werden, wo sie in den letzten Jahren geschaffen wurde und nicht im benachteiligten, unterversorgten Norden.

Auch die Marienhaus GmbH ist zur Ehrlichkeit aufgefordert, denn ein Bestand des St. Josef Krankenhaus Losheim ist nicht nachvollziehbar, wenn die Schließungsgründe des Marienkrankenhauses in Flörsheim der Wahrheit entsprechen.

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