Auszeichnung Ein Preis für Innovation und Kreativität

Nunkirchen · Die Firma Raul aus Nunkirchen ist bekannt für ihre Tüfteleien. Für ein innovatives Haltesystem gab es jetzt einen Förderpreis.

 HWK-Präsident Bernd Wegner und Sparkassen-Präsidentin Cornelia Hoffmann-Bethscheider zeichnen Manfred Raul (Mitte) mit dem Förderpreis für innovatives und kreatives Handwerk aus.

HWK-Präsident Bernd Wegner und Sparkassen-Präsidentin Cornelia Hoffmann-Bethscheider zeichnen Manfred Raul (Mitte) mit dem Förderpreis für innovatives und kreatives Handwerk aus.

Foto: Peter Kerkrath

Eine tolle Auszeichnung hat die Firma Raul, Fahrzeugtechnik GmbH, in Wadern-Nunkirchen, Im Schachen 3, erhalten. Für die Eigenentwicklung, das Halterbaukastensystem Kugelflex, ist Firmeninhaber und Tüftler Manfred Raul von der Handwerkskammer des Saarlandes mit dem Förderpreis als Handwerker für innovatives und kreatives Schaffen ausgezeichnet worden.

HWK-Präsident Bernd Wagner überreichte zusammen mit Cornelia Hoffmann-Bethscheider, der Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar, den mit 4000 Euro dotierten ersten Preis, der zum 10. Mal vergeben wurde. Weitere Firmen aus dem Kreis hatten sich nicht an dem Wettbewerb beteiligt, insgesamt aber landesweit 19 Firmen. Das Spektrum erstreckte sich von interessanten Lösungen in der Fahrzeugtechnik und Feinwerkmechanik bis hin zu nachhaltigen Ideen der Wiederverwertung von Materialien im Goldschmiede- und Schuhmacherhandwerk.

„Die diesjährige Ausschreibung hatte eine ordentliche Resonanz. Die eingereichten Wettbewerbsbeiträge zeigten eindrucksvoll die Innovationskraft und die Kreativität, die dem Handwerk innewohnen“, hob HWK-Präsident Wegner hervor. Derweil betonte die Sparkassen-Präsidentin, dass die Soparkassen-Finanzgruppe mit der Übernahme der Förderpreise einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsentwicklung des saarländischen Handwerks leiste. Dieses Geld sei gut angelegt. „Hervorragende handwerkliche Leistungen auf den Gebieten der Produkt- und Verfahrensinnovation werden so einer breiten Öffentlichkeit bekannt“, sagte Hoffmann-Bethscheider.

„Das Kugelflex-Haltesystem sind universelle Befestigungen für individuelle Lösungen. Diese können an und in allen möglichen Fahrzeugen für die unterschiedlichsten mobilen Geräte angebracht werden“, beschreibt Firmeninhaber Manfred Raul seine Idee, für die er ein Patent besitzt. Das Haltesystem kann problemlos an sämtlichen Stellen eines Motorrades, Pkws, Lkws, Traktors, Quads, Fahrrads oder sogar in Rennautos angebracht werden. Überall, wo sich eine geeignete Schraube befindet.

Diese Schraube wird verlängert und daran eine erste Kugel befestigt. Daran können dann weitere Teile befestigt werden. „Das ist wie ein Legobaukasten für Große“, sagt Raul über sein patentiertes Befestigungssystem. Letztendlich werden die Endgeräte wie Navi, Fotoapparat, Smartphones oder Tablets angeschraubt, und zwar so, dass der jeweilige Fahrer freie Sicht auf diese Geräte hat. Zuweilen verlange es Bastelarbeit. Vielerlei Möglichkeiten gibt es also, die Befestigungsverbindungen zu ergänzen. „Alles wird geschraubt. Dies hält auch Erschütterungen durch unebene Straßen aus, so dass nichts bei einer Fahrt runter fallen kann“, sagt Raul, der begeisterter Motorradfahrer ist und von daher so lange getüftelt hatte, bis er sein Navi am Lenker des Motorrades festgeschraubt hatte.

 Werkzeugmachermeister Manfred Raul mit Ehefrau Barbara mit unterscheidlichen Kugelflex-Halterungssystemen. Für seine Arbeit ist er ausgezeichnet worden.

Werkzeugmachermeister Manfred Raul mit Ehefrau Barbara mit unterscheidlichen Kugelflex-Halterungssystemen. Für seine Arbeit ist er ausgezeichnet worden.

Foto: Erich Brücker

Erster Kunde war ein Landwirt und Traktorfahrer, der nach einer sicheren Befestigung für sein Tablet im hochmodernen Gefährt suchte. Auch ihm konnte geholfen werden. Damit begann 2009 die Erfolgsgeschichte des Kugelflex. Sämtliche Befestigungsteile werden in der eigenen Firma aus hochfestem Aluminium auch in größeren Mengen hergestellt und gehen dank Internetverkauf auch weltweit in den Verkauf. Verpackung und Versand werden durch  Ehefrau Barbara erledigt, die neben fünf Mitarbeitern und zwei Büroangestellten mitarbeitet. Über den Sieg beim Wettbewerb der HWK freut sich Raul natürlich sehr. „Das war schon eine gute Anerkennung unserer Idee und Arbeit. Gleichzeitig erhöhen wir unseren Bekanntheitsgrad“, sagt der 59-jährige Chef, der tagtäglich in seinem Betrieb mitarbeitet. Büroarbeit kann er sich eigentlich nicht vorstellen, dazu ist er zu sehr Tüftler.

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