Ein klassisches Sportbad

Wadern · An diesem Wochenende hat die Stadt Wadern einen Grund zu feiern: Vor 40 Jahren wurde das Dora-Rau-Bad eröffnet. Seinerzeit firmierte die Schwimmstätte noch völlig schnörkellos unter Hallenbad Wadern . "Sie war neben der Stadthalle, heute Herbert-Klein-Halle, ein Geschenk, das sich die wenige Monate zuvor gegründete Einheitsgemeinde Wadern gemacht hatte - auch um die Einheit der Stadtteile zu manifestieren und den Zentralort Wadern zu stärken", sagt Bürgermeister Jochen Kuttler. Die 1970er Jahre waren laut Verwaltungschef keine armen Jahre, und die Zeit war reif, im Mittelzentrum Wadern über Halle und Schwimmbad den Status zu dokumentieren, den die Stadt bis heute trägt: ein Versorgungszentrum und Mittelzentrum zu sein, dessen Arme weit über die Gebietsgrenzen hinausreichen. Die Stadt Wadern bietet gerade in Bezug auf die Bildung Möglichkeiten, die andere Standorte nicht bieten konnten und bis heute nicht bieten können. "Dazu gehört auch ein Schwimmbad, das sich nicht als Spaß-, sondern als Sportbad versteht und damit ganz anderen Bedürfnissen gerecht werden muss - und will - als manches Hallenbad in der Nachbarschaft." 40 Jahre sind nach Kuttlers Darstellung wahrlich eine lange Zeit - eine Zeit, die auch an der Substanz des Bades genagt hat. "Auch deshalb, weil notwendige Investitionen bei weitem den Rahmen der Möglichkeiten sprengen, die der städtische Haushalt bot und bietet. Sagen wir es frei heraus: Es ist nicht damit getan, Institutionen aus der Taufe zu heben. Die Nachhaltigkeit besteht vielmehr darin, sie dauerhaft betriebsbereit zu halten. Das ist uns mit dem Hallenbad der Stadt Wadern bislang immer gelungen. Auch wenn vieles sicher noch exklusiver, noch extravaganter hätte ausfallen können, muss man doch eines anerkennen: In Wadern kann man noch Bahnen ziehen." Man kann Schwimmsport in Reinform betreiben. Für die Schulen der Stadt - und auch darüber hinaus - stellt das Dora-Rau-Bad nach Kuttlers Ansicht eine Institution dar, die niemand missen möchte. "Diese Institution kostet uns alle indes viel Geld. Rund 475 000 Euro müssen jährlich im städtischen Haushalt geschultert werden, um das Defizit des Bades abzudecken. Eine gigantische Summe, die nach heutigem Ermessen nie auf eine schwarze Null heruntergefahren werden kann." Neben dem Personal und den Wartungskräften, die das Schwimmbad betreuen und die auch zwingend notwendig sind, nennt der Bürgermeister die Energiekosten einen dramatischen Faktor, der extrem teuer zu stehen kommt. "Die Eintrittspreise sind in Bezug auf die Deckung der Kosten nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Würden wir Realpreise verlangen, die die Deckung des jährlichen Defizits in Aussicht stellten, würde kein Mensch mehr das Schwimmbad besuchen." Zurzeit gebe es im Hallenbad einen Investitionsstau, für dessen Beseitigung Geld aus dem städtischen Haushalt nicht auszumachen sei. Dora-Rau-Bad und Freibad nennt Kuttler Errungenschaften, die viel Geld kosten, aber die Stadt auch lebens- und liebenswert machen. "Es zeichnet die Stadt Wadern aus, dem Trend der Spaßbäder nicht gefolgt zu sein. Wadern hält mit seinem Hallenbad als einzige Kommune weit und breit ein klassisches Sportbad vor - inklusive einem im Jahr 2000 eingerichteten Saunabereich. Ein Bad, das unserer Ansicht nach unverzichtbar ist, dessen Kosten aber auf Dauer auf ein erträgliches Niveau gesenkt werden müssen. Daran arbeiten wir intensiv." Vor 40 Jahren wurde nach Kuttlers Worten die Eröffnung des Hallenbades als Zeichen der positiven Entwicklung der gerade frisch aus der Taufe gehobenen Einheitsgemeinde Wadern gefeiert. Vier Jahrzehnte später halte die Stadt Wadern unter wesentlich schwierigeren Vorzeichen noch immer den Service ganzjährig betriebener Schwimmstätten vor, die sich bei vielen Besuchern aus dem Stadtgebiet und darüber hinaus ungebrochener Beliebtheit erfreuen. Für die Geburtstagsfete heute, Freitag, 17. April, und am morgigen Samstag, 18. April, verspricht er ein buntes, sportliches Programm, "ganz so, wie es sich für ein Sportbad gehört". Die Planung für das Hallenbad begann bereits 1969. Nachdem das Raumprogramm aufgestellt und die Finanzierung gesichert war, wurde mit den Bauarbeiten Ende 1973 begonnen. Das ist in den Annalen der Stadt Wadern über den Bau des Hallenbades zu lesen. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit wurde das Bad im Frühjahr 1975 in Betrieb genommen. Es ist als Sportbad ausgelegt und hat neben einem reinen Schwimmerbecken (12,50 Meter auf 25 Meter mit einer Mindesttiefe von 1,80 Meter) ein extra Nichtschwimmerbecken (12,50 Meter auf acht Meter mit einer durchschnittlichen Tiefe von 1,10 Meter. Zudem gibt es ein Kleinkinderbecken, das 2,50 Meter auf fünf Meter groß ist - mit Hubboden. Die Baukosten - einschließlich aller Nebenkosten wie Grunderwerb, Außenanlangen, Kanal- und Wasserleitung - betrugen rund sechs Millionen Mark, heißt es in der Chronik weiter. Das Ministerium des Innern gab einen Zuschuss von 1 907 000 Mark, der Kreis Merzig-Wadern 934 000 Mark, ist in der Chronik weiter zu lesen. Info: Stadt Wadern , Telefon (0 68 71) 50 70. www.wadern.de 1969: Erste Ideen zum Bau eines Hallenbades durch den damaligen Amtsvorsteher des Amtes Wadern . 1971: Der Amtsrat des Amtes Wadern beschließt einstimmig den Bau eines Hallenbades in Wadern und die Übernahme dessen Trägerschaft. 1972/1973: Die entsprechenden Planungs- und Bauaufträge für das Bad werden vergeben. Die Firma Johann Gergen aus Saarlouis wird mit den Bauarbeiten beauftragt. Im September 1973 beginnt der Bau. 11. April 1975: Die Einweihung des Bades, das heute Dora-Rau-Bad heißt, wird mit einem Festakt und der Herausgabe einer Festschrift gefeiert. 1984: Das neue Solarium wird eröffnet. 1999: Die neue Sauna wird eröffnet. Januar 2005: Großes Benefizschwimmen zugunsten der Flutopfer des Tsunami in Südost-Asien. März 2010: Großes Benefizschwimmen zugunsten der Erdbebenopfer in Haiti.

 Gerne gab Dora Rau (rechts) Kindern Schwimmunterricht. Mittlerweile trägt das Hallenbad ihren Namen. Das Foto hat Dora Raus Tochter Ulrike Esch der SZ vor Jahren zur Verfügung gestellt. Foto: Esch

Gerne gab Dora Rau (rechts) Kindern Schwimmunterricht. Mittlerweile trägt das Hallenbad ihren Namen. Das Foto hat Dora Raus Tochter Ulrike Esch der SZ vor Jahren zur Verfügung gestellt. Foto: Esch

Foto: Esch

An diesem Wochenende hat die Stadt Wadern einen Grund zu feiern: Vor 40 Jahren wurde das Dora-Rau-Bad eröffnet. Seinerzeit firmierte die Schwimmstätte noch völlig schnörkellos unter Hallenbad Wadern .

"Sie war neben der Stadthalle, heute Herbert-Klein-Halle, ein Geschenk, das sich die wenige Monate zuvor gegründete Einheitsgemeinde Wadern gemacht hatte - auch um die Einheit der Stadtteile zu manifestieren und den Zentralort Wadern zu stärken", sagt Bürgermeister Jochen Kuttler. Die 1970er Jahre waren laut Verwaltungschef keine armen Jahre, und die Zeit war reif, im Mittelzentrum Wadern über Halle und Schwimmbad den Status zu dokumentieren, den die Stadt bis heute trägt: ein Versorgungszentrum und Mittelzentrum zu sein, dessen Arme weit über die Gebietsgrenzen hinausreichen. Die Stadt Wadern bietet gerade in Bezug auf die Bildung Möglichkeiten, die andere Standorte nicht bieten konnten und bis heute nicht bieten können. "Dazu gehört auch ein Schwimmbad, das sich nicht als Spaß-, sondern als Sportbad versteht und damit ganz anderen Bedürfnissen gerecht werden muss - und will - als manches Hallenbad in der Nachbarschaft."

40 Jahre sind nach Kuttlers Darstellung wahrlich eine lange Zeit - eine Zeit, die auch an der Substanz des Bades genagt hat. "Auch deshalb, weil notwendige Investitionen bei weitem den Rahmen der Möglichkeiten sprengen, die der städtische Haushalt bot und bietet. Sagen wir es frei heraus: Es ist nicht damit getan, Institutionen aus der Taufe zu heben. Die Nachhaltigkeit besteht vielmehr darin, sie dauerhaft betriebsbereit zu halten. Das ist uns mit dem Hallenbad der Stadt Wadern bislang immer gelungen. Auch wenn vieles sicher noch exklusiver, noch extravaganter hätte ausfallen können, muss man doch eines anerkennen: In Wadern kann man noch Bahnen ziehen."

Man kann Schwimmsport in Reinform betreiben. Für die Schulen der Stadt - und auch darüber hinaus - stellt das Dora-Rau-Bad nach Kuttlers Ansicht eine Institution dar, die niemand missen möchte.

"Diese Institution kostet uns alle indes viel Geld. Rund 475 000 Euro müssen jährlich im städtischen Haushalt geschultert werden, um das Defizit des Bades abzudecken. Eine gigantische Summe, die nach heutigem Ermessen nie auf eine schwarze Null heruntergefahren werden kann." Neben dem Personal und den Wartungskräften, die das Schwimmbad betreuen und die auch zwingend notwendig sind, nennt der Bürgermeister die Energiekosten einen dramatischen Faktor, der extrem teuer zu stehen kommt. "Die Eintrittspreise sind in Bezug auf die Deckung der Kosten nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Würden wir Realpreise verlangen, die die Deckung des jährlichen Defizits in Aussicht stellten, würde kein Mensch mehr das Schwimmbad besuchen." Zurzeit gebe es im Hallenbad einen Investitionsstau, für dessen Beseitigung Geld aus dem städtischen Haushalt nicht auszumachen sei. Dora-Rau-Bad und Freibad nennt Kuttler Errungenschaften, die viel Geld kosten, aber die Stadt auch lebens- und liebenswert machen. "Es zeichnet die Stadt Wadern aus, dem Trend der Spaßbäder nicht gefolgt zu sein. Wadern hält mit seinem Hallenbad als einzige Kommune weit und breit ein klassisches Sportbad vor - inklusive einem im Jahr 2000 eingerichteten Saunabereich. Ein Bad, das unserer Ansicht nach unverzichtbar ist, dessen Kosten aber auf Dauer auf ein erträgliches Niveau gesenkt werden müssen. Daran arbeiten wir intensiv."

Vor 40 Jahren wurde nach Kuttlers Worten die Eröffnung des Hallenbades als Zeichen der positiven Entwicklung der gerade frisch aus der Taufe gehobenen Einheitsgemeinde Wadern gefeiert. Vier Jahrzehnte später halte die Stadt Wadern unter wesentlich schwierigeren Vorzeichen noch immer den Service ganzjährig betriebener Schwimmstätten vor, die sich bei vielen Besuchern aus dem Stadtgebiet und darüber hinaus ungebrochener Beliebtheit erfreuen.

Für die Geburtstagsfete heute, Freitag, 17. April, und am morgigen Samstag, 18. April, verspricht er ein buntes, sportliches Programm, "ganz so, wie es sich für ein Sportbad gehört". Die Planung für das Hallenbad begann bereits 1969. Nachdem das Raumprogramm aufgestellt und die Finanzierung gesichert war, wurde mit den Bauarbeiten Ende 1973 begonnen. Das ist in den Annalen der Stadt Wadern über den Bau des Hallenbades zu lesen.

Nach eineinhalbjähriger Bauzeit wurde das Bad im Frühjahr 1975 in Betrieb genommen. Es ist als Sportbad ausgelegt und hat neben einem reinen Schwimmerbecken (12,50 Meter auf 25 Meter mit einer Mindesttiefe von 1,80 Meter) ein extra Nichtschwimmerbecken (12,50 Meter auf acht Meter mit einer durchschnittlichen Tiefe von 1,10 Meter.

Zudem gibt es ein Kleinkinderbecken, das 2,50 Meter auf fünf Meter groß ist - mit Hubboden.

Die Baukosten - einschließlich aller Nebenkosten wie Grunderwerb, Außenanlangen, Kanal- und Wasserleitung - betrugen rund sechs Millionen Mark, heißt es in der Chronik weiter. Das Ministerium des Innern gab einen Zuschuss von 1 907 000 Mark, der Kreis Merzig-Wadern 934 000 Mark, ist in der Chronik weiter zu lesen.

Info: Stadt Wadern , Telefon (0 68 71) 50 70.

www.wadern.de

1969: Erste Ideen zum Bau eines Hallenbades durch den damaligen Amtsvorsteher des Amtes Wadern .

1971: Der Amtsrat des Amtes Wadern beschließt einstimmig den Bau eines Hallenbades in Wadern und die Übernahme dessen Trägerschaft.

1972/1973: Die entsprechenden Planungs- und Bauaufträge für das Bad werden vergeben. Die Firma Johann Gergen aus Saarlouis wird mit den Bauarbeiten beauftragt. Im September 1973 beginnt der Bau.

11. April 1975: Die Einweihung des Bades, das heute Dora-Rau-Bad heißt, wird mit einem Festakt und der Herausgabe einer Festschrift gefeiert.

1984: Das neue Solarium wird eröffnet.

1999: Die neue Sauna wird eröffnet.

Januar 2005: Großes Benefizschwimmen zugunsten der Flutopfer des Tsunami in Südost-Asien.

März 2010: Großes Benefizschwimmen zugunsten der Erdbebenopfer in Haiti.

Zum Thema:

HintergrundWussten Sie? . . . dass das Schwimmerbecken eine Fläche von 312,50 Quadratmetern und eine Wassertiefe zwischen 1,80 und 3,50 Meter hat? . . . dass das Nichtschwimmerbecken eine Fläche von 100 Quadratmetern und eine Wassertiefe zwischen 0,90 und 1,35 Meter hat?. . . dass es bis zum Bau der Sauna ein höhenverstellbares Kinder- und Therapiebecken gab?. . . dass die Stadt Wadern im Bad seit dem vergangenem Jahr Schwimmmeister für den Center Parc Bostalsee ausbildet? red

 Regelmäßig übt die DLRG im Bad. Foto: Werner Krewer

Regelmäßig übt die DLRG im Bad. Foto: Werner Krewer

Foto: Werner Krewer

Zum Thema:

Auf einen BlickDas Programm für die Geburtstagsparty: Heute, Freitag, 17. April, ab 14 Uhr: Schwimmen und Textilsauna für alle, Kaffee und Kuchen in der Cafeteria, ab 15 Uhr Spielenachmittag für Kinder mit Ann-Kathrin, 19 bis 23 Uhr: Schwimmen und Textilsauna im besonderen Ambiente mit Licht und Musik.Samstag, 18. April, ab 14 Uhr: Schwimmen und Textilsauna für alle, Kaffee und Kuchen in der Cafeteria, 15 Uhr: Aqua-Spinning, 16 Uhr: Aqua-Fitness mit Barbara Junker, 17 Uhr: Tauchvorführung mit DLRG St. Wendel, anschließend Geräte-Schnuppertauchen für Interessenten ab zwölf Jahren, 19 Uhr: Vorführungen der DLRG Wadern , 20 bis 24 Uhr: Pool-Disco im Bad und Saunabereich. redAn beiden Tagen ist der Eintritt frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort