Ein Herz für Tiere und Pflanzen

Noswendel · Das Naturschutzgebiet rund um das Wahnbachtal war 1986, kurz nach der Gründung, einer der ersten „Einsatzorte“ des Nabu Noswendel. Seitdem hat der Verein in vielen Projekten und Arbeitseinsätzen den Naturschutz vor Ort vorangebracht.

 Auf starken Widerhall stieß das Bekassinenprojekt der Naturschützer aus Noswendel. Foto: Alpsdake

Auf starken Widerhall stieß das Bekassinenprojekt der Naturschützer aus Noswendel. Foto: Alpsdake

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Praktischer und aktiver Naturschutz vor Ort sowie die Erhaltung der Vielfalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt hat sich die Nabu-Ortsgruppe Noswendel seit 40 Jahren auf die Fahne geschrieben. Am Freitag, 3. Juli, feiern die Vereinsmitglieder am Noswendeler See mit geladenen Gästen, zu denen auch Umweltminister Reinhold Jost zählt, sowie im Kreise der Dorfbevölkerung ihren runden Geburtstag.

Ursprünglich war die Ortsgruppe als Natur- und Vogelschutzverein Hochwald mit Sitz in Noswendel am 26. April 1975 von Günther Barth, zugleich erster Vorsitzender, und etlichen Mitstreitern gegründet worden. In seinen ersten Jahren war die Flurbereinigung und die damit verbundene Neuregulierung aller Grundstücksangelegenheiten von Noswendel zur Realisierung des Naturschutzgebietes Noswendeler Bruch sowie des Freizeitzentrums im Ort und am See ein großes Thema für den Verein. Er beteiligte sich mit seinen Ideen und Anregungen am Zustandekommen des landschaftspflegerischen Begleitplanes und beeinflusste damit auch die Größenordnung des Schutzgebietes maßgeblich.

"Wir verstanden uns stets als treibende Kraft für die Unterschutzstellung der Tier- und Pflanzenwelt und hatten im damaligen Ortsrat einen wertvollen Verbündeten", blickt der heutige Vorsitzende Georg Leidinger, seit 1986 im Amt, auf die Anfänge zurück. Er hatte das Amt von Jürgen Thome übernommen, der 1985 den Gründungsvorsitzenden Barth abgelöst hatte. Das Naturschutzgebiet rund um das Wahnbachtal zwischen Noswendel und Morscholz, das dem Verein bis heute eine Herzensangelegenheit ist, zählt zu den wertvollsten Feuchtgebieten des Saarlandes. Das Areal genießt einen herausragenden Schutzstatus wegen seiner besonders reichhaltigen Vogelwelt mit einigen sehr gefährdeten Arten. Der damalige Umweltminister Jo Leinen übergab das Naturschutzgebiet im Oktober 1986 seiner Bestimmung. Es umfasste rund 112 Hektar. Auf Betreiben der Nabu-Ortsgruppe wurde es 2001 um Teilbereiche des Friedwaldes und der Heide auf etwa 150 Hektar erweitert. Im Jahre 1998 wurde im Rahmen der Wiederansiedlung des Bibers im Saarland auch im Noswendeler Bruch eine Familie angesiedelt.

"Diese hat sich gut entwickelt und es sind mittlerweile mehrere Familien ansässig", erzählt der Vereinsvorsitzende Leidinger sichtlich stolz weiter. Aktuell plant die heute 38 Mitglieder zählende Ortsgruppe im Schutzgebiet das "Bekassinenprojekt" zur Förderung der Feuchtlandbewohner. Hierbei soll es durch die Schaffung von Geländemulden zu Wasseransammlungen kommen, die zu einer Wiedervernässung angrenzender Wiesenbereiche führen und so die Lebensräume der stark bedrohten Arten verbessern.

Die 40-jährige Vereinsarbeit umfasste die Herausgabe der Ökozeitschrift "Verschlungene Landschaft" (1980 bis 1986) sowie etlicher Flugblätter zu Themen des Naturschutzes. Einschlägige Wanderungen und Vorträge gab es, dazu wurden Vogelschutzhölzer angepflanzt, Tümpel für Amphibien angelegt, bei Beringungsaktionen und Wasservogelzählungen sowie Wanderfalken- und Uhu-Schutz mitgewirkt, Bachreinigungen durchgeführt.

Gemeinsam mit dem Ortsrat und dem Obst- und Gartenbauverein konnte eine weitgehende Durchgrünung der Ortslage Noswendel realisiert werden, der Verein hat zudem eine Baumallee von Noswendel nach Roth mitinitiiert.

Beim Tag der Erde in Wadern 1990 wurde schon früh Weitblick gezeigt. Bei einem Trauermarsch mit Musik mit stattlicher Beteiligung durch die Innenstadt wurde eine Erdkugel von Mönchen getragen und so gegen die Ausplünderung der Erde und ihrer Ressourcen protestiert. Jüngste Arbeit der Naturschützer war die Anbringung einer Bojenabtrennung am See zum Schutz des Schilfufers und seiner Bewohner.

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AUF EINEN BLICKDie Jubiläumsfeierlichkeiten finden am Freitag, 3. Juli, ab 17 Uhr, am Noswendeler See statt. Die Begrüßung der Gäste erfolgt um 17 Uhr durch den Vorsitzenden Georg Leidinger mit einem Vortrag über 40 Jahre Nabu-Ortsgruppe Noswendel . Es folgen Grußworte geladener Gäste, unter anderem von Umweltminister Reinhold Jost , sowie die Ehrung langjähriger und treuer Vereinsmitglieder. Anschließend Dämmerschoppen in gemütlicher Runde. Ab 20 Uhr spielt die Noswendeler Oldieband. eb

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